Zu spät dran für Ferien am Meer oder auf der Suche nach mehr Ruhe? Schöne Plätze am Wasser gibt es überall in Europa – von der Großstadt bis zu den Alpen.
Meeresrauschen, Sonnenuntergang, wolkenloser Himmel und den Geruch nach Salz auf der Haut: Das ist der Traum vom Sommerurlaub am Meer. Studien belegen außerdem: Am Wasser zu sein hilft beim Runterkommen. Die Strandrealität im Hochsommer ist allerdings oft eine andere: Staus bei der Anreise, überfüllte Strände, an denen Handtuch an Handtuch liegt, und das Meeresrauschen geht im Partylärm unter.
Hier findest du Inspirationen für einen wirklich stressfreien Urlaub am Wasser – ohne lange Anreise: mitten in der Stadt, ganz einfach per Rad oder versteckt in den Bergen. Und wenn es doch das Meer sein soll, dann haben wir ein paar Tipps für Strände die (noch) nicht überfüllt sind.
Wild swimming
Wildbaden heißt der neue Trend am und ums Wasser. Klingt wild – sagt aber eigentlich nur, dass man sich zu Fuß oder mit dem Rad an Seen, Flüssen oder Wasserfällen entlang schöne natürliche Badestellen sucht. Zum Beispiel in Frankreich, wo es noch viele naturbelassene Flüsse, Gumpen und Seen gibt, die zur Abkühlung einladen. Das Tolle am Wildbaden: Man muss dafür gar nicht verreisen, denn versteckte Badeplätze gibt es überall. Ein paar Vorkehrungen für die eigene Sicherheit sind allerdings zu beachten: nach stärkeren Regenfällen besser nicht im Fluss baden, immer erst die Temperatur checken, niemals kopfüber in unbekannte Gewässer und, wenn baden verboten ist, natürlich dran halten!
Stadtschwimmen – Coole Klimaanpassung
Die Olympischen Spiele in Paris haben die Regierung angespornt, die Seine zu reinigen. Diesen Sommer profitierst auch du davon: Denn die Stadtverwaltung hat drei neue Badeplätze entlang der Seine geschaffen, die zur Abkühlung einladen. Vom Badeplatz Baignade bras de Grenelle hast du beim Schwimmen übrigens perfekten Blick auf den Eiffelturm. Besonders umweltschonend ist die Anreise nach Paris mit dem Nachtzug zum Beispiel von Berlin aus.
In der Schweizer Hauptstadt Bern hat Flussschwimmen seit langem Tradition. Sogar den Arbeitsweg legen manche Berner:innen ganz entspannt in der Aare zurück. Leih dir also deinen eigenen Wickelfisch (eine wasserdichte Tasche, in der du deine Kleidung verstaust) und lass dich vom Freibad Solothurn bis zur Station Regio Energie treiben.
Auch Wien sorgt für Abkühlung: Auf zwölf Wasserspielplätzen kannst du dich quer durch die Stadt erfrischen. Der größte Wasserspielplatz der Stadt liegt auf der Donauinsel. Dort gibt es übrigens auch Badeplätze an der Donau.
Erst radeln, dann baden
Wenn du mit dem Rad unterwegs bist, kannst du das ganz einfach mit einem Badestopp verbinden. Auf dem Regental-Radweg durch den Bayerischen Wald kommst du zum Beispiel am Flussbad Ramspau vorbei. Aber auch weitere Flussradwege wie der Kocher-Jagst-Radweg (schönste Badestelle am Kloster Schöntal) oder der Werratal-Radweg führen an versteckten Badeplätzen und kleinen Sandstränden vorbei, die während der Tour für Erfrischung sorgen. Und wie Seine und Donau zeigen: Auch große Flüsse bieten oft sandige Buchten, Strandbäder oder Inseln, wo man baden und sich am Wasser vergnügen kann.
Kanu, Kajak und Co. – Urlaub auf dem Wasser
Wenn du lieber auf dem Fluss statt am Fluss Urlaub machst, bietet sich eine Tour mit Kajak, Kanu oder Floß an. Sehr einsam und naturnah: Das finnische Lentua-Seengebiet kannst du bei einer Paddeltour erkunden. Eher beliebt und belebt: Du paddelst fünf Tage lang zum Beispiel von Wetzlar aus die Lahn entlang.
Viele Reiseveranstalter bieten Kanutouren für Einsteiger:innen an – zum Beispiel ReNatour im Altmühltal. Die Altmühl bietet sich übrigens auch fürs Wildbaden an. Das Familiencamp auf der Seeninsel ist ein Paradies für kleine und große Wasserratten.
Du suchst nach Balance in deinem Leben? Dann solltest du dich auf ein Stand-Up-Paddleboard begeben. Diese Boards kannst du dir an vielen Seen ausleihen – und es macht, wenn das nötige Gleichgewicht gefunden ist, viel Spaß, das Wasser einmal aus dem Stand zu betrachten.
Hike & Swim – Wandern und Baden in den Alpen
Du musst dich nicht unbedingt zwischen Urlaub am Wasser und Urlaub in den Bergen entscheiden – es gibt eine Menge Wanderungen, die du mit einer Abkühlung im Wasser verbinden kannst.
Hüttentouren mit Mehrtagescharakter sind der perfekte Ausgleich zum Alltag, denn schon an einem verlängerten Wochenende vergisst du zwischen Bergblick und Hüttenübernachtung den Bürostress. Besonders entspannend ist es, wenn man die Mehrtageswanderungen mit einem Sprung in einen erfrischenden Bergsee verbinden kann.
Unser Tipp: die zweitägige Wanderung von Maria Alm im Salzburger Land über das Riemannhaus zum Königssee im Berchtesgadener Land. Auch Abschnitte des Alpe-Adria-Trails in Kärnten eignen sich für einen Hike-and-Swim-Urlaub, denn ab Etappe 11 führt der Weg an den glasklaren Kärtner Seen entlang: Millstätter See, Ossiacher See, Wörthersee und Faaker See.
Auch im Schweizer Tessin reihen sich idyllische Badeplätze und malerische Wanderwege zum Hike & Swim aneinander. Das Felsenschwimmbecken Al Maglio in der Region Malconte zum Beispiel ist ein wunderschönes Ausflugsziel, das über eine Wanderung durch Kastanienwälder erreicht wird.
Meer ohne Menschenmassen
Meer ohne Massentourismus – gibt es das überhaupt noch im Hochsommer? Wenn, dann am ehesten im Norden: Auch an Nord- und Ostsee gibt es Traumstrände. Zum Beispiel auf der Halbinsel Darß im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft: Der kilometerlange weiße Sandstrand wird bei Sonnenschein sogar mit karibischen Stränden verglichen. Hier findest du immer ein ruhiges Plätzchen, denn der Strand ist so breit, dass sich die Menschen selbst an heißen Tagen gut verteilen. Hier haben wir passende Hoteltipps in Ostseestrand-Nähe zusammengestellt.
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