Du möchtest deine alten Reifen entsorgen? Wirf sie auf keinen Fall in den Hausmüll, denn dort kann das Material nicht recycelt werden. Wir verraten dir, wo alte Autoreifen hingehören.
Das Profil von Reifen muss mindestens 1,6 Millimeter tief sein – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Da sich die Gummireifen durch Reibung und Druck abnutzen, müssen sie regelmäßig gewechselt werden. Das führt dazu, dass alleine in Deutschland jedes Jahr circa 600.000 Tonnen Altreifen anfallen! Da Reifen aus vielen verschiedenen Materialien bestehen, ist es wichtig, dass du sie fachgerecht entsorgst. Nur so kannst du sicher sein, dass sie richtig aufbereitet oder wiederverwertet werden.
Alte Reifen nicht im Hausmüll entsorgen
Alte Reifen gehören auf keinen Fall in den Hausmüll. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien und können nicht in eine Abfallgruppe zusammengefasst werden. Es handelt sich um sogenannten Verbundabfall.
Neben Gummi und Stahl stecken in den Reifen auch Füllstoffe, Weichmacher und Chemikalien – darunter zahlreiche Giftstoffe, die Krebs verursachen können. Diese Bestandteile müssen sorgfältig voneinander getrennt werden, um sie fachgerecht zu entsorgen – im Haus- oder Sperrmüll ist dies nicht möglich.
Deswegen ist es gesetzlich verboten, Reifen wegzuwerfen, sie zu verbrennen, zu vergraben oder sie einfach irgendwo liegen zu lassen. Verstöße schaden nicht nur der Umwelt – es drohen auch hohe Bußgelder. Die Strafe fällt, je nach Bundesland, unterschiedlich hoch aus.
Autoreifen – so entsorgst du sie richtig
In Deutschland gibt es spezielle Unternehmen, die alte Reifen verwerten. Du kannst deine alten Reifen direkt zu einem solchen Entsorgungsfachbetrieb bringen. Die Betreiber bescheinigen dir, dass die Reifen richtig entsorgt werden. Meist musst du nicht einmal eine Gebühr zahlen.
Auch viele Reifenhändler nehmen alte Reifen an. Das gehört meistens zum kostenlosen Service für Kunden. Einige Reifenhändler nehmen auch unabhängig von einem Neukauf Reifen an – sie sind allerdings nicht dazu verpflichtet.
Du kannst deine Reifen auch zum örtlichen Bau- oder Recyclinghof bringen. Hier werden die Altreifen umweltgerecht entsorgt und teilweise recycelt. Den nächsten Recyclinghof kannst du bei der Gemeinde erfragen. Die Verwertung ist meistens kostenlos, in manchen Gemeinden können geringe Gebühren anfallen.
Was passiert mit alten Autoreifen?
Einige alte Reifen, die noch gut erhalten sind, werden rundumerneuert und ins Ausland exportiert. Dabei handelt es sich allerdings nur um eine geringe Menge. In Deutschland werden mehr als die Hälfte der Altreifen verbrannt. Die meisten davon enden als Ersatzbrennstoff in großen Baustoffwerken.
Ungefähr 30 Prozent der aussortierten Reifen werden recycelt. Dafür werden sie zunächst in ihre Hauptbestandteile Gummi, Stahl und Textil aufgelöst. Diese Stoffe werden dann wiederverwertet. Aus dem Gummi wird häufig Gummigranulat hergestellt. Es wird vor allem als Straßen- oder Bodenbelag eingesetzt, aber auch für Gartenschläuche oder Dichtungen verwendet. Der Stahl aus alten Reifen wird in Stahlwerken eingeschmolzen und wiederverwertet. Die Textilien werden verbrannt, um Energie zu gewinnen.
Umweltrisiko Gummireifen
Alte Reifen sorgen für Umweltprobleme, wenn du sie unrechtmäßig entsorgst oder verbrennst. Sie enthalten Weichmacher und andere giftige Stoffe, die Mensch und Umwelt schädigen können. Doch auch vor der Entsorgung stellen Gummireifen eine Umweltbelastung dar: Durch Reibung und Hitze werden kleine Partikel des Gummis abgerieben – so entsteht feiner Plastikstaub. Er gelangt in die Luft und in die Meere, wo ihn viele Organismen aufnehmen.
Das kannst du verhindern, indem du so wenig Auto fährst, wie möglich. Dabei kann dir helfen, Fahrgemeinschaften zu gründen, auf das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.
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