Eine Nachtabsenkung reduziert die Heiztemperatur über Nacht. Wir erklären dir, wie die Nachtabsenkung funktioniert und wie du damit Energie sparen kannst.
Die Nachtabsenkung sorgt dafür, dass nachts die Temperatur der Heizung gesenkt wird. Wir erklären dir, was die Nachtabsenkung ist und wie sie funktioniert. Außerdem zeigen wir dir, wann die Einstellung sich lohnt und wie viel man damit wirklich sparen kann.
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Was bedeutet Nachtabsenkung?
Als Nachtabsenkung bezeichnet man allgemein die Senkung der Heiztemperatur über Nacht. In den meisten Fällen ist damit eine Einstellung der Heizanlage gemeint, die automatisch die Heizung über Nacht drosselt. Es wird aber zwischen zwei Arten der Nachtabsenkung unterschieden:
- Die zentrale Nachtabsenkung wird direkt an der zentralen Bedieneinheit deiner Heizung vorgenommen – also zum Beispiel am Heizkessel oder der Wärmepumpe.
- Bei der manuellen Nachtabsenkung stellst du die Temperatur einfach am Thermostat der jeweiligen Heizkörper ein.
Zentrale Nachtabsenkung einstellen
Ist die zentrale Nachtabsenkung eingestellt, arbeitet die Heizung über einen Zeitraum mit geringeren Vorlauftemperaturen, wodurch weniger Wärme abgegeben wird und so allmählich die Temperatur im Haus sinkt. Am Ende des eingestellten Zeitraums fährt die Heizung dann wieder zur Standardtemperatur hoch.
Je nach Heizungsmodell lässt sich die Nachtabsenkung unterschiedlich vornehmen. An der zentralen Bedieneinheit findet sich die Einstellung meist im Menü unter Begriffen wie „Zeitsteuerung“ oder „Zeitprogramm“. Hier kannst du dann den Zeitraum einstellen, in dem die Temperatur gesenkt werden soll.
Beachte, dass es auch nach dem Drosseln der Heizung eine Weile braucht, bis die Temperatur im Haus absinkt und es aber auch ein wenig dauert, bis die Standardtemperatur nach der Absenkung wieder erreicht ist. Du kannst also den Beginn der Nachtabsenkung schon auf den Abend einstellen, ohne direkt frieren zu müssen. Außerdem kannst du das Ende der Absenkung auf ein bis zwei Stunden vor dem Aufstehen stellen, damit du am Morgen bereits eine angenehme Temperatur im Haus hast.
Bei Unklarheiten bei der Einstellung kannst du auch Fachpersonal von deiner Heizungsbaufirma um Hilfe bitten.
Energie sparen durch Nachtabsenkung
Schon wenige Grad Unterschied können Energie und Heizkosten sparen. Meistens wird die Temperatur bei einer Nachtabsenkung um circa fünf bis acht Grad Celsius reduziert. Wie viel Energie man mit einer Nachtabsenkung sparen kann, kommt ganz auf das Haus an: Je nach Gebäudemasse, Wandstärke und Speicherfähigkeit kann es sich mehr oder weniger lohnen.
- Bei gut gedämmten Häusern und massiv gebauten gibt es kaum einen Unterschied im Energieverbrauch mit einer Heiztemperaturabsenkung über Nacht. Durch die gute Isolierung kühlt das Haus nicht so schnell ab und bis die Temperatur tatsächlich sinkt, ist die Nacht bereits vorbei.
- Bei schlecht isolierten Altbauten, die schneller Wärme verlieren, kann man die Auswirkung der Nachtabsenkung deutlicher feststellen und mehr Heizkosten sparen.
- Bei einer Fußbodenheizung oder Wandflächenheizungen lohnt sich eine Nachtabsenkung seltener, weil diese Art von Heizungen viel länger zum Aufheizen brauchen.
Fazit: Ob sich eine Nachtabsenkung lohnt, kann man nicht pauschal sagen. Es kommt auf das Haus und die Art von Heizung an. In einem Altbau ist es am sinnvollsten – hier kann man mit einer Nachtabsenkung fünf bis zehn Prozent Heizenergieverbrauch einsparen.
Auch tagsüber kann es sinnvoll sein, die Heizung zu drosseln, zum Beispiel in unbenutzten Räumen oder bei Abwesenheit. Auch in Bürogebäuden und Schulen, in denen sich am Wochenende niemand aufhält, kann so Energie gespart werden.
Nachtabsenkung bei Mietwohnungen
Als Mieter:in in einem Mehrparteienhaus hast du keine wirkliche Auswirkung auf eine zentrale Nachtabsenkung. Es gibt keine Pflicht zur Nachtabsenkung, Vermieter:innen dürfen sie zwar einschalten, müssen es aber nicht. Um trotzdem individuell in deiner Wohnung Energie zu sparen, kannst du eine manuelle Nachtabsenkung vornehmen und deine Heizkörper einfach über Nacht herunterdrehen. So wird dem Heizkessel signalisiert, dass keine Hitze benötigt wird und somit verbraucht auch die Zentralheizung weniger Energie. Viele Heizungen haben am Thermostat ein kleines Mondsymbol, das die Nachteinstellung symbolisiert. Außerdem gibt es auch programmierbare Thermostatventile, bei denen du die Heiztemperatur zu bestimmten Uhrzeiten festlegen kannst.
Wie du welchen Raum am besten heizen solltest und welche Temperaturen ideal sind, erfährst du in diesen Artikeln:
- Wohnzimmer heizen: Diese Temperatur ist ideal
- Schlafzimmer beheizen? Diese Temperatur sollte es haben
- Bad heizen: Heizkosten sparen, ohne zu frieren
- So viel solltest du im Kinderzimmer heizen
Wichtig: Die Temperaturen sollten nicht dauerhaft unter 16 Grad fallen, da sonst die Bildung von Schimmel in der Wohnung begünstigt werden kann.
Tipp: Solltest du dir unsicher sein, ob bei dir bereits ein Schimmelproblem entsteht, kann ein Testkit helfen. Solche Kits gibt es online zum Beispiel beim Anbieter Ivario.
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- Heizung im Winter komplett ausschalten: 3 Gründe, warum das meist keine Lösung ist
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