Statt kaufen: So machst du After-Sun selber

After-Sun-Pflege selbermachen
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Gereizte Haut oder gar ein Sonnenbrand sind beim Sonnenbaden schnell passiert. Da lohnt es sich, After-Sun selber zu machen und somit deiner Haut etwas Gutes zu tun. Hier findest du einfache Rezepte zum Nachmachen.

Nach einem Tag am Strand oder wenn du lange Zeit in der Sonne verbracht hast, ist eine After-Sun-Lotion am Abend besonders wohltuend. Selbst wenn du dir keinen Sonnenbrand geholt hast, ist die Haut nach einem Tag voller Sonne oft trocken und gereizt. Eine After-Sun-Lotion kühlt angenehm, spendet Feuchtigkeit und soll sogar die Regeneration der Haut unterstützen. Herkömmliche After-Sun-Produkte enthalten jedoch oft Duftstoffe, Alkohol oder andere Inhaltsstoffe, die empfindliche Haut zusätzlich belasten können. 

Die gute Nachricht: Du kannst After-Sun selber machen – und das mit wenigen, hautfreundlichen Inhaltsstoffen. Wir zeigen dir verschiedene Varianten, mit denen du deine Haut wirksam schonst.

Wie wirken After-Sun-Produkte?

After-Sun-Produkte sind kein Ersatz für guten Sonnenschutz.
After-Sun-Produkte sind kein Ersatz für guten Sonnenschutz. (Foto: CC0 / Pixabay / dimitrisvetsikas1969)

Egal, ob du After-Sun selber machst oder es im Laden kaufst – folgende Punkte solltest du allgemein zur Wirkung beachten.

After-Sun-Produkte werden oft neben Versprechungen wie „kühlend“ oder „entspannend“ auch damit beworben, dass sie die Haut nach dem Sonnenbaden regenerieren sollen. Vor allem Letzteres ist aber in der Realität vor allem eins: irreführend. In einem Artikel von BR24 wird darauf hingewiesen, dass sich solche Angaben auf den Produkten lediglich darauf beziehen, dass sich deine Haut danach regeneriert anfühlt. Eine tatsächliche Heilung von UV-Schäden kann jedoch keine After-Sun-Lotion bieten, weil Sonnenschäden dafür zu tief in der Haut liegen.

Laut dem Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD) kann eine After-Sun-Pflege aber deiner Haut etwas von der durch die Sonne verlorenen Feuchtigkeit zurückgeben, wodurch sie sich erholter anfühlt und oberflächliche Beschwerden wie Spannungsgefühle durch Trockenheit gemindert werden.

Auch hier betonen die Expert:innen, dass du bei After-Sun-Produkten darauf achten solltest, dass sie keine Polyethylenglykol (PEG)-Emulgatoren, Konservierungsmittel oder Duftstoffe enthalten, weil diese zu allergischen Reaktionen führen können. Ein Grund mehr also, dein After-Sun selber zu machen. Denn damit kannst du bei der Wahl entsprechender Komponenten dieselben pflegenden Eigenschaften erlangen, wie bei einem gekauften Produkt und kannst gleichzeitig auf Nummer sicher gehen, dass bestimmte Inhaltsstoffe definitiv nicht enthalten sind.

After-Sun selber machen: Auf diese Inhaltsstoffe kommt es an

Beim Sonnenbaden verliert deine Haut viel Feuchtigkeit. Eine After-Sun-Pflege kann deiner Haut etwas Feuchtigkeit zurückgeben.
Beim Sonnenbaden verliert deine Haut viel Feuchtigkeit. Eine After-Sun-Pflege kann deiner Haut etwas Feuchtigkeit zurückgeben. (Foto: CC0 / Pixabay / chezbeate)

Um dein After-Sun selber zu machen, solltest du auf die richtigen Inhaltsstoffe achten. Die kühlende und feuchtigkeitsspendende Wirkung von After-Sun-Produkten basiert laut BR24 und dem BVDD vor allem auf folgenden Inhaltsstoffen:

Bei deiner selbstgemachten After-Sun-Lotion solltest du also Wert darauf legen, viele dieser Komponenten zu integrieren. Das geht auf verschiedene Weise. Im Folgenden stellen wir dir zwei Möglichkeiten vor, wie du After-Sun-Pflege selber machen kannst.

After-Sun-Spray mit Gurke und Aloe vera

Aloe vera ist die perfekte Basis für After-Sun-Pflege.
Aloe vera ist die perfekte Basis für After-Sun-Pflege. (Foto: CC0 / Pixabay / RosinaS)

Eine Möglichkeit, After-Sun selber zu machen, ist als Spray. Ein After-Sun-Spray ist besonders erfrischend an heißen Sommertagen. Mit Inhaltsstoffen wie Aloe vera und Gurke eignet sich das Spray auch prima als After-Sun-Pflege. In weniger als zehn Minuten ist das Spray ganz schnell selbst gemacht. 

Das brauchst du:

Und so geht’s:

  1. Gieße eine Tasse grünen Tee auf und lasse diesen in einer Schüssel auskühlen.
  2. Püriere eine Gurke und siebe den Saft ab. Du kannst auch frisch gepressten Gurkensaft verwenden. Füge zwei bis drei Esslöffel dieses Gurkensafts in die Schüssel zum grünen Tee.
  3. Gib das Aloe-Vera-Gel ebenfalls dazu.
  4. Rühre alles um, bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
  5. Füge sechs bis zehn Tropfen ätherisches Öl hinzu und verrühre alles nochmal gut.
  6. Gieße die fertige Mischung in eine saubere Sprühflasche und verschließe diese sorgfältig.

