Deinen Puls messen kannst du auch ohne Geräte wie Smartwatch, Handy oder spezielle medizinische Technologie. Wie es stattdessen funktioniert und was du dazu brauchst, erklären wir dir in unserer Anleitung.
Ärzt:innen verwenden meist ein spezielles Blutdruckmessgerät, um den Puls zu ermitteln. Auch Smartwatches und Smartphones verfügen heutzutage oft über diese Funktion. Den Puls zu messen ist aber auch ohne Geräte möglich: Du brauchst dafür lediglich deine Finger und eine Uhr mit Sekundenzeiger. Hier erfährst du, wie du deinen Puls auf diese Weise herausfindest, welche Werte normal sind und wovon sie abhängig sind.
Warum du deinen Puls regelmäßig messen solltest
Eine regelmäßige Pulskontrolle kann dir helfen, Veränderungen an deinem Körper und Hinweise auf mögliche Krankheiten festzustellen. So kann beispielsweise ein dauerhaft hoher Puls ein Anzeichen für eine Herzrhythmusstörung sein. Unter anderem deshalb empfiehlt die Deutsche Herzstiftung e.V., regelmäßig den eigenen Puls zu messen. Auch ohne Geräte funktioniert das ganz einfach.
Puls messen ohne Gerät: So geht es
Alles was du brauchst, um deinen Puls ohne Geräte zu messen, sind deine eigenen Finger und eine Uhr mit Sekundenzeiger.
Du solltest deinen Ruhepuls immer im entspannten Zustand messen. So empfiehlt es sich, den Puls am Morgen nach dem Aufwachen oder wenn du bereits einige Minuten sitzt oder liegst zu messen.
Dein Puls lässt sich überall dort gut messen, wo eine große Schlagader verläuft. Besonders gut geeignet ist die Schlagader an der Innenseite deines Handgelenks.
So gehst du beim Pulsmessen ohne Gerät vor:
- Lege zwei oder drei Finger auf die Innenseite des Handgelenks, unterhalb deines Daumens. Bei leichtem Druck solltest du nun deinen Puls fühlen können. Drücke nicht zu stark, da du die Ader sonst abdrückst und dort keinen Puls mehr fühlen kannst.
- Eine andere Stelle, an der sich der Puls gut messen lässt, ist die Halsschlagader. Platziere deine Finger dafür seitlich am Hals, unterhalb deines Kiefers.
- Zähle nun für 30 Sekunden deine Pulsschläge mit. Nimm den Wert mal zwei und du kennst deinen Pulsschlag pro Minute.
Welcher Puls ist normal?
Erwachsene Menschen haben einen Ruhepuls von etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Der Puls ist aber abhängig von Wetter, Trainingszustand, Alter und Geschlecht. So haben Frauen beispielsweise durchschnittlich einen höheren Ruhepuls als Männer. Trainierte Sportler haben durchschnittlich einen niedrigeren Ruhepuls, da ihr Herz darauf trainiert ist, pro Schlag mehr Blut in die Hauptschlagader zu pumpen.
Folgende Normalwerte für den Ruhepuls gelten laut der Deutschen Herzstiftung in den verschiedenen Altersklassen:
- Neugeborene: 120 bis 140 Schläge pro Minute
- Kleinkinder: 100 bis 120 Schläge pro Minute
- Ältere Kinder und Jugendliche: 80 bis 100 Schläge pro Minute
- Erwachsene: 60 bis 80 Schläge pro Minute
- Senioren: Im höheren Alter kann der Ruhepuls wieder leicht ansteigen
Was, wenn der Ruhepuls zu hoch oder zu niedrig ist?
Wenn du deinen Puls regelmäßig misst und feststellst, dass er nicht den Normalwerten entspricht, solltest du die Ursache abklären.
Zu niedriger Puls:
Ein Ruhepuls unter 40 ist für Menschen, die nicht extrem gut trainiert sind, ein zu niedriger Puls. Kommen noch Symptome wie Müdigkeit, Schwindel, Atemnot oder sogar Ohnmacht dazu, wird es gefährlich und du solltest dir ärztliche Hilfe holen.
Zu hoher Puls:
Ein hoher Ruhepuls kann durch zu viel Koffein, Stress oder verschiedene Erkrankungen ausgelöst werden. So erhöht sich zum Beispiel bei Fieber der Ruhepuls. Ein dauerhaft hoher Ruhepuls kann ein Warnsignal für eine Herzrhythmusstörung sein. Der Herzspezialist der Deutschen Herzstiftung Thomas Meinertz rät, einen Ruhepuls von über 100 Schlägen pro Minute immer ärztlich untersuchen zu lassen.
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