Rollrasen zu verlegen bietet sich an, wenn du schnell eine attraktive Rasenfläche möchtest. Worauf du beim Kauf des Rollrasens und beim Verlegen achten solltest, liest du hier.
Rollrasen ist die ideale Lösung für alle, die sich schnell einen dichten, grünen und ebenmäßigen Rasen wünschen. Er bietet nicht nur optische, sondern auch praktische Vorteile. Im Folgenden erfährst du, warum sich Rollrasen lohnt, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du ihn fachgerecht verlegst.
Was ist Rollrasen überhaupt?
Rollrasen ist ein fertig kultivierter Rasen, der auf speziell dafür vorgesehenen Feldern herangezogen wird. Er wächst dort unter optimalen Bedingungen über einen Zeitraum von etwa 12 bis 18 Monaten. Während dieser Zeit wird der Rasen regelmäßig gemäht, besprengt und gedüngt, um eine dichte, gleichmäßige und strapazierfähige Grasnarbe zu bilden.
Sobald der Rasen ausgereift ist, wird er mit speziellen Maschinen von der Bodenfläche abgeschnitten und in praktischen Rollen oder Platten aufgerollt. Diese sogenannten Soden enthalten eine dünne Schicht Erde und Graswurzeln, was das Anwachsen im neuen Garten erleichtert. Nach der Ernte sollte der Rollrasen möglichst schnell verlegt werden, damit er frisch bleibt und gut anwachsen kann.
Rollrasen ist somit ein „sofortiger“ Rasen, der dir das langwierige Warten und die Unsicherheiten beim Aussäen von Rasen ersparen kann.
Wo kann ich Rollrasen verlegen?
Rollrasen ist überall sinnvoll, wo schnell ein grüner, gepflegter Rasen benötigt wird. Du kannst Rollrasen praktischerweise auf den meisten Böden verlegen, solange du diese richtig vorbereitest.
Folgende Böden eignen sich:
- Lehmiger Boden: Böden mit viel Lehm sind besonders gut für Rollrasen geeignet, da sie Nährstoffe speichern und Wasser gut halten. Tipp: Lockere den Boden zuvor auf, damit die Wurzeln leichter eindringen können.
- Sandiger Boden: Sandige Böden drainieren gut, können aber zu trocken sein. Tipp: Reichere sandigen Boden mit Kompost oder Mutterboden an, um die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern.
- Schwerer Boden (tonhaltig): Tonböden neigen zur Staunässe. Tipp: Arbeite eine Drainageschicht ein und lockere den Boden auf.
- Karge Böden (zum Beispiel nach Bauarbeiten): Nach einer Bodensanierung (Mutterboden auftragen) wächst Rollrasen auch auf solchen Böden problemlos.
Rollrasen verlegen: Der beste Zeitpunkt
Die ideale Zeit, um Rollrasen zu verlegen, ist im Frühjahr (April bis Juni) oder im Herbst (September bis Oktober). In diesen Zeiträumen sind die Temperaturen mild und der Boden ist weder zu warm noch zu kalt, was optimale Bedingungen für das Anwachsen der Graswurzeln bietet.
- Frühjahr: Der Rasen hat genug Zeit, vor der Sommerhitze gut anzuwachsen.
- Herbst: Die kühleren Temperaturen und häufigeren Regenfälle erleichtern die Bewässerung und der Rasen kann sich vor dem Winter stabilisieren.
Grundsätzlich kannst du Rollrasen aber das ganze Jahr über verlegen, solange der Boden frostfrei ist. Bei extremer Hitze solltest du allerdings darauf verzichten, da sie das Anwurzeln erschwert und den Rasen austrocknet.
Rollrasen verlegen: So machst du es selbst
Auch als Nichtprofi kannst du einen Rollrasen verlegen. Es hilft dabei, wenn du das Vorhaben nicht alleine angehst, sondern Hilfe von anderen Personen hast, da der Rasen schwer sein kann.
So gelingt es dir, einen Rollrasen Schritt für Schritt zu verlegen:
1. Fläche vorbereiten:
- Entferne Steine, Unkraut und alte Pflanzenreste von der Fläche.
- Lockere den Boden mit einer Harke auf, um eine gute Grundlage für die Wurzeln zu schaffen.
- Falls der Boden sehr hart oder lehmig ist, kannst du Sand oder Kompost einarbeiten, um die Struktur zu verbessern.
- Boden anfeuchten: Befeuchte den Boden vor dem Verlegen leicht (nicht nass machen!), damit der Rasen gut anwachsen kann.
2. Rollrasen verlegen
- Erste Rolle platzieren: Beginne an einer geraden Kante (zum Beispiel Gartenweg oder Zaun). Lege die erste Rolle horizontal aus, sodass die Rolle entlang der Kante ausgerichtet ist.
