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Solaranlage reinigen: So kannst du eine PV-Anlage selber putzen

Solaranlage reinigen
Foto: CC0 / Pixabay / RoyBuri

Vielleicht hast dich schon einmal gefragt, wann du deine Solaranlage reinigen solltest? Wir erklären dir, wann sich die Reinigung einer Photovoltaik-Anlage lohnt und ob es sinnvoll ist, sich selbst darum zu kümmern.

Eine Solaranlage arbeitet optimal, wenn die Sonne die ganze Fläche bescheinen kann. Verschmutzungen können daher die Erträge mindern. Durch Vogelkot, Äste, Blätter oder Feinstaub kann sich mit der Zeit Dreck ansammeln, der sich auf die Module legt. Bei starkem Schneefall bedecken Schnee oder Eis die Solaranlage und können so ebenfalls die optimale Arbeitsleistung der Anlage behindern.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Ist es sinnvoll, die Solaranlage regelmäßig zu reinigen? Und wie funktioniert das eigentlich am besten?

Wann ist das Reinigen der Solaranlage sinnvoll?

Bei schrägen Dächern reinigen sich Solaranlagen oft von selbst.
Bei schrägen Dächern reinigen sich Solaranlagen oft von selbst. (Foto: CC0 / Pixabay / Admiral_Lebioda)

Durch Verschmutzung oder durch Schnee gelangen die Sonnenstrahlen schlechter an die Solarmodule. Es kann dadurch zu Einbußen bei den Stromerträgen kommen. Doch musst du dann die Solaranlage gleich reinigen lassen?

Oftmals hilft die Natur mit. Gerade bei Solaranlagen, die auf einem schrägen Hausdach befestigt sind beziehungsweise einen Neigungswinkel haben, bleibt der Schmutz nicht hängen, sondern rutscht einfach vom Dach. Spätestens der nächste Regen spült dann noch die letzten Reste weg. Für diesen „Selbstreinigungseffekt“ sollte der Neigungswinkel der Anlage mindestens 15 Grad betragen.

In der Regel lohnt es sich also wahrscheinlich nicht, die Solaranlage zu reinigen. Die Leistung der Solaranlage solltest du jedoch stets im Auge behalten. Beobachtest du über einen längeren Zeitraum einen Abfall der Werte, kontrolliere die Module auf Verschmutzungen. In solchen Fällen kann eine Reinigung sinnvoll sein.

Der ADAC nennt einige Beispiele:

  • Regionen mit wenig Niederschlägen – Der Regen reicht hier mitunter nicht aus, um die Module sauber zu halten.
  • Staub, Feinstaub oder Bodenerosion – In dicht besiedelten Gegenden können auch Verschmutzungen durch Ruß und Feinstaub zu Ertragseinbußen führen. In ländlichen Gebieten kann der Wind den Ackerboden abtragen und damit die Solarmodule verschmutzen.
  • Moosbelag – Mitunter können sich Flechten oder Moose vermehrt an den Rändern der Anlage festsetzen, die sich nicht so leicht durch den Regen entfernen lassen.

Solaranlage reinigen oder reinigen lassen: So geht’s richtig und sicher

Wende dich am besten an Expert:innen, um deine Solaranlage reinigen zu lassen
Wende dich am besten an Expert:innen, um deine Solaranlage reinigen zu lassen (Foto: CC0 / Pixabay / webandi)

Die Solaranlage selbst zu reinigen birgt einige Risiken, die du nicht unterschätzen und in jedem Fall beachten solltest.

  • Absturzrisiko: Befindet sich die Solaranlage auf dem Dach, klettere nicht selbst drauf, denn das Risiko eines Sturzes ist dabei zu hoch. Der ADAC warnt, dass Arbeiten auf dem Dach sehr gefährlich sein können, wenn du unerfahren bist. Du solltest daher zumindest die Unterstützung eines Experten oder einer Expertin in Anspruch nehmen. Schwindel und die richtige Balance in ungewohnter Höhe sind zudem für Laien schwer einzuschätzen. Bei allen Arbeiten auf dem Dach sind die Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Das bedeutet, dass du ein Gerüst oder Sicherungsseile benötigst, bevor du auf das Dach steigst.
  • Stromschläge: Es gibt natürlich die Möglichkeit, mit einem ausreichend langen Teleskop-Stab zu arbeiten, wenn du deine Solaranlage reinigen möchtest. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Die Photovoltaik-Anlage sollte vorher zumindest geprüft werden, da eine defekte Isolierung oder lose Stecker gerade in Verbindung mit Wasser zu starken Stromschlägen führen können.
  • Folgekosten: Zudem könntest du durch ungeübte und unsachgemäße Reinigung Module beschädigen. Daraus entstehen mitunter Folgekosten, die womöglich die Kosten für eine Reinigung durch einen professionellen Anbieter übersteigen.

