Aufgrund der gestiegenen Energiepreise sind smarte Thermostate gerade sehr beliebt. Wir haben einen Experten gefragt, für wen die Anschaffung eines solchen Apparats wirklich Sinn ergibt.
Der erste Winter seit Beginn der Energiekrise steht bevor und viele Mieter:innen und Eigentümer:innen denken nun so intensiv wie nie zuvor über ihr Heizverhalten nach. Schließlich möchten sie alle es am liebsten immer schön warm in der Wohnung haben, ohne einen Preisschock durch die Nebenkostenabrechnung zu erleiden. Wie gelingt also der Spagat zwischen angenehmem Raumklima und Energiesparen? Smarte Thermostate bieten eine Lösung an.
Was sind smarte Thermostate?
Smarte Thermostate werden anstelle des regulären Drehreglers auf den Heizkörper gesteckt und bieten einige Zusatzfunktionen. Zum einen lassen sie sich via App steuern, was vor allem dann praktisch ist, wenn man außer Haus ist. Außerdem können sich mehrere von ihnen miteinander verbinden, um gleichmäßig zu heizen. Manche erkennen sogar offene Fenster und regeln sich automatisch herunter, sobald gelüftet wird. Jede Menge Vorteile, doch ein smartes Thermostat kostet rund 40 bis 70 Euro – pro Heizkörper. Da stellt sich die Frage, ob sich eines oder mehrere dieser Geräte überhaupt lohnen.
Experte: Der Nutzen von smarten Thermostaten hängt von 2 Faktoren ab
Für Energieexperte Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentrale ist die unnötige Anschaffung von smarten Thermostaten ein häufiger Fehler, die bei der Regelung des Raumklimas gemacht wird. Deren Nutzen hänge nämlich vor allem von der Dämmung der Wohnung und vom eigenen Heizverhalten ab.
„Für jemanden, der die Heizung sowieso immer herunterregelt, [wenn er oder sie das Haus verlässt] bringt das smarte Thermostat nichts“, so die Einschätzung des Experten.
Wer hingegen eine schlechte Dämmung habe und es gerne sofort warm haben möchte, wenn er nach längerer Abwesenheit in seine Wohnung zurückkehrt, könne von einem solchen Gerät profitieren, erklärt Brandis.
Denn mit smartem Thermostat lässt sich kurz vor der Rückkehr in die Wohnung bereits per App der Befehl zum Heizen geben. Ohne diese Option müsste dafür während der gesamten Abwesenheit die Heizung laufen. Das würde jedoch unverhältnismäßig viel Energie für wenig Nutzen benötigen.
Dieses Problem haben aber vor allem Personen mit schlecht isolierter Wohnung. Denn bei guter Dämmung bewahren die Räume sich ihre Wärme über einen längeren Zeitraum und bleiben auch nach mehrstündiger Abwesenheit und trotz abgedrehter Heizung noch wohltemperiert. Hier ist ein smartes Thermostat also nicht unbedingt nötig.
Utopia meint: Martin Brandis spricht zwei wichtige Faktoren an, von denen abhängt, ob die Anschaffung eines smarten Thermostats sinnvoll ist. Allerdings gibt es noch einen weiteren großen Vorteil zu beachten. Gerade Menschen, die das manuelle Justieren der Heizung öfter mal vergessen, können sich mit smarten Thermostaten viel Frust und Energie ersparen. Wer etwa unterwegs ist und nicht daran gedacht hat, die Heizung auszustellen, kann dies per App aus der Ferne tun. Die automatische Nachtabsenkung verhindert zu dem, dass man nachts noch mal aus dem Bett gerissen wird, weil die Heizung unbeabsichtigt noch zu hoch eingestellt ist.
Smarte Thermostate: So viel kannst du sparen
Laut Stiftung Warentest und einer Studie des Öko-Instituts lassen sich mit dem Einsatz smarter Thermostate etwa fünf bis zehn Prozent der Heizkosten sparen. Weitere Informationen über das Einsparpotenzial in Bezug auf Energie, Geld und CO2 liefert folgender Artikel:
Außerdem schont es die Umwelt, unseren Gasverbrauch sowie den damit verbundenen CO2-Ausstoß zu minimieren. Wer bereits eine Smart-Home-Zentrale hat, sollte darauf achten, dass das Thermostat damit kompatibel ist. Allerdings können auch bereits bestehende Router, wie die Fritzbox von AVM, als Zentrale dienen. Weitere Tipps und die Testsieger von Stiftung Warentest findest du in folgendem Artikel:
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?