- Rollen anpassen: Achte darauf, dass die Kanten der einzelnen Rollen nebeneinander und nicht übereinander liegen. Vermeide Lücken zwischen den Bahnen, aber drücke die Rollen auch nicht zu stark aneinander, damit sie gut atmen können.
- Rollen fortsetzen: Lege die nächsten Rollen in Versatz (wie ein Ziegelformat), damit die Übergänge weniger sichtbar sind und der Rasen stabiler wächst.
- Achte darauf, dass die Ränder der Rollen flach auf dem Boden aufliegen, ohne Lücken oder Falten.
Tipp: Versuche, Rollrasen innerhalb von 24 Stunden nach Lieferung zu verlegen, damit er nicht austrocknet. Falls das nicht möglich ist, lagere die Rollen an einem schattigen, kühlen Ort und befeuchte sie regelmäßig.
3. Rasen anwalzen
- Nach dem Verlegen kannst du den Rollrasen mit einer Rasenwalze leicht anwalzen. Das sorgt dafür, dass die Wurzeln guten Kontakt zum Boden haben und der Rasen besser anwachsen kann.
- Wenn du keine Walze hast, gehe vorsichtig über den frisch verlegten Rasen und drücke dabei mit deinen Schuhen oder Stiefeln die Rollen gleichmäßig an. Achte darauf, nicht zu fest zu treten, um den Rasen nicht zu beschädigen.
4. Bewässern
- Gieße den Rollrasen sofort nach dem Verlegen gründlich, damit der Boden gut befeuchtet wird.
- In den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Verlegen solltest du ihn regelmäßig wässern (je nach Wetter), damit die Wurzeln gut anwachsen.
- Idealerweise gießt du morgens oder abends – so kannst du Wasser sparen, da bei kühleren Temperaturen weniger Feuchtigkeit verdunstet.
Worauf du nach dem Verlegen achten solltest
Nach dem Verlegen von Rollrasen ist es wichtig, den Rasen gut zu pflegen, damit er schnell anwächst und gesund bleibt. Vermeide, den Rasen in den ersten drei bis vier Wochen stark zu beanspruchen.
Nach vier bis sechs Wochen kannst du zum ersten Mal einen Dünger geben, um das Wachstum zu unterstützen. Es eignet sich ein organischer Allzweckdünger.
Dünge regelmäßig, also alle sechs bis acht Wochen. Eine Herbstdüngung ist ideal, um deinen Rasen auf den Winter vorzubereiten.
Rollrasen verlegen: Worauf beim Kauf achten?
Bevor du Rollrasen verlegen kannst, solltest du dir überlegen, welche Zwecke dein Rollrasen erfüllen soll. Mache dich auch mit den Qualitätsmerkmalen von Rollrasen vertraut, damit du beim Kauf eine gute Wahl treffen kannst. Bedenke dabei folgende Punkte:
Rasentyp:
Wähle den richtigen Rasentyp für deinen Bedarf:
- Spiel- und Sportrasen: Robust und belastbar, ideal für Familien und Haustiere.
- Zierrasen: Ästhetisch ansprechend, aber empfindlicher.
- Schattenrasen: Geeignet für Bereiche mit wenig Sonnenlicht.
Qualität:
Achte auf einen dichten, gleichmäßigen Wuchs ohne Löcher oder braune Stellen. Die Soden sollten gleichmäßig geschnitten und fest sein.
Frische und Lieferzeitpunkt:
Rollrasen sollte frisch geliefert werden. Je schneller du ihn nach der Ernte verlegst, desto besser wächst er an. Verlege Rollrasen deshalb möglichst innerhalb von 24 Stunden nach Lieferung, damit er nicht austrocknet. Plane die Lieferung also so, dass du den Rasen unmittelbar verlegen kannst. Falls das nicht möglich ist, lagere die Rollen an einem schattigen, kühlen Ort und befeuchte sie regelmäßig.
Menge:
Berechne die benötigte Fläche exakt, aber bestelle fünf bis zehn Prozent mehr als Reserve für Anpassungen.
Was macht einen nachhaltigen Rollrasen aus?
Darüber hinaus solltest du beim Kauf von Rollrasen auf die Nachhaltigkeit achten: Wähle nach Möglichkeit einen Rollrasen aus regionaler Herkunft, bei dessen Anbau auf chemisch-synthetische Dünger und Pestizide verzichtet wurde.
Idealerweise besteht dein Rollrasen auch nicht nur aus Gras, sondern bietet etwas mehr Artenvielfalt: Es gibt Rollrasen-Mischungen, die Gräser mit Wildkräutern und -pflanzen kombinieren, sodass du sogar eine Wildblumenwiese einfach verlegen kannst. So förderst du die Biodiversität in deinem Garten, da der Rollrasen nicht nur für einen schönen Anblick sorgt, sondern auch Nahrung und Rückzug für Insekten bietet.
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