Wärmepumpen gelten als teuer. Dabei kosten sie langfristig oft nur die Hälfte einer Gasheizung. Auch die Installationskosten sind günstiger als oft angenommen. Das zeigt eine aktuelle Kostenanalyse.
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Der Umstieg auf Wärmepumpen läuft in Deutschland immer noch schleppend. Oft heißt es, die Anschaffung sei zu teuer. Mehrere Analysen zeigen bereits, dass man mit der Heizung langfristig dennoch günstig wegkommt. Eine besonders umfassende Kostenprognose der Beratungsgesellschaft CO2Online, die Utopia vorliegt, offenbart jetzt: Erstens ist die Installation oft günstiger als gedacht. Und zweitens kann man gegenüber einer Gasheizung über einen Zeitraum von 20 Jahren gerechnet Zehntausende Euro Energiekosten sparen.
Gas wird teuer
Das liegt zum einen daran, dass die Kosten für den Betrieb einer Gasheizung in den kommenden Jahren stark steigen werden: Allein der steigende CO2-Preis wird sich über 20 Jahre auf über 15.000 Euro summieren, wie CO2Online berechnet hat. Die Rechnung basiert auf einer Entwicklung vom aktuellen CO2-Preis (55 Euro/Tonne) über einen Preis von 250 Euro/Tonne im Jahr 2040 hin zu 300 Euro/Tonne im Jahr 2045. Das entspricht in etwa aktuellen wissenschaftlichen Prognosen.
Dazu kommt, dass man laut Gebäudeenergiegesetz für Gasheizungen ab 2029 einen steigenden Anteil teures Biogas nutzen muss und die Gasnetzentgelte steigen werden. Je weniger Haushalte an die Gasnetze angeschlossen sind, desto teuer werden die Entgelte für die übrigen. Spätestens 2045 soll sowieso Schluss sein mit Gas, die ersten Städte planen bereits die Stilllegung der Gasnetze.
Kostenprognose: Wärmepumpe spart über 40.000 Euro Energiekosten
Für den Zeitraum von 20 Jahren kommt man so laut der Prognose auf Gesamt-Energiekosten von 71.900 Euro für eine Gasheizung. Dieser Zeitraum gilt als Mindest-Lebensspanne einer neuen Heizung.
Demgegenüber stehen Energiekosten von rund 29.100 Euro für eine gängige Luft-Wasser-Wärmepumpe. Für Wärmepumpen fällt kein CO2-Preis an.
Hauptgrund für den großen Unterschied sind neben den CO2-Kosten die Kosten für den Energieträger. Zwar ist Strom derzeit teurer als Gas. Doch eine Wärmepumpe braucht deutlich weniger Energie als eine Gasheizung, viele Prognosen gehen von steigenden Gaspreisen und sinkenden Strompreisen aus.
Die Energiekosten wurden laut CO2Online auf Grundlage von Berechnungen des Fraunhofer ISE, des Kopernikus-Projekts Ariadne des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sowie des Heizspiegels berechnet. Dabei sind der aktuelle Verbrauch, alle Preisbestandteile und Abgaben sowie eine Fortschreibung in die Zukunft berücksichtigt, einschließlich der zukünftigen Kosten für Netzausbau und Netzentgelte.
Anschaffungskosten oft weit unter 30.000 Euro
Allein für die Installation einer Wärmepumpe allerdings fallen höhere Kosten an als für eine neue Gasheizung. Oft ist die Rede von rund 30.000 Euro für eine übliche Luft-Wasser-Wärmepumpe. Auch Utopia gegenüber nannten bislang viele Fachleute diesen Orientierungswert.
Die aktuelle Analyse hat nun deutlich niedrigere reale Anschaffungskosten ermittelt – nämlich durchschnittlich nur 16.900 Euro. Wenn man davon eine realistische Förderung von 50 Prozent abzieht, kosten Kauf und Einbau einer Wärmepumpe demnach nur noch rund 8.450 Euro. Das liegt nicht mehr weit über den Investitionskosten für eine Gasheizung oder eine Pelletheizung mit jeweils rund 6.900 Euro (letztere abzüglich Förderung).
Die Investitionskosten beruhen auf einer Auswertung tatsächlich abgerechneter Baupreise des Baukosteninformationszentrums der deutschen Architektenkammern plus eigenen Berechnungen von CO2Online. Diese rechnerischen Durchschnittswerte können sich aber regional und je nach Gebäude und Anbieter deutlich unterscheiden. Doch der Vergleich der Energiekosten zeigt: Auch, wenn die Wärmepumpe tatsächlich die oft genannten 30.000 Euro oder sogar mehr kostet, spart man langfristig gegenüber einer Gasheizung.
Nicht berücksichtigt sind bei den hier berechneten Kosten allerdings mögliche Sanierungsmaßnahmen, die beim Umstieg auf eine Wärmepumpe anfallen können, etwa durch neue Dämmung, den Austausch von Heizkörpern oder Fenstern. Diese lohnen sich allerdings oft unabhängig vom Heizsystem, denn je besser der energetische Zustand des Hauses, desto günstiger heizt man.
Installationsbetriebe für Wärmepumpe finden
Es kann schwierig sein, Monteur:innen für eine Wärmepumpe im Umkreis zu finden. Dann können Portale wie Aroundhome oder Heizungsfinder sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe.
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