Ein Mittagsschlaf gibt deinem Körper neue Energie und verbessert deine Leistungsfähigkeit. Warum ein Schläfchen so gesund ist und wie du es in deinen Tag integrieren kannst, erfährst du hier.
Das allseits gefürchtete Mittagstief ist ein ganz normaler Teil des Biorhythmus. Zwischen 13 und 15 Uhr verspüren wir oft einen Leistungseinbruch. Der Blutdruck sinkt, wir fühlen uns müde und unkonzentriert. Ein sogenannter Powernap soll uns wieder auf die Spur bringen.
In unserer Gesellschaft ist es allerdings verpöhnt gegen Mittag den Kopf auf den Bürotisch fallen zu lassen. Mittagsschlaf ist eher kleineren Kindern und älteren Menschen vorbehalten. Warum du deinem Körper dennoch eine Pause geben solltest und wie das am besten geht, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.
Mittagsschlaf: Darum brauchst du mittags eine Auszeit
Laut der Havard Medical School besitzt dein Körper eine biologische Uhr, die einen Einfluss auf verschiedene Prozesse hat. Sie steuert zum Beispiel:
- die Körpertemperatur
- den Blutdruck
- die Produktion der Verdauungssäfte
Deine innere Uhr regelt nicht nur die physiologischen Prozesse sondern auch dein Wohlbefinden. Aus diesem Grund bist du morgens wach und abends müde.
Wenn du bereits viel Energie in der ersten Hälfte des Tages aufbringst, kann es zu einem Mittagstief kommen. Dein Blutdruck sinkt ab und dein Kreislauf ist nicht ganz auf der Höhe. Häufig kommen diese Tiefs nach dem Essen, werden aber nicht durch eben dieses ausgelöst, sondern nur verstärkt.
Anders als wohlmöglich dein Chef, hat dein Biorhythmus gar kein Problem damit auch tagsüber einen Powernap einzulegen. Der Körper fordert sich die Pause ein, um Stress abzubauen und sich für die zweite Tageshälfte zu erholen.
Kämpfst du mit aller Macht gegen das Tief an, verstärkst du den körperlich Stress nur noch mehr. Fehlende Konzentration oder ausgeprägte Müdigkeit führt übrigens nicht nur dazu, dass du weniger effektiv bist. Auch diese Faktoren können begünstigt werden:
- deine Stimmung sinkt
- du bist schneller reizbar
- depressive Symptome können auftreten
- du bist anfällig für Fehler
- das Riskio für Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit steigt
Diese Vorteile bringen ein Mittagsschlaf
Mittagsschlaf tut gut und ist auch noch gesund. Die größten Vorteile bekommst du, wenn du mindestens 3 mal wöchentlich nicht länger als eine halbe Stunde tagsüber die Augen schließt. Dabei geht es übrigens weniger darum tief zu schlafen, als richtig gut zu entspannen. Auch schon wenige Minuten genügen damit du dich besser fühlst.
Das passiert, wenn du schläfst:
- der Körper regeneriert
- beschädigte Zellen werden repariert
- das Immunsystem kommt wieder in Schwung
- entzündliche Prozesse im Körper werden geheilt
- das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt, wie eine Studie der Havard School of Public Health belegen konnte
- Stress wird abgebaut
- aufgenommene Informationen können besser verarbeitet und abgespeichert werden
Nach einem Mittagsschlaf fühlst du dich fitter und leistungsfähiger. Du bist in der Lage schneller auf etwas zu reagieren, Probleme besser zu lösen und kreativer zu arbeiten. Außerdem verbessert sich dein Gedächtnis und deine Lernfähigkeit. Also leg ruhig auch mal in Prüfungsphasen in der Uni einen Pause für einen Mittagsschlaf ein. Tipps für besseres Lernen findest du hier: Lernmethoden: Hilfreiche Tipps für effektives Lernen.
Übrigens: Fühlst du dich ständig erschöpft, müde und kannst nachts nicht richtig schlafen? Dann ist es ratsam einen Arzt zu konsultieren. Wie die Havard Medical School weiß, reagiert der Körper mit massiver Müdigkeit auf verschiedene Beschwerden und Erkankungen. Dazu zählen Diabetes, Depressionen, Parkinson oder chronischen Schmerzen.
Tipps für erholsamen Mittagsschlaf
Um den Powernap in deinen Alltag zu integrieren und richtig davon profitieren zu können, kannst du dich an unsere Tipps halten. So wird dein Mittagsschlaf richtig effektiv:
- Halte es kurz! Für einen erholsamen Mittagsschlaf solltest du nicht länger als 20, maximal 30 Minuten einplanen. Dauert es länger, kommt dein Körper in die Tiefschlafphase. Danach fällt es dir wesentlich schwerer, wieder in Schwung zu kommen.
- Hör auf deinen Körper. Wenn du täglich zu ähnlichen Zeiten aufstehst und zu Bett gehst, kommt dein Mittagstief auch stets zur gleichen Zeit. Plane für diese Zeit keine Termine ein, so dass du deinem Körper eine Auszeit gönnen kannst.
- Sorge für ein gutes Umfeld. 30 Minuten lang nicht für Termine oder Mailanfragen verfügbar zu sein, ist das eine. Achte aber auch darauf, dass dich keine Anrufe in dieser Zeit stören. Stelle dein Telefon leise oder aktiviere für wenige Minuten eine Rufumleitung nach Absprache mit deinen Kollegen.
- Ruhe dich aus. Idealerweise kannst du dich hinlegen und für eine Weile die Augen schließen. Natürlich ist das im Büro nicht so einfach möglich. Deshalb setze dich bequem in deinen Scheibtischstuhl, lege die Beine nach oben und lass die Arme auf den Armlehnen ruhen. Schließe die Augen und atme tief ein, um dich zu entspannen.
- Lass dich drauf ein. Natürlich kann es schwer fallen abzuschalten. Leise Entspannungsmusik kann dir helfen, dass du dich schneller entspannst. Auch solltest du dich nicht unter Druck setzen. Bereits eine Pause von fünf Minuten kann helfen, dass du dich wieder frischer und leistungsfähiger fühlst.
- Wache richtig auf. Um deinen Körper nach einem Mittagsschlaf wieder zu aktivieren, solltest du dich anschließend gut strecken. Es hilft außerdem ein Glas Wasser zu trinken. Wenn es dir möglich ist, gehe noch fünf Minuten vor die Tür, um deinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
Tipp für besonders große Müdigkeit:
Wenn du heute gar nicht richtig wach wirst, probiere doch mal die Kombination aus Koffein und Powernap! Trinke vor dem Mittagsschlaf einen Kaffee oder ein anderes koffeinhaltiges Getränk und lege dich anschließend hin. Es dauert eine Weile bis das Koffein im Körper wirkt. Wenn du nach 20 Minuten wieder aufstehst, spürst du die erholsamen Auswirkungen des Mittagsschlafs sowie die aktivierende Wirkung des Koffeins.
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