Hier findest du vier Fakten zum PET-Recycling, die du unbedingt kennen solltest. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du dem PET-Müll entgegenwirken kannst.
PET ist die Abkürzung für Polyethylenterephthalat und gehört zu der Kunstoffgruppe Polyester. PET begegnet uns im Alltag vor allem in Form von Plastikflaschen, aber auch in anderen Produkten. Wir haben vier interessante Fakten zu PET-Recycling für dich gesammelt, die du kennen solltest.
1. Hoher energetischer Aufwand vor allem bei Einwegpfand
Auf den ersten Blick scheint das PET-Recycling vor allem durch das Pfandsystem in Deutschland eine gute Sache zu sein, um Ressourcen wiederzuverwenden: Dadurch, dass die Verbraucher*innen die meisten PET-Flaschen in den Super- oder Getränkemärkten wieder zurückgeben, können die PET-Flaschen korrekt recycelt werden.
- Es gibt PET-Flaschen, die als Mehrwegflaschen wiederverwendet werden. Sie kosten 15 Cent Pfand.
- Die meisten PET-Flaschen sind aber Einwegpfand. Sie kosten 25 Cent Pfand.
Hast du dich schon einmal gefragt, was genau mit deiner PET-Flasche beim PET-Recycling geschieht, nachdem du sie in den Pfandautomaten geworfen hast?
- Die Flasche wird zuerst mit anderen Flaschen hinter dem Pfandautomaten zerdrückt und zu Ballen gepresst. So kann sie einfach transportiert werden.
- In den Recyclinganlagen reinigt man die Flaschen und sortiert sie nach Farben.
- Anschließend schreddert eine Maschine die Flaschen zu kleinen PET-Flakes. Diese werden wiederum mehrmals gereinigt und dann weiterverarbeitet.
Gewusst? Die Industrie setzt oft Erdöl ein, auch bei PET-Flaschen: Wie der Bund Sachsen-Anhalt berichtet, besteht eine 75-Milliliter-PET-Flasche aus 0,3 Liter Erdöl. Die Erdölverarbeitung ist ein großer Grund für die Klimakrise und die Naturverschmutzung. Besteht eine Flasche oder Verpackung aber aus 100 Prozent Rezyklat, so kann die Klimabilanz sogar besser als bei Glasflaschen ausfallen, so die Doku „Der Glasflaschenrebell„.
PET-Mehrwegflaschen werden gereinigt und direkt wiederverwendet. Sie werden bis zu 25 Mal wiederbefüllt, bevor sie recycelt werden – Einwegflaschen schon nach einmaliger Benutzung, was einen großen Ressourcenaufwand bedeutet. Außerdem ist es häufig billiger, neues Plastik zu produzieren, anstatt einen geschlossenen Wertstoffkreislauf zu erreichen – obwohl dieser theoretisch möglich wäre.
2. Nicht auf alle PET-Verpackungen gibt es Pfand
Laut einer Studie im Auftrag vom NABU wurden 360.000 Tonnen an PET-Getränkeflaschen 2015 in Deutschland recycelt. Darunter fallen auch PET-Getränkeflaschen ohne Pfand, wie beispielsweise Saft- oder Milchplastikflaschen. Dazu kommen 60.000 Tonnen PET-Verpackungen von anderen Produkten, beispielsweise Reinigungsmitteln.
Neben den PET-Einwegpfandflaschen gibt es also auch andere Produkte aus PET. Sie werden aber nicht über das Pfandsystem eingesammelt, sondern finden im Optimalfall ihren Weg in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne. Nur so kannst du helfen, dass sie den Weg in den PET-Recycling-Kreislauf finden.
3. Nur ein Drittel des recycelten PETs wird wieder eine Plastikflasche.
Laut Quarks bringen die Verbraucher*innen in Deutschland über 96 Prozent der Pfandflaschen durch das Pfandsystem wieder zurück in die Geschäfte. Doch nur 34 Prozent des recycelten PETs wird wieder zu einer Getränkeflasche, so die NABU-Studie. Der Rest des recycelten PETs verarbeitet die Industrie als minderwertigeres Plastik zum großen Teil zu Folien (22 Prozent) oder Fasern (23 Prozent). Ein weiterer Teil (20 Prozent) geht ins Ausland. Der übrige Rest wird verbrannt.
4. PET-Müll sollte immer recycelt werden
Ist es dir nicht möglich, auf PET zu verzichten, achte darauf, dass das PET recycelt wird.
- Denn landet PET im Restmüll, wird es wahrscheinlich verbrannt. Damit gehen die Ressourcen verloren. Außerdem belastet die Müllverbrennung zusätzlich die Umwelt.
- Landet das PET in der Umwelt, kann es sich auf Dauer zersetzen und wird so zu sekundärem Mikroplastik. Denn PET ist nicht biologisch abbaubar. Es kann in das Grundwasser gelangen. Außerdem gefährdet es den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Es dauert rund 400 Jahre, bis eine PET-Flasche komplett zu Mikroplastik wird.
Fazit zum PET-Recycling
Generell solltest du bei Verpackungen, die nicht nötig sind, nicht sofort zugreifen. Denn weder der energetisch hohe Aufwand noch der Recyclingprozess stehen in einem angemessenen Verhältnis dazu, dass Menschen PET-Produkte oftmals nur einmal benutzen. Außerdem schadet Mikroplastik der Umwelt.
Du kannst also im Alltag darauf achten, PET zu vermeiden. Wir haben einige Tipps für dich:
- Trinke Leitungswasser. In Deutschland hat das Trinkwasser eine gute Wasserqualität. Es spricht im Grunde nichts dagegen, Leitungswasser zu trinken. Damit sparst du nicht nur PET-Plastikflaschen, sondern auch Mehrwegglasflaschen und lange Transportwege.
- Vermeide PET-Plastikflaschen. Wenn du PET-Plastikflaschen vermeidest, vor allem Einweg, kannst du verhindern, dass neue PET-Plastikflaschen hergestellt werden. Du schonst damit Ressourcen und kannst verhindern, dass Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Verwende eine wiederverwendbare Trinkflasche aus Glas für unterwegs.
- Vermeide Verpackungen. Die Industrie setzt PET und andere Kunststoffe ein, um Produkte zu verpacken. Kaufe im Supermarkt vor allem Produkte ohne Verpackung. Ist das nicht immer möglich, bieten Unverpackt-Läden eine gute Alternative. Achte hier vor allem auf regionale und saisonale Lebensmittel, die robust sind und daher nicht von einer Verpackung geschützt werden müssen.
- Findest du bei deinem Waldspaziergang oder am Strand Plastikmüll und Plastikflaschen? Hebe den Müll auf und entsorge ihn. So kannst du etwas zur Umwelt beitragen. Darüber hinaus kannst du mit deinen Freund*innen oder mit dem Naturschutzverein in deiner Nähe eine PET-Müllsammelaktion starten.
Kaufst du etwas mit Verpackung, dann sollte diese möglichst wiederverwendbar und recyclingfähig sein, damit du ihr noch mindestens ein zweites Leben schenken kannst. Am besten handelt es sich hierbei um einen geschlossenen Recyclingkreislauf, hier gibt es in der Praxis aber noch Probleme: Bei PET zum Beispiel wäre es möglich, ist durch den geringen Neupreis aber derzeit nicht attraktiv.
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