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Bäume tragen gelbe Bänder: Was sie bedeuten und wem sie helfen

gelbes band
Foto: Utopia / Ines Viertl (Symbolbild)

Private Obstbäume und -sträucher tragen oftmals zu viel für den Eigengebrauch. Mit gelben Bändern können Garten- und Streuobstwiesenbesitzer:innen Fremde zum Pflücken einladen und so die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren.

Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zufolge landen in Deutschland jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll.

Gärten und Streuobstwiesen haben einen Anteil an dieser Lebensmittelverschwendung: Denn Obstbäume und -sträucher tragen weit mehr, als ihre Besitzer:innen verwerten können. Am Ende landen die Früchte auf dem Kompost oder verderben als Fallobst. Ein recht neues Projekt will genau dem entgegenwirken – mit Hilfe gelber Bänder an Bäumen.

Wie das BMEL mitteilt, soll die Ernteaktion „Gelbes Band“ dafür sorgen, dass in Deutschland mehr Obstbäume abgeerntet und dadurch mehr Obst verwertet wird.

So funktioniert die Ernteaktion „Gelbes Band“

Das Prinzip: Garten- und Streuobstwiesenbesitzer:innen können die Bänder bei der Gemeinde abholen und damit Bäume und Sträucher kennzeichnen, von denen Fremde haushaltsübliche Mengen ernten dürfen.

Inzwischen nehmen Gemeinden in verschiedenen Bundesländern an dem Projekt teil – zum Teil geben die Kommunen die Bänder aus, zum Teil die Bundesländer.

In einigen Regionen gibt es eigene Standortkarten, in anderen finden Interessierte die Standorte per Deutschlandkarte der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“, die jährlich ab Frühjahr hier zu finden ist.

Auf der Website des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) findet sich etwa eine Standortkarte mit registrierten Bäumen in Niedersachsen.

Frisches Obst, weniger Verschwendung

Die gelben Bänder haben positive Effekte: Weniger Lebensmittel verderben, die Besitzer:innen müssen weniger Fallobst entsorgen und Passant:innen können sich kostenlos mit frischem, gesundem Obst versorgen. Häufig handelt es sich bei den Obstbäumen auf Streuobstwiesen sogar um alte Sorten, die so möglicherweise wieder bekannter werden.

2020 wurden die gelben Bänder mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ ausgezeichnet. Diesen Preis vergibt das BMEL einmal im Jahr an Projekte und Initiativen, die einen wichtigen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten.

Tipp: Eine weitere Initiative in dem Bereich ist mundraub.org. Deren Karte zeigt an, wo es öffentlich zugängliche Obst- oder Nussbäume und -sträucher sowie Kräuter gibt.

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