Wer nach Alternativen zu PayPal für das Bezahlen im Internet sucht, stößt schnell auf zahlreiche Anbieter. Neben Amazon und Apple bieten auch die Banken selbst einen Bezahldienst an – den kennt nur fast niemand. Unsere Übersicht hilft weiter.
PayPal-Alternativen: 6 Zahlungsanbieter im Überblick
PayPal ist der Platzhirsch unter den Zahlungsanbietern im Internet. Keiner ist größer, keiner ist weiter verbreitet, keiner hat mehr Kund:innen. Kein Wunder, schließlich hat PayPal für Händler:innen und Kund:innen gleichermaßen Vorteile: Die Händler:innen erhalten sofort ihr Geld, die Kund:innen haben ihren Kauf über den PayPal-Käuferschutz abgesichert. Kommt die Ware nicht an oder ist beschädigt, erstattet PayPal den Betrag.
Wer kein Kundenkonto bei dem US-Zahlungsanbieter anlegen möchte (immerhin werden dann auch persönliche Daten in den USA gespeichert), kann auch verschiedene Alternativen zurückgreifen. Aber nicht immer sind diese Alternativen auch besser. Wir geben einen Überblick über sechs recht weit verbreitete Anbieter zum Bezahlen im Internet. Schade: Besondere Nachhaltigkeitsbemühungen sind bei keinem der genannten Zahlungsanbieter zu erkennen.
1. PayPal-Alternative Giropay
Die PayPal-Alternative Giropay ist ein Zahlungsanbieter von deutschen Banken und Sparkassen. Um mit Giropay zu bezahlen, benötigst du lediglich ein Girokonto mit Online-Banking-Zugang. Fast alle Banken in Deutschland beteiligen sich an Giropay.
Hinweis: Die ehemaligen Services Paydirekt und Kwitt wurden im Mai 2021 in den Service mit aufgenommen.
- Verbreitung: tausende Onlineshops
- Gebühr: bezahlt der Händler
- Käuferschutz: nein, nur bei Shops mit Paydirekt-Logo
- Verifizierung: Benutzername und Passwort oder TAN-Verfahren der Hausbank ab 30 Euro
- Neuer Account: nein (Online-Banking-Zugangsdaten reichen)
- Zahlung stornieren: nein
Bevor du Giropay nutzen kannst, musst du die Funktion erst einmal im Online-Banking-Portal deiner Hausbank aktivieren. Mit diesen Zugangsdaten kannst du später dann bezahlen. Du kannst dich mit Giropay sogar ausweisen (Giropay-ID), um deine Volljährigkeit zu beweisen oder deine Kontoverbindung zu bestätigen.
Fazit: Alle Daten bleiben bei der eigenen Bank und werden nicht weitergegeben. Beim Bezahlen wird lediglich der Giropay-Benutzername abgefragt, und ab 30 Euro kannst du den Kauf zusätzlich per TAN absichern. Das macht Giropay sehr sicher. Leider kannst du aber keine Zahlungen stornieren und der Käuferschutz ist nicht immer gegeben.
2. PayPal-Alternative Sofortüberweisung
Bei einer Sofortüberweisung wird das Geld ebenfalls direkt vom Bankkonto abgebucht – allerdings nicht als Abbuchung, sondern als Überweisung. Wählst du Sofortüberweisung als Zahlungsmittel aus, musst du dich mit deinen Login-Daten für das Online-Banking deiner Hausbank anmelden. Dann bestätigst du den Betrag und verifizierst dich.
Hinweis: Die deutsche Sofort GmbH wurde 2014 von Klarna gekauft, seitdem ist es Teil des schwedischen Unternehmens.
- Verbreitung: über 35.000 Online-Shops
- Gebühr: bezahlt der Händler, 25 Cent + 0,9 Prozent
- Käuferschutz: je nach Händler
- Verifizierung: TAN-Verfahren der Hausbank
- Neuer Account: nein
- Zahlung stornieren: nicht möglich
Fazit: Sofortüberweisung ist besonders weit verbreitet, da die Händler sofort ihr Geld erhalten. Auch ein neues Konto musst du hier nicht eröffnen. Allerdings bieten nur wenige Händler einen Käuferschutz an. Dabei wird das Geld auf einem Treuhandkonto zwischengeparkt, bis du als Kund:in deine Bestellung erhalten hast. Problematisch ist auch, dass du keine Zahlung stornieren kannst, wenn du etwa die Bestellung nicht erhalten hast oder sie zurückschicken willst. Expert:innen kritisieren auch, dass Kund:innen ihre Login-Daten für das Online-Banking preisgeben müssen.
3. Im Internet mit Skrill bezahlen
Skrill ist zwar nicht so weit verbreitet, dafür aber besonders anonym. Der Zahlungsdienst aus Großbritannien funktioniert wie eine Prepaidkarte: Du überweist von deinem Bankkonto Geld auf deinen Skrill-Account und kannst damit im Internet bezahlen.
