Die Wärmepumpen-Förderung wackelt: Sollte man jetzt noch schnell zuschlagen?

Warum du dir jetzt noch schnell die Wärmepumpen-Förderung sichern solltest
Fotos: CC0 Public Domain / Pixabay, © Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. / Brunner

In der Regierungskoalition steht mal wieder das sogenannte Heizungsgesetz zur Debatte – und einzelne Politiker würden am liebsten die Förderung für Wärmepumpe & Co. kürzen. Muss man jetzt schnell sein?

Es kehrt einfach keine Ruhe ein: Mit Ankündigungen, das Gebäudeenergiegesetz „abzuschaffen“ sorgt die Regierung immer noch für Unsicherheit in der Wärmepumpenbranche. Dabei war schon das vergangene Jahr kein gutes: Mutmaßlich aufgrund der oft unsachlich geführten Diskussionen ums „Heizungsgesetz“ brach die Nachfrage nach Wärmepumpen ein. Erst im Winter, nach dem Ende der Ampel-Koalition, schoss die Anzahl der Förderanträge für Wärmepumpen plötzlich in die Höhe. Im ersten Halbjahr 2025 gingen etwa dreimal so viele Förderanträge ein wie im Vorjahreszeitraum.

„Torschlusspanik“ sorgt für viel Förderanträge – aber wie lange noch?

„Torschlusspanik“, vermutet ein Sprecher des Herstellers Stiebel Eltron gegenüber der Zeit. Konkurrent Thermondo bestätigte anhand einer Umfrage: Die staatliche Förderung ist für über die Hälfte der Hausbesitzer:innen ein wichtiger Anreiz zum Umstieg auf eine Wärmepumpe

Zwar dürfte eine kurzfristig höhere Nachfrage die Branche freuen. Doch genau wie Verbraucherschutz- und Umweltorganisationen beklagen Hersteller und Installationsbetriebe, dass eine erneute Reform des Gebäudeenergiegesetzes zu noch mehr Verunsicherung führt – und fordern endlich Verlässlichkeit und Transparenz.

Davon ist wenig zu spüren: Zur angekündigten Reform gibt es bisher keinerlei Informationen. Während es im Koalitionsvertrag heißt „die Sanierungs- und Heizungsförderung werden wir fortsetzen“, stellen führende Unionspolitiker genau das nun öffentlich in Frage. Die bisherigen Vorschläge der Wirtschaftsministerin zur Energiewende geben wenig Anlass zur Hoffnung auf klimafreundliche Wärmewende-Regeln.

Warum es sich lohnt, jetzt noch schnell die Wärmepumpen-Förderung zu beantragen

Dabei ist für viele Haushalte längst klar, dass die Wärmepumpe über kurz oder lang die Heizung der Wahl ist. Im Juli zeigten Branchenzahlen: Der Absatz von Wärmepumpen hat jenen von Gasheizungen bereits überholt.

👉 Für alle, die einen Heizungstausch planen müssen, spricht vieles dafür, so bald wie möglich einen Förderantrag zu stellen. Die aktuelle Förderung ist günstig.

Wer jetzt eine klimaschädliche alte Öl- oder Gasheizung gegen eine klimafreundliche Wärmepumpe eintauscht, bekommt meist 50 oder sogar 55 Prozent der Kosten vom Staat bezahlt. Bei einem Haushaltseinkommen von unter 40.000 Euro jährlich sind es sogar 70 Prozent der Kosten, die gefördert werden. Allerdings gilt das bis maximal 30.000 Euro Investitionskosten, sprich: Der Staat zahlt maximal 21.000 Euro.

Die Fördermöglichkeiten im Schnell-Überblick:

  • Bei Austausch einer alten Heizung gegen eine klimafreundlichere bekommen Hausbesitzer:innen eine Grundförderung von 30 Prozent der Investitionskosten.
  • Einen „Geschwindigkeitsbonus“ in Höhe von 20 Prozent gibt es für Haushalte, die sich bis 2028 für einen Heizungstausch entscheiden.
  • Bei weniger als 40.000 Jahreseinkommen gibt es für selbstnutzende Hauseigentümer:innen einen „Einkommensbonus“ in Höhe von 30 Prozent.
  • Für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschließen, ist ein zusätzlicher Bonus von 5 Prozent erhältlich.
  • Einen 5-Prozent-Bonus gibt es auch für Wärmepumpen mit einem natürlichen Kältemittel.
  • Die Förderungen und Boni sind addierbar, aber die maximale Förderung beträgt 70 Prozent.

Noch läuft diese Förderung weiter wie bisher. Doch wie lange genau, weiß niemand. Besser als jetzt wird die Förderung aber wahrscheinlich nicht werden. Schon im Herbst 2024 sagte uns der Chef des Wärmepumpen-Herstellers Vaillant, Tillmann von Schroeter: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zu handeln.“

Alles zu den aktuellen Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen liest du hier:

Wärmepumpe sorgfältig planen

Wer vor der Entscheidung für eine neue Heizung steht, sollte also jetzt handeln, um sicher von der derzeitigen staatlichen Förderung profitieren zu können.

Doch die Geschwindigkeit sollte bei der Wärmepumpe nicht zulasten sorgfältiger Planung gehen: Damit die Heizung möglichst effizient laufen kann, muss sie genaustens auf die jeweiligen Anforderungen des Gebäudes angepasst sein. Eine zu groß dimensionierte Wärmepumpe etwa braucht unnötig viel Strom und damit Kosten. Ein zu klein ausgelegtes Gerät bekommt im schlechtesten Fall das Haus nicht richtig warm. Gerade in bestehenden Häusern verhindern ungenaue Einstellungen, dass die Pumpe effizient und damit wirtschaftlich arbeitet.

 „Von einer Wärmepumpe, die nicht vernünftig eingebaut ist, hat man nicht viel,“ sagte Thomas Zwingmann, Leiter der Gruppe Energie und Klima bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Anfang Dezember im Gespräch mit Utopia.de. Er rät, die Planung des Heizungstauschs zügig anzugehen – aber sorgfältig.

Tipp: Beraten lassen

Eine unabhängige Energieberatung kann bei der Planung helfen, in dem sie etwa vorab bereits die notwendige Leistung für eine Wärmepumpe oder mögliche Sanierungsmaßnahmen identifiziert. Informiere dich am besten auch gleich zu deinen persönlichen Fördermöglichkeiten für die Wärmepumpe.

Wichtig: Qualifiziert für die staatlichen Förderprogramme sind nur Energieberater:innen auf der offiziellen Liste für Energieeffizienz-Experten.

👉 Um die Suche nach einem passenden Angebot abzukürzen, kannst du deine Adresse und Telefonnummer bei Portalen wie Enter hinterlassen. Die Plattformen vermitteln dir dann unverbindliche Angebote für zertifizierte Energieberater:innen.

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