Solltest du trotz allem deine Solaranlage selbst reinigen wollen, gehst du am besten möglichst behutsam an die Sache heran. Hier also noch ein paar Tipps zur Reinigung an sich:

  1. Verwende keine starken oder synthetisch-chemischen Reinigungsmittel. Diese sind nicht nur umweltschädlich, sondern könnten auch die Module angreifen. Am besten putzt du nur mit Wasser (möglichst wenig kalkhaltig) oder benutzt eine sehr kleine Menge Fenster- oder Glasreiniger.
  2. Greife zu einer weichen Bürste und vermeide so Kratzer.
  3. Lass die Finger vom Hochdruckreiniger, da er das Glas der Module zum Springen bringen kann.

Die Solaranlage reinigen, wenn sie mit Schnee bedeckt ist?

Die Solaranlage zu reinigen, wenn sie von Schnee bedeckt ist, ist meist nicht nötig.
Die Solaranlage zu reinigen, wenn sie von Schnee bedeckt ist, ist meist nicht nötig. (Foto: CC0 / Pixabay / Coernl)

Schnee in Mengen kann die Module abdecken und so ebenfalls zu Leistungseinbußen der Photovoltaik-Anlage führen. Aber auch hier ist es, ähnlich wie bei Verschmutzung, selten die Mühe wert sein, die Solaranlage zu reinigen. Auf der schrägen, glatten Fläche der Glasmodule rutscht der Schnee schnell von Dach ab. Du solltest auch hier darauf achten, ob die Leistungseinbußen wirklich erheblich ist.

Handle eher nur in Ausnahmefällen, wenn die Niederschlagsmenge so groß war, dass das zulässige Belastungsgewicht der Solarmodule überschritten sein könnte. In der Regel ist das Gewicht durch die mögliche Schneelast schon bei der Konzeption der Solaranlage vom Fachbetrieb berücksichtigt.

Sollte doch einmal extrem viel Schnee oder Eisregen fallen, wende dich auch hier für die Beseitigung an einen Fachbetrieb. Das Absturzrisiko auf einem schneeglatten Dach ist einfach zu groß.

Solaranlage professionell reinigen lassen: Was kostet das?

Nun haben wir dir einige Punkte genannt, die eine professionelle Reinigung der Solaranlage erforderlich machen könnten. Gerade die Kosten sind dabei natürlich ein Faktor, den viele bedenken, wenn es um das Hinzuziehen von Expert:innen geht.

Der ADAC gibt die Kosten für eine professionelle Reinigung je nach Anbieter mit etwa einem bis drei Euro pro Quadratmeter an. Es gibt Anbieter, die speziell eine ökologische Reinigung anbieten. Achte bei den Preisen auch immer auf Anfahrtskosten und Zuschläge bei geringer Quadratmeterzahl.

An sich halten sich die Kosten dann meist in Grenzen. Wenn du zudem bedenkst, dass eine Reinigung oft nicht nötig ist oder nur alle ein bis zwei Jahre sein muss, kannst du dich vielleicht mit dem Gedanken anfreunden, die Sache in professionelle Hände zu geben. Der ADAC rät, das Reinigen der Solaranlage gleich mit der regelmäßigen Wartung durch einen Fachbetrieb zu verbinden.

Fachbetriebe für Installation und Reinigen der Solaranlage finden

Du suchst noch nach einer passenden Solaranlage? Es ist manchmal schwierig, einen Fachbetrieb für die Installation im Umkreis zu finden. Dann können Internetseiten wie solaranlagen-portal.com sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe. Viele dieser Betriebe bieten auch Wartungen an und können die Solaranlage professionell reinigen.

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Überarbeitet von Martina Naumann

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