- Verbreitung: sehr gering, u.a. Steam und diverse Online-Casinos
- Gebühr: Zahlung kostenlos bei mindestens halbjährlicher Nutzung, Aufladen nicht immer gebührenfrei
- Käuferschutz: nein
- Verifizierung: nicht notwendig, da Prepaid
- Neuer Account: ja
- Zahlung stornieren: nicht möglich
Fazit: Skrill ist für diejenigen interessant, die häufig Spiele im Internet oder bei internationalen Shops etwas kaufen. Da es sich um einen Prepaid-Zahlungsdienst handelt, ist er für Kund:innen sehr sicher. Dafür nimmt Skrill aber für viele Leistungen hohe Gebühren, die bei der Konkurrenz kostenlos sind.
4. Online bezahlen mit Amazon Pay
Wer ein Kundenkonto bei Amazon hat, kann auch bei vielen anderen Shops mit den bei Amazon hinterlegten Zahlungsangaben bezahlen. Amazon gibt auf Wunsch auch die Adresse an den Shop weiter, sodass Bestellen und Bezahlen besonders leicht sind. Nur die Login-Daten zum Amazon-Konto sind dafür notwendig.
- Verbreitung: ca. 150 Online-Shops
- Gebühr: für den Händler 35 Cent + 1,9 Prozent
- Käuferschutz: ja
- Verifizierung: Login-Daten von Amazon
- Neuer Account: nein
- Zahlung stornieren: ja
Fazit: Amazon Pay ist für diejenigen besonders komfortabel, die bereits ein Kundenkonto bei Amazon haben. Allerdings erfährt Amazon auf diese Weise auch, wo bzw. was seine Kunden sonst noch kaufen und kann diese Daten auswerten. Kunden profitieren aber vom A-Z-Käuferschutz, der auch bei den Produkten von Amazon gilt. Auch stornieren kannst du Zahlungen mit Amazon Pay. Es bieten aber vergleichsweise wenige Shops die Möglichkeit an, mit Amazon Pay zu bezahlen.
5. Apple Pay als Alternative zu PayPal
Wie Amazon bietet auch Apple einen eigenen Zahlungsdienst an, den du als PayPal-Alternative verwenden kannst. Allerdings lässt sich dieser nur in Verbindung mit einem iOS-Gerät nutzen, also einem iPhone, iPad oder der Apple Watch (auch das MacBook Pro mit Touch-ID ist kompatibel). Du kannst nur auf einem dieser Geräte mit Apple Pay bezahlen, wenn du den Safari-Browser verwendest. Zuvor musst du eine Kreditkarte als Zahlungsmittel bei Apple hinterlegen. Über den Fingerabdruck-Sensor verifizierst du den Kauf anschließend.
- Verbreitung: weltweit weit verbreitet, auch für die Bezahlung vor Ort
- Gebühr: trägt der Händler
- Käuferschutz: über die Kreditkarte bei der Hausbank
- Verifizierung: Touch-ID
- Neuer Account: nein
- Zahlung stornieren: nur bei der Bank
Fazit: Wer mit Apple Pay bezahlt, der bezahlt in Wirklichkeit mit seiner Kreditkarte. Apple Pay bietet nur die Abwicklung zwischen Shop/Händler und der Bank an. Nur das Bezahlen ist dadurch einfacher, da die Kreditkarteninformationen bei Apple bereits hinterlegt sind und du dich per Fingerabdruck legitimierst. Im Gegenzug erhält Apple Informationen darüber, was du einkaufst, und speichert diese Daten in den USA. Du kannst damit auch vor Ort bezahlen.
6. Online und offline kombinieren mit Barzahlen/Viacash
Bei Barzahlen/Viacash kannst du deinen Online-Einkauf in der Offlinewelt bezahlen. Wenn du diese PayPal-Alternative bei deiner Onlinebestellung auswählst, bekommst du einen Barcode zugeschickt, den du bei einem Einzelhandelspartner scannen lassen kannst du dort bezahlst. Gleichzeitig kannst du bei den teilnehmenden Geschäften auch Geld einzahlen.
- Verbreitung: online gering verbreitet; deutschlandweit in 12.000 Filialen zur Bezahlung
- Gebühr: nein
- Käuferschutz: nein
- Verifizierung: Barzahlung
- Neuer Account: nein
- Zahlung stornieren: nein
Fazit: Diese innovative Zahlmethode bietet eine hohe Sicherheit, da keine Kreditkarten- oder Bankdaten weitergegeben werden. Es ist praktisch, wenn du ohnehin in den Geschäften einkaufst – online ist die Bezahlmöglichkeit allerdings noch nicht weit verbreitet.
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