Bald lodern wieder die traditionellen Osterfeuer. Was für den Mensch ein Grund zum Feiern ist, kann für Tier und Umwelt jedoch zur Gefahr werden. Hier findest du alles Wissenswerte rund um diesen Osterbrauch.
Das Osterfeuer ist ein weit verbreiteter Brauch in ganz Europa. Je nach Region wird das Feuer am Abend des Karsamstags, am Ostersonntag oder am Morgen des Ostermontags veranstaltet.
Osterfeuer: Ursprung und Bedeutung
Für das Osterfeuer werden Berge von Holz und Reisig gesammelt und an den besagten Tagen feierlich entzündet. Die Gemeinde versammelt sich um das Feuer und feiert die Auferstehung Jesu.
Es handelt sich ursprünglich um ein heidnisches Ritual, das zur Begrüßung des Frühlings veranstaltet wurde. Im Christentum hat sich daraus ein kirchlicher Brauch entwickelt. Die symbolische Bedeutung des Feuers hat sich auf Gott und die Auferstehung von Jesus Christus übertragen.
Das erste Osterfeuer wurde bereits im Jahre 750 in Frankreich entzündet und hat sich seitdem in ganz Europa verbreitet. Auch in Deutschland werden jährlich zahlreiche Osterfeuer zum Gedenken der Wiedergeburt Jesu veranstaltet.
Osterfeuer selber machen
Grundsätzlich darf jede:r sein eigenes Osterfeuer veranstalten, ein großes privates Feuer im eigenen Garten birgt jedoch auch gewisse Risiken. In manchen Landkreisen ist deshalb eine offizielle Anmeldung und Genehmigung vorgeschrieben. Informiere dich beim zuständigen Ordnungsamt über die örtlichen Regelungen und Vorgaben.
Falls du dich für ein eigenes Osterfeuer entscheidest, solltest du auf diese Punkte achten:
- Nur trockenes Brennmaterial verwenden (zum Beispiel Reisig, Sträucher oder Holzreste).
- Keine Abfälle verbrennen.
- Brennmaterial nicht zu hoch schichten.
- Ausreichend Abstand zu Gebäuden, Straßen und Bäumen halten (mindestens 50 Meter).
- Keine Brandbeschleuniger verwenden.
- Feuerstelle immer beaufsichtigen und erst verlassen, wenn das Feuer völlig erloschen ist.
Tipp: In vielen Städten werden kommunale Osterfeuer veranstaltet. Hierfür ist dann die örtliche Feuerwehr zuständig und du musst dir keine Sorgen mehr um Brandschutz machen.
Feuer birgt Gefahren für Tier und Umwelt
Das Brennmaterial für die Osterfeuer wird teilweise über mehrere Monate hinweg gesammelt. Schon im Voraus stapeln sich Hölzer und Reisig in vielen Gemeinden. So ist am Ostersamstag schon alles vorbereitet. Das kann jedoch zum Verhängnis für viele Tiere werden.
Die Holz- und Reisighaufen sind attraktive Lebensräume für zahlreiche Kleintiere. So suchen zum Beispiel Hasen, Igel und Mäuse Unterschlupf zum Überwintern in den großen Haufen. Auch auf Amphibien und Insekten wirken die Pflanzenreste sehr anziehend.
Zudem werden Reisighaufen oftmals als Brutstätten von den heimischen Vögeln genutzt. Zur Osterzeit werden nämlich die sogenannten Frühbrüter wie beispielsweise Amsel, Rotkehlchen oder Zaunkönig aktiv. Sie nisten sich im Reisig ein, bauen ihre Brutstätten und bleiben beim Entzünden der Osterfeuer oft unentdeckt.
Damit die feierliche Tradition nicht zur Todesfalle für zahlreiche Tiere wird, solltest du folgendes beachten:
- Das Brennmaterial erst kurz vor dem Osterfeuer sammeln und schichten. So können sich die Kleintiere gar nicht erst einnisten.
- Vor dem Entzünden solltest du den Haufen nochmal umschichten. So können mögliche Untermieter entdeckt werden und rechtzeitig flüchten. Dabei reicht es jedoch nicht, nur am Haufen zu rütteln. Kleinere Tiere sind oft scheu und verharren bei drohender Gefahr in ihren Verstecken.
- Nester und Kleintiere solltest du vorsichtig in Sicherheit bringen.
Tipp: Überlege dir im Voraus, ob ein Osterfeuer wirklich notwendig ist. Reisig und Pflanzenreste sind lebensnotwendig für viele heimische Tiere und eigentlich zu schade zum Verbrennen. Vielmehr liefern die aufgeschichteten Reisighaufen einen wertvollen Lebensraum und tragen zum Erhalt der Ökosysteme bei. Mit jedem Feuer wird außerdem CO₂ freigesetzt. Wirklich nachhaltig ist ein Osterfeuer also nicht.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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