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Oxybenzon: Deshalb ist der Stoff in Sonnencremes gefährlich

Oxybenzon
Foto: CC0 / Pixabay / dimitrisvetsikas1969

Vielleicht hast du schon einmal davon gehört, dass du Sonnencremes mit Oxybenzon vermeiden solltest. Wir erklären dir warum und was hinter dem Stoff steckt.

Viele Sonnencremes enthalten Oxybenzon aufgrund seiner filtrierenden Wirkung. Der Stoff ist für UV-A und UV-B Strahlen undurchlässig und schützt die Haut effektiv vor Verbrennungen. In Sonnencremes wird er in einer Konzentration zwischen einem und sechs Prozent zugemischt, um eine schützende Wirkung zu erzielen.

Oxybenzon gehört zur Gruppe der Benzophenone. Es ist ein gelblicher Feststoff, der geruchlos und schwer entzündbar ist. Der Stoff löst sich kaum in Wasser, was unter anderem ein Grund für seine umweltschädliche Wirkung ist.

So wirkt Oxybenzon auf deinen Körper

Oxybenzon wird von vielen Wissenschaftler:innen eine schädliche Wirkung zugeschrieben. So stuft ihn ein Forschungsteam in der Fachzeitschrift Journal of Cosmetic Dermatology als Photoallergen ein. Solche Stoffe rufen bestimmte Reaktionen der Immunabwehr wie Rötungen und Bläschenbildung beim Erstkontakt mit der Haut hervor.

Hinsichtlich der Wirkung von Oxybenzon sind sich Wissenschaftler:innen noch nicht einig:

  • Eine weitere Studie stuft solche Hautreaktionen bei Oxybenzon als statistisch nicht relevant ein.
  • Sebastian Ferse, Meeresbiologe am Leibniz-Zentrum, beschreibt in einem Interview hingegen, dass der Stoff Unterentwicklung bei Babys aufgrund hormonellen Einflusses verursachen kann. Forscher:innen aus den USA befürchten gar eine krebserregende Wirkung.

Auch für die Umwelt kann Oxybenzon schädlich sein

Oxybenzon lagert sich auf Korallen an.
Oxybenzon lagert sich auf Korallen an.
(Foto: CC0 / Pixabay / csharker)

Vor allem im Sommer verwenden viele eine Sonnencreme. Am Strand oder See gelangt ein großer Teil davon ins Wasser, darunter auch der Stoff Oxybenzon. Er löst sich nicht im Wasser, sondern sinkt wegen seiner hohen Dichte zum Grund und lagert sich auf Korallen an.

Das Problem: Viele Forscher:innen weltweit machen Oxybenzon für das Korallensterben mitverantwortlich und sprechen davon, dass der Stoff das Ausbleichen zuvor farbenfroher Korallen verursache. Umfangreich mit dem Thema beschäftigt hat sich etwa eine Studie aus dem Jahr 2017, die die Entwicklung mehrerer Korallenriffe im Südchinesischen Meer über Jahre beobachtet hat. Oxybenzon wurde dort in über 20 Prozent aller Korallen nachgewiesen, die dadurch Missbildungen entwickelten und teilweise sogar abstarben.

Beachte also unbedingt Folgendes, um dich und die Umwelt zu schützen:

  • Prüfe vor deinem Sommerurlaub, ob Sonnencremes mit Oxybenzon an deinem Reiseziel überhaupt erlaubt sind. Hawaii und der Pazifikstaat Palau etwa verbieten die Nutzung und Herstellung von Produkten, die den Stoff enthalten.
  • Überlege dir außerdem, ob du das Risiko einer Sonnencreme mit Oxybenzon eingehen möchtest. Bis heute sind sich Expert:innen über die Wirkung des Stoffes strittig. Berücksichtige dabei auch die schädliche Wirkung auf Meeresorganismen.
  • Verzichte trotzdem keinesfalls auf den Einsatz eines Sonnenschutzmittels! Ein Sonnenbrand ist extrem schmerzhaft und kann Spätfolgen für die Haut haben. Ist es bereits zu spät, dann informiere dich in unserem Ratgeber, ob du mit Sonnenbrand in die Sonne kannst.
  • Falls du ein Fan von DIY-Kosmetik bist, verzichte beim Sonnenschutz dennoch darauf: Sonnencreme selber zu machen ist keine gute Idee!
  • Nutze stattdessen Sonnencremes mit mineralischem UV-Schutz. Empfehlenswerte Produkte findest du hier:

Dieser Text stammt von Tobias Westphal.

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