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Apfelkerne, Wachsschicht & Co.: Die größten Irrtümer rund um Äpfel

äpfel
Foto: CC0 / Pixabay / Jai79

Äpfel gehören in Deutschland zu den beliebtesten Obstsorten. Doch um das bekannte Obst ranken sich zahlreiche Mythen. Welche davon stimmen und welche nicht, erfährst du hier.

Egal ob im Kuchen, als Mus, Saft oder einfach pur als Snack – Äpfel sind ein gesundes Obst, das du in der Küche vielfältig verwenden kannst. Als regionales Obst gelten sie dabei zudem grundsätzlich als klimafreundlich. Die Kerne essen viele Menschen jedoch nicht mit, da sie giftig sein könnten. Und beim Kauf gilt häufig die Regel: Grüne Äpfel für einen sauren und rote Äpfel für einen süßen Geschmack.

Inwieweit diese und andere Mythen tatsächlich wahr sind, verrät dir dieser Artikel.

Regionale Äpfel sind immer klimafreundlich

Äpfel sind ein regionales Obst und im Handel häufig aus deutschem Anbau erhältlich. Viele Menschen greifen zu deutschen Äpfeln, da sie glauben, sich so für ein klimafreundliches Produkt entschieden zu haben. Schließlich hat das Obst kaum Transportwege zurückgelegt und damit wenig CO2-Emissionen verursacht. Oder?

Tatsächlich kann ein regionaler Apfel im Extremfall eine schlechtere Klimabilanz haben als ein importierter Apfel aus China oder Neuseeland. Das gilt vor allem dann, wenn du Äpfel außerhalb der deutschen Erntezeiten kaufst – insbesondere im Frühling und Frühsommer. Denn damit deutsche Äpfel auch in dieser Zeit noch knackig und genießbar sind, müssen sie lange Zeit gekühlt gelagert werden. Die Kühlung ist energieintensiv und verschlechtert die Klimabilanz erheblich. Mehr dazu erfährst du hier: Warum regionale Äpfel nicht immer die bessere Wahl sind.

Das bedeutet jedoch nicht, dass du gar nicht mehr auf die Herkunft von Äpfeln achten solltest. Stattdessen ist es ökologisch am sinnvollsten, wenn du regionale Äpfel in der Apfelsaison – also zwischen August und November – kaufst. Im Winter kannst du auf sogenannte Winteräpfel zurückgreifen. Diese werden unreif geerntet und reifen erst während der (ungekühlten) Lagerung im Winter nach.

Bio-Äpfel sind nachhaltig

Auch Bio-Äpfel sind nicht immer klimafreundlich.
Auch Bio-Äpfel sind nicht immer klimafreundlich.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Grundsätzlich ist es sinnvoll, beim Kauf auf Bio-Ware zu achten. Bei Obst stellst du dadurch sicher, dass es nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden belastet ist. Zudem unterstützt du so die ökologische Landwirtschaft. Allerdings ist nicht jeder Bio-Apfel auch wirklich nachhaltig. Auch Äpfel in Bio-Qualität können aus weit entfernten Ländern wie China, Chile, Südafrika oder Neuseeland stammen.

Selbst während der Apfelsaison findest du im Handel importierte Äpfel von der Südhalbkugel. Mehr dazu erfährst du hier: Äpfel aus Südafrika während der deutschen Apfel-Saison: Muss das wirklich sein?

Auch bei Bio-Äpfeln solltest du also vor dem Kauf die Herkunft checken. Und auch hier gilt: Kaufe Äpfel nicht nur regional, sondern auch saisonal ein.

Apfelkerne enthalten giftige Blausäure

Nach wie vor hält sich der Mythos, dass man Apfelkerne nicht mitessen sollte, da die enthaltene Blausäure Vergiftungen verursachen könnte. Ganz falsch ist die Behauptung nicht: Apfelkerne enthalten Amygdalin. Dieses wandelt der Körper nach dem Verzehr in Blausäure um – allerdings nur dann, wenn du beim Kauen wirklich stark auf die Kerne beißt

Und selbst, wenn du stark kaust, ist das Amygdalin in so geringen Mengen enthalten, dass es dir bei einem durchschnittlichen Verzehr nicht gefährlich werden kann. So müsstest du etwa 150 Apfelkerne zerkauen, um eine kritische Dosis Blausäure zu erreichen.

Rote Äpfel sind süß und grüne Äpfel sind sauer

Auch grüne Äpfel können süß schmecken.
Auch grüne Äpfel können süß schmecken.
(Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Einen grünen Apfel verbinden viele Menschen mit einem sehr sauren Geschmack. Einen tiefroten Apfel halten wir hingegen häufig für süß. Doch für den Geschmack eines Apfels ist weniger die Farbe der Schale, sondern vor allem die Sorte ausschlaggebend. So gibt es etwa auch rote Apfelsorten, die stark säuerlich schmecken, wie etwa die Sorte Braeburn. Umgekehrt existieren auch Apfelsorten mit einer grünen Schale, die einen süßen Geschmack aufweisen. Diese sind allerdings tatsächlich eher selten.

Die wachsartige Schicht an der Schale muss man abwaschen

Vielleicht ist dir nach dem Kauf auch schon mal aufgefallen, dass viele Äpfel um die Schale herum eine wachsartige Schicht haben. Diese halten viele für unnatürlich und wollen sie so schnell wie möglich abwaschen. Tatsächlich ist die Schicht völlig harmlos und wird von den meisten Apfelsorten natürlicherweise gebildet. Sie soll das Obst vor Fressfeinden schützen. 

Zudem ist die Wachsschicht sogar vorteilhaft, denn sie sorgt dafür, dass die Äpfel nicht so schnell austrocknen. Allerdings gibt es tatsächlich Landwirt:innen, die die Äpfel zusätzlich mit Bienen- oder Candelillawachs oder Schellack nachbehandeln. Dies erkennst du im Handel an dem Hinweis „gewachst“. Doch auch die künstliche Wachsschicht ist gesundheitlich unbedenklich.

Möchtest du sie trotzdem abwaschen, kannst du die Äpfel einfach gründlich mit warmem Wasser abspülen und anschließend mit einem sauberen Tuch abtrocknen.

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