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Stiftung Warentest: Entwarnung für schwarze Pfannenwender

Flammschutzmittel in Plastik: Diese Küchenhelfer solltest du sofort aussortieren
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, Katrina_S

Pfannenwender und Kochlöffel aus schwarzem Plastik sind in vielen Küchen zu finden. Eine Studie aus den USA fand kürzlich giftige Flammschutzmittel in schwarzem Küchengeschirr. Stiftung Warentest hat jetzt europäische Modelle getestet – und gibt Entwarnung.

Küchenutensilien aus Kunststoff sind beliebt: Sie sind günstig, leicht zu reinigen und beschädigen antihaftbeschichtete Pfannen nicht. Vor einigen Wochen sorgte eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftler:innen für Aufregung. Ihrer Untersuchung zufolge können Küchenutensilien aus schwarzem Kunststoff giftige Flammschutzmittel enthalten. Die als Decabromdiphenylether (DecaBDE) bekannte Chemikalie wurden in 70 Prozent der untersuchten Proben gefunden.

Stiftung Warentest hat jetzt verschiedene in Deutschland erhältliche Modelle unter die Lupe genommen und auf Schadstoffe untersucht.

Stiftung Warentest untersucht Pfannenwender

Die Stiftung Warentest hat 26 Pfannenwender von verschiedenen Herstellern und aus unterschiedlichen Preisklassen untersucht. Darunter waren Modelle von bekannten Marken wie Ikea, Tupperware, Fackelmann, Tefal und WMF, aber auch die Modelle günstiger Anbieter wie Kik, Tedi und Temu wurden im Labor überprüft. In einem Screening-Verfahren wurde gezielt nach Brom gesucht, einem Bestandteil der in der US-Studie nachgewiesenen bromierten Flammschutzmittel.

Forscher:innen warnen vor Küchenutensilien aus schwarzem Plastik
Entwarnung für Küchenutensilien aus schwarzem Plastik (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, congerdesign)

Das Ergebnis: In keinem der getesteten Pfannenwender wurde die Substanz gefunden. Auch bei Modellen mit Silikonummantelung, bei denen der Kunststoffkern untersucht wurde, konnten keine Schadstoffe nachgewiesen werden. Die Stiftung Warentest gibt daher vorsichtig Entwarnung.

Die US-Studie zu Kochgeschirr und ihre Schwachstellen

Die US-Studie, die für die Aufregung sorgte, wies auf bromierte Flammschutzmittel hin, die über recycelte Kunststoffe in die Küchenutensilien gelangt sein könnten. Diese Vermutung lag nahe, da solche Flammschutzmittel häufig in den meist schwarzen Gehäusen von Elektrogeräten vorkommen. Allerdings gelten in den USA weniger strenge Vorschriften für die Verwendung von Recycling-Kunststoffen als in der EU. Zudem räumten die Autor:innen der Studie selbst später einen Rechenfehler ein, der die ursprüngliche Bewertung der Schadstoffmengen relativierte.

Strenge EU-Richtlinien für Recycling-Kunststoffe

Die Wahrscheinlichkeit, dass Küchengeschirr aus schwarzem Kunststoff in der EU mit bromierten Flammschutzmitteln belastet ist, ist äußerst gering. Dies liegt vor allem an den strengen EU-Richtlinien für den Einsatz von Recycling-Kunststoffen in Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Bis 2022 war in der EU nur recyceltes PET für den Lebensmittelkontakt zugelassen. Seit 2022 dürfen auch andere Recyclingmaterialien verwendet werden, allerdings unter strengen Auflagen.

Achte beim Kauf von Kochutensilien auf Kennzeichnungen wie „BPA-frei“ oder „lebensmittelecht“.

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