Haltbarkeit: Gekühlt hält sich das Spray ein bis zwei Wochen. Bewahr es also am besten im Kühlschrank auf. So verstärkst du auch gleich nochmal die kühlende Wirkung des Sprays auf der Haut. Wenn du das Spray etwas haltbarer machen willst, kannst du auch 15-20 Tropfen Vitamin E (Tocopherol – erhältlich zum Beispiel in der Apotheke) hinzugeben. Das verbessert die Haltbarkeit durch die antioxidative Wirkung des Tocopherol.

So wird ein After-Sun-Gel aus dem Spray

Wenn du dein After-Sun selber machst, kannst du aus dem Spray auch ein Gel herstellen. Je mehr Aloe-vera-Gel du hinzugibst, desto gelartiger wird das Endergebnis. Wenn du also lieber ein After-Sun-Gel möchtest, kannst du dieses Rezept einfach entsprechend abwandeln und nach Gefühl weniger Flüssigkeit oder mehr Aloe-vera-Gel hinzugeben.

Tipp: Aloe-Vera-Gel kannst du übrigens auch aus deiner eigenen Aloe-vera-Pflanze gewinnen. Hier erfährst du, wie: Aloe-vera-Gel selber machen: Natürliche Hautpflege aus dem Garten

Pflegende Lotion: After-Sun selber machen

Wenn es etwas reichhaltiger sein darf: After-Sun-Lotion pflegt trockene Haut besonders gut.
Wenn es etwas reichhaltiger sein darf: After-Sun-Lotion pflegt trockene Haut besonders gut. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Wenn du eine etwas dickere und reichhaltigere After-Sun-Pflege möchtest, kannst du mit wenigen Zutaten auch eine After-Sun-Lotion selber machen. Ideal für trockene oder besonders beanspruchte Haut (Aber nicht geeignet bei Sonnenbrand! Warum das so ist, erfährst du im nächsten Abschnitt).

Das brauchst du (für zwei Gläser mit je 250 Milliliter): 

Und so geht’s:

  1. Gib Kokosöl, Bienenwachs, Kakaobutter und Öl in einen Topf und erwärme alles etwa acht Minuten auf Stufe zwei bei 60 Grad Celsius.
  2. Stelle den Topf anschließend 30 Minuten in den Kühlschrank. Beim Abkühlen wird die Masse etwas fester, sie sollte jedoch nicht ganz fest sein, damit du es später noch verrühren kannst.
  3. Nutze für diesen Schritt einen Handmixer: Gibt das Aloe-vera-Gel und das ätherische Öl in den Topf mit der gekühlten Masse und schlag alles zwei Minuten auf der höchsten Stufe auf.
  4. Füll alles in sterilisierte Gläser und verschließe diese gut. 

Haltbarkeit: Die Lotion sollte möglichst kühl aufbewahrt und innerhalb von sechs Monaten verbraucht werden.

So wendest du After-Sun-Pflege richtig an

Verwende selbstgemachte After-Sun Produkte am besten nach dem Duschen an.
Verwende selbstgemachte After-Sun Produkte am besten nach dem Duschen an. (Foto: CC0 / Pixabay / summerstock)

Wenn du After-Sun selbst gemacht hast, dann solltest du es natürlich auch richtig anwenden. Dazu gibt es folgende Tipps:

  • Bevor du deine After-Sun-Pflege aufträgst, solltest du deine Haut gründlich abduschen, um Salz, Chlor und Schmutzrückstände zu entfernen. Verwende am besten ein mildes Duschgel, zum Beispiel eines mit Aloe vera. Mildes Duschgel kannst du ebenfalls ganz einfach selber machen.
  • Nachdem du geduscht hast, kannst du deine After-Sun-Pflege auf die noch etwas feuchte Haut auftragen.
  • Beachte außerdem: Nach dem Duschen im Anschluss an ein Sonnenbad solltest du deine Haut auf keinen Fall noch mehr beanspruchen. Peelings wie ein Sugar Scrub solltest du also nach einem Tag am Strand unbedingt vermeiden. Das gilt für deinen Körper und auch für dein Gesicht.
  • Bei einem Sonnenbrand solltest du am besten nur ein After-Sun-Spray verwenden. Dickere und fetthaltige Texturen wie Gels und Lotionen eignen sich bei Sonnenbrand nicht. Denn sie bilden eine Barriere auf der Haut, die im schlimmsten Fall zu Hitzestau führen kann. 

Tipp: Nach dem Sonnenbaden ist neben der richtigen Hautpflege vor allem eins wichtig – viel trinken! Denn mit Cremes und Spray allein kannst du die verloren gegangene Feuchtigkeit nicht ersetzen. Gute Pflege nach viel Sonne kommt auch von innen. Also nach dem Sonnenbaden am besten viel Wasser, ungesüßten Tee oder selbstgemachten Saft oder Smoothie trinken, um deine Flüssigkeitsspeicher aufzufüllen. Und denk immer daran: Vorsorge ist besser als jede After-Sun-Pflege. Verwende daher immer Sonnencreme, wenn du dich viel draußen aufhältst. Aber Achtung: Sonnencreme solltest du nicht selber machen.

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