Natriumchlorid kommt oft in Shampoo und Kosmetik vor. Es ist auch als Kochsalz oder englisch als Sodium Chloride bekannt und gilt als ungefährlich. Doch was macht das Salz in unserem Shampoo? Wir erklären dir die Hintergründe zu Natriumchlorid.
Natriumchlorid: Shampoo mit einer Portion Meersalz
Shampoo- und Kosmetik-Hersteller lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um ihre Produkte von anderen abzuheben. „Mit Meersalz“ steht auf vielen Shampoo-Flaschen und klingt zunächst auch ganz gut. Doch immer wieder klagen Verbraucher über eine juckende Kopfhaut, strohige Haare, Frizz, Spliss und ausgefranzte Spitzen. Denn ähnlich wie nach dem Schwimmen im Meer, kann ein Teil des Salzes auf der Kopfhaut zurückbleiben und die Haare austrocknen.
Doch nicht jeder ist betroffen: Jedes Haar reagiert anders auf Salz – bei einigen Personen hat Natriumchlorid keine sichtbaren Auswirkungen, bei anderen leiden die Haare stärker unter dem Salzwasser. Bei den Inhaltsstoffen von Pflegeprodukten ist das Salz als „Sodium Chloride“ deklariert.
Wirkung von Sodium Chloride in Kosmetik und Shampoo
Wirkung in Shampoo:
- In vielen Shampoos stecken Tenside, die für Schaum sorgen sollen. Eine Aufgabe von Natriumchlorid ist, die austrocknende Wirkung der Tenside zu mildern, sagen Wissenschaftler.
- Shampoo-Hersteller versprechen oft einen Volumen-Boost für die Haare. Die Wirkung ist aber zweifelhaft: In verschiedenen Foren berichten Verbraucher, dass ihre Haare nicht spürbar mehr Volumen bekommen haben. Höchstens durch die strohtrockene Optik könnten die Haare voluminöser wirken.
- Bei gefärbten Haaren kann das Salz dafür sorgen, dass die Farbe schneller ausgewaschen wird.
- Schuppen sind oft die Folgen einer übersäuerten Kopfhaut. Ein Shampoo mit einer Extra-Portion Salz kann für weniger Schuppen sorgen. Den gleichen Effekt hat aber auch eine basische Haarseife.
Wirkung in Kosmetik:
- Natriumchlorid kann die Haut besänftigen – aber auch austrocknen.
- In Kosmetik mit Bestandteilen aus Wasser und Öl kann das Salz verhindern, dass sich Wasser und Öl voneinander trennen. Außerdem sorgt Natriumchlorid in Kosmetik für eine cremige Konsistenz.
Eine konservierende Wirkung hat das Salz nicht, denn die Konzentration ist dafür viel zu gering. Würden Hersteller Natriumchlorid als Konservierungsstoff einsetzen, wäre die Konzentration so hoch, dass dies zu starken Hautirritationen und zum Ausbleichen der Haare führen würde.
Ist Natriumchlorid gut oder schlecht?
Natriumchlorid kann die Haut besänftigen oder auch austrocknen – wie kommt diese Ambivalenz zustande? Dies hängt vor allem mit dem Hauttypen zusammen: Salzhaltiges Wasser kann fettige Haut über mehrere Schichten reinigen und hilft gegen Hautirritationen wie Akne. Da das Salz aber gleichzeitig der Haut Feuchtigkeit entzieht, solltest du zum Ausgleich eine pflegende Creme verwenden.
Bei empfindlicher Haut kann Natriumchlorid das natürliche Gleichgewicht der Haut stören und Irritationen hervorrufen. Diese Effekte treten aber nur bei einem hohen Salzgehalt auf und kommen bei normalen Shampoos in der Regel nicht vor. Studien haben allerdings bereits 2002 Hinweise darauf gegeben, dass Natriumchlorid die natürliche Barrierefunktion der Haut kurzfristig stärkt, über einen längeren Zeitraum aber schädigt. Viel mehr ist in der Wissenschaft noch nicht erforscht worden.
Codecheck stuft den Stoff als „unbedenklich“ ein. Wenn du sehr empfindliche Haare hast, ist ein salzfreies Shampoo aber vermutlich besser für deine Haare.
Natriumchlorid nach Keratin-Behandlung meiden
Wer für glatteres Haar zu einer Keratin-Behandlung bei seinem Friseur geht, bekommt oft den Tipp: „Bloß kein Shampoo mit Salz verwenden“. Denn das Salz im Shampoo greift die Haare stärker an, sodass das Keratin schneller herausgewaschen wird. Aus diesem Grund solltest du zum Beispiel auch Chlorwasser meiden.
Beachte: Nicht nur hinter der Bezeichnung „Sodium Chloride“ steckt Salz, sondern auch hinter Sulfaten. Auch Silikone solltest du vermeiden.
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