Stromsparen im Alltag: Diese 7 Mythen kosten dich heimlich Energie

Strom sparen im Alltag: Mythen, Fakten und echte Spartipps
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Strom sparen ist einfacher als viele denken – wenn man die häufigsten Irrtümer kennt. Wir klären, welche Stromspar-Mythen wirklich stimmen, wo du Energie und Kosten einsparen kannst – und welche Tricks im Alltag nichts bringen.

Stromsparen ist für viele Haushalte ein zentrales Thema – nicht nur wegen steigender Energiepreise, sondern auch aus Umweltbewusstsein. Doch zum Thema Stromverbrauch kursieren zahlreiche Mythen. Was stimmt, was nicht und wo lässt sich wirklich Energie sparen?

Mythos 1: Licht an- und ausschalten verbraucht mehr Strom als brennen lassen

Ein klassischer Irrtum hält sich hartnäckig: Manche glauben, dass häufiges Ein- und Ausschalten von Lampen den Stromverbrauch steigert. Das war bei den ersten Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) tatsächlich der Fall – doch für moderne LEDs und Halogenlampen gilt: Aus ist immer sparsamer als an.

Wer also beim Verlassen eines Raumes konsequent das Licht ausschaltet, spart nicht nur Strom, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Lampen.

Praxis-Tipp: Überlege, in welchen Räumen du oft vergisst, das Licht auszuschalten und setze gegebenenfalls Bewegungsmelder ein. So funktioniert das Stromsparen fast automatisch.

Mythos 2: Ungenutzte Ladegeräte verbrauchen keinen Strom

Auch wenn das kleine Ladegerät „nur in der Steckdose hängt“, zieht es dennoch minimal Strom. Zwar sind die Kosten pro Gerät gering, summieren sich aber schnell, wenn man mehrere Ladegeräte dauerhaft angeschlossen lässt.

Lösung: Abschaltbare Steckdosenleisten oder einfaches Ausstecken sparen Strom ohne großen Aufwand. Besonders in Haushalten mit vielen Elektronikgeräten lohnt sich diese Maßnahme spürbar.

Mythos 3: Standby-Geräte kosten kein Geld

Viele Geräte bleiben im Standby-Modus aktiv – vom Fernseher über die Spielkonsole bis hin zum Router. Dieser sogenannte „Phantomverbrauch“ kann im Jahr einige Euro kosten.

Expertentipp: Geräte über abschaltbare Steckdosenleisten komplett vom Netz trennen. „Beim Internet-Router, der nie ganz ruht, kann man in den Einstellungen in den Stromspar-Modus wechseln“, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „So lässt sich der Stromverbrauch nachts, wenn der Router keine aktive Funktion hat, per Programmierung reduzieren.“ Denn: Ein durchschnittlicher Router verbraucht ähnlich viel Strom wie ein Kühlschrank – da lohnt sich das Energiesparen doppelt.

Mythos 4: Je höher die Waschtemperatur, desto sauberer wird die Wäsche

Moderne Waschmittel und Waschmaschinen reinigen auch bei niedrigeren Temperaturen effektiv. Für normal verschmutzte Wäsche reichen 30–40 °C aus, was den Energieverbrauch deutlich senkt.

Mythos 5: Backofen immer vorheizen

Viele Rezepte und Fertigprodukte empfehlen das Vorheizen, doch in den meisten Fällen ist das gar nicht notwendig. Nur bei empfindlichen Teigen wie Blätterteig oder bei Spezialrezepten lohnt sich der Extra-Schritt.

Energiespar-Tipp: Rezepte prüfen und Backofen nur bei Bedarf vorheizen.

Mythos 6: Eco-Programme sparen keinen Strom

Ein verbreiteter Irrtum betrifft Wasch- und Spülmaschinen: Die längere Laufzeit im Eco-Modus wird oft als ineffizient angesehen. Dabei beruht bei Waschmaschinen im Eco-Modus die längere Waschdauer auf längerem Einweichen der Wäsche und häufigerem Hin- und Herschaukeln der Trommel. „So wird eine höhere Aufheizenergie vermieden, weil die reinigende Bewegung der Trommel weniger Energie benötigt als das Aufheizen des kalten Wassers auf 60 Grad“, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ähnliches gilt auch für das Eco-Programm von Spülmaschinen:

Merksatz: Eine längere Laufzeit bedeutet keinen höheren Stromverbrauch, sondern oft genau das Gegenteil.

Mythos 7: Tiefkühltruhe kühlt besser bei niedrigeren Temperaturen

Viele glauben, Minus 20 Grad seien besser als Minus 18 Grad. Fakt ist: Mikroorganismen werden bereits bei minus 18 Grad vollständig gestoppt. Tiefer zu kühlen verbraucht nur unnötig Strom.

Energiespar-Tipps:

  • Türen der Tiefkühltruhe kurz öffnen und schnell wieder schließen.
  • Regelmäßig abtauen, um Eisbildung zu vermeiden.
  • Lebensmittel in geeigneter Menge lagern, damit die Kühlleistung effizient bleibt.

Weitere Tipps zum Energiesparen für den Alltag

Darüber hinaus gibt es viele weitere kleine Stellschrauben, an denen du drehen kannst:

  • Kühlschrank richtig einstellen: 7–10°C für den Kühlschrank, -18°C für das Gefrierfach.
  • Warmwasser sparen: Effiziente Duschköpfe und Wassersparer reduzieren den Energieverbrauch beim Erhitzen von Wasser.
  • Kochen mit Deckel: Topfdeckel verkürzen die Kochzeit und sparen Energie.
  • Wäsche richtig waschen: Voll beladene Maschinen laufen effizienter.

Fazit: Stromsparen im Alltag ist kein Hexenwerk. Wer Mythen kritisch hinterfragt, Elektrogeräte richtig nutzt und kleine Verhaltensänderungen umsetzt, kann den Stromverbrauch deutlich senken – und das bei minimalem Aufwand.

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