Lieber kurz und kalt oder ausgedehnt und heiß? Je nach Temperatur und Wasserverbrauch kostet Duschen unterschiedlich viel. Wie du die Duschkosten berechnest, erfährst du hier.
Manche duschen mehrmals täglich, andere nur alle paar Tage. Letzteres ist nicht nur aus hautgesundheitlicher Sicht empfehlenswert – wie eine Dermatologin im Utopia-Interview erklärt – sondern macht auch aus Kosten- und Umweltschutzgründen Sinn. Denn: Der Warmwasserverbrauch beim Duschen kann äußerst hoch ausfallen.
Duschkosten: Wasserkosten plus Wärmekosten
Die Duschkosten setzen sich, sofern du nicht gerne kalt duschst, aus den Wasserkosten und den Wärmekosten zusammen.
Die Wasserkosten:
- Um die Wasserkosten zu errechnen, musst du den Wasserverbrauch beim Duschen kennen. Dieser ergibt sich, wenn du deine Duschdauer (in Minuten) mit der sogenannten „Schüttmenge“ multiplizierst. Das ist die Wassermenge, die dein Duschkopf pro Minute durchlässt.
- Nun multiplizierst du diesen Wasserverbrauch mit den örtlichen Wasserpreisen. So hast du nun die reinen Trinkwasserkosten für deinen Duschgang errechnet.
- Hinzu kommen noch die Abwasser-, also die sogenannten Schmutzwassergebühren pro Duschgang. Diese variieren zwar je nach Region, du kannst jedoch von etwa ein bis zwei Euro je 1.000 Liter ausgehen.
Eine Beispielrechnung findest du weiter unten im Artikel.
Die Wärmekosten:
In den meisten Fällen soll das Wasser warm aus dem Duschkopf kommen. Um es zu erwärmen, ist Energie nötig. Unter idealen physikalischen Umständen benötigt zum Beispiel eine Wassermenge von 42 Litern rund eine Kilowattstunde (kWh) Energie, um 35 Grad Celsius warm zu werden. Somit lägen die theoretischen Energiekosten bei einem (momentan gedeckelten) Gaspreis von zwölf Cent pro kWh Energie bei zwölf Cent.
Laut Ökotest sollte man die tatsächlichen Energiekosten für die Wassererwärmung aber doppelt so hoch ansetzen wie oben genannten Gaspreis. Denn es gibt zusätzliche Faktoren zu berücksichtigen:
- Verluste bei der Energieumwandlung: Kein Heizsystem ist zu 100 Prozent effizient, kann also Gas, Öl oder Strom verlustfrei in Energie (und damit warmes Wasser) umwandeln.
- Legionellenschutz: Um Legionellen vorzubeugen, muss das Warmwasser auf 55 Grad gehalten werden, was zusätzliche Energie erfordert.
- Grundpreise für Energie: Je nach Versorgungsvertrag können Grundpreise anfallen, die die monatlichen Kosten erhöhen.
- Aufheizzeit: Das Wasser muss vielleicht eine gewisse Zeit lang aufgeheizt werden, bevor du warm duschen kannst, was ebenfalls Energie erfordert.
Daher sind bei der Wassererwärmung von 42 Litern Energiekosten von 24 Cent pro Kilowattstunde realistischer.
Beispielrechnung: So viel kostet ein sparsamer Duschgang
Der genannte Wasserverbrauch von 42 Litern für eine Dusche ergibt sich übrigens, wenn du das Wasser sieben Minuten aus einem Sparduschkopf (mit einer Schüttmenge von sechs Litern pro Minute) laufen lässt. Nehmen wir diese Wassermenge als Beispiel, errechnen sich die Kosten für eine Dusche also folgendermaßen:
Wasserkosten:
- Wasserverbrauch (6 x 7 = 42 Liter) x örtlicher Wasserpreis (zum Beispiel 1,76 Euro/Kubikmeter) = 7 Cent
- Die hinzukommenden Abwassergebühren lassen die Kosten auf etwa 11 bis 15 Cent steigen.
Wärmekosten: Die oben errechneten 24 Cent pro Kilowattstunde Energie kommen bei einer warmen Dusche obendrauf.
Das heißt: Eine siebenminütige Dusche unter einem Sparduschkopf bei 35 Grad warmem Wasser kostet dich circa 35 bis 39 Cent.
Individuelle Duschkosten berechnen
Natürlich verändern sich die Kosten je nachdem, wo du wohnst, wie lange, wie heiß und mit welchem Duschkopf du duschst. Das oben genannte Beispiel bezieht sich auf einen recht sparsamen Wasserverbrauch pro Dusche. Die durchschnittlichen Duscher*innen haben laut Ökotest allerdings noch keinen Sparduschkopf installiert und verbringen rund zehn Minuten statt sieben unter der Dusche. Das würde die Kosten für eine Dusche bereits auf über einen Euro bringen.
Außerdem gehen andere Stellen, wie die Verbraucherzentrale NRW, von einem noch höheren Energiebedarf für die Wassererwärmung aus, was sich in der Berechnung in entsprechend höheren Wärmekosten für eine Dusche niederschlägt.
Du kannst deine individuellen Duschkosten auch mithilfe des verlinkten Duschrechners der Verbraucherzentrale NRW berechnen. Wenn du dabei feststellst, dass du für eine Dusche mehr bezahlst, als dir lieb wäre, bietet dieser Artikel Hilfe: Wasser sparen in der Dusche: Klappt mit diesen 5 Tipps.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Duschen oder Baden: Was ist gesünder und verbraucht weniger Wasser?
- Wie oft duschen? Täglich oder doch lieber Non-Bathing
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