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Quartiersgarage: Eine Alternative zu Tiefgaragen und Parkplätzen?

Quartiersgarage
Foto: CC0 / Pixabay / pixel2013

Quartiersgaragen bündeln Parkplätze außerhalb von Wohngebieten und können so zu einer höheren Lebensqualität in Städten beitragen. Was genau Quartiersgaragen sind, erfährst du hier.

Das kannst du dir unter Quartiersgaragen vorstellen

Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Die Zunahme der städtische Bevölkerung (auch Verstädterung genannt) führt nicht nur zu Wohnungsknappheit in Städten. Dort, wo Menschen unterkommen wollen, muss auch Platz für deren Kraftfahrzeuge geschaffen werden. Doch der Bau von Tiefgaragen ist sehr teuer und mehr Parkplätze über der Erde lassen sich nicht einfach so herzaubern. Eine alternative Lösung für den Parkplatzmangel sollen Quartiersgaragen darstellen.

Eine Quartiersgarage befindet sich in der Nähe von Wohnhäusern und Wohnungen. Sie soll Platz für alle Fahrzeuge bieten, die den Anwohner:innen eines Stadtviertels gehören. Wohnraum und Stellplatz sind hierbei voneinander entkoppelt: Die Anwohner:innen können ihre Fahrzeuge in der Quartiersgarage abstellen und parken so nicht die Straße vor dem eigenen Wohnhaus zu. Quartiersgaragen versammeln die Parkplätze also an einem bestimmten Ort, wodurch die Straßen selbst vom ruhenden Verkehr befreit werden sollen.

Quartiersgaragen stehen ausschließlich den Anwohner:innen zur Verfügung. Dabei ist es egal, ob sie die Quartiersgaragen als Dauerparker:innen (ihr Auto also ein paar Tage lang unbewegt auf dem Parkplatz stehen lassen) oder für kurzzeitiges Abstellen nutzen. 

Diese Vor- und Nachteile bringen Quartiersgaragen mit sich

Quartiersgaragen bringen viele Vorteile mit sich.
Quartiersgaragen bringen viele Vorteile mit sich.
(Foto: CC0 / Pixabay / moinzon)

Quartiersgaragen bringen unter anderem diese Vorteile mit sich:

  • Im öffentlichen Raum gibt es weniger ruhenden Verkehr, der viel Platz wegnimmt.
  • Quartiersgaragen sind kostengünstiger umzusetzen als Tiefgaragen. Laut dem Verkehrsclub Deutschland machen Tiefgaragen beim Wohnungsbau oftmals bis zu zehn Prozent der Gesamtbaukosten aus. Wenn die Kosten für Stellflächen sinken, kann sich das auch positiv auf die Mietkosten auswirken.  
  • Der Parkraum wird reduziert, da viele Kraftfahrzeuge auf gebündeltem Raum stehen.
  • Ehemalige Parkflächen können anderweitig genutzt werden, beispielsweise für Grünflächen, auf denen Urban Gardening möglich ist, oder Schanigärten.
  • Somit tragen Quartiersgaragen auch zu einer höheren Aufenthaltsqualität in Wohnquartieren bei. 
  • Anwohner:innen ohne eigenes Auto müssen keine Miete für einen Stellplatz bezahlen.
  • Quartiersgaragen können auf Flächen gebaut werden, die aktuell unbenutzt sind.

Quartiersgaragen haben aber auch ein paar Nachteile: 

  • Quartiersgaragen sorgen nicht automatisch für weniger Verkehr. Es ist nötig, dass wir private Fahrzeuge grundsätzlich weniger nutzen, damit sich der öffentliche Verkehrsfluss wahrnehmbar reduziert.
  • Anwohner:innen müssen sich womöglich erst an die Idee einer Quartiersgarage gewöhnen, bevor sie diese akzeptieren und benutzen.
  • Da es keinen direkten Zugang von der Quartiersgarage zum Wohnraum gibt, müssen die Anwohner:innen weitere Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen.
  • Für manche Quartiersgaragen stehen keine unbenutzten Anlagen zur Verfügung. Daher müssen auch sie erst neu gebaut werden, wofür große Bauflächen nötig sind. 

So können Quartiersgaragen zur Verkehrswende beitragen

Quartiersgaragen können nur zur Verkehrswende beitragen, wenn sich die private Nutzung von Kraftfahrzeugen grundsätzlich reduziert. Als Teil eines Mobilitätskonzeptes können sie aber dazu beitragen, dass der öffentliche Raum vom ruhenden Verkehr entlastet wird.

Die meisten Autofahrten beginnen und enden in der Nähe der eigenen Wohnung. Dabei beeinflussen die Parkmöglichkeiten am Wohnort maßgeblich unser Mobilitätsverhalten, das heißt, die Wege, die wir zurücklegen und die Fortbewegungsmittel, die wir dafür nutzen. Attraktive Mobilitäts- und Informationsangebote können die Anwohner:innen dazu anregen, sich in ihrem Mobilitätsverhalten umzuorientieren. Daher ist es notwendig, alternative Mobilitätsformen, wie den öffentlichen Personennahverkehr, Carsharing oder den Fahrradverkehr, auszubauen und attraktiver zu gestalten. In Kombination mit den Quartiersgaragen können diese Maßnahmen dazu beitragen, dass ein großer Teil der privaten Autofahrten wegfällt.

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