Walnussblätter werden in der Medizin als Heilmittel verwendet, können im Garten und Kompost jedoch problematisch werden. Hier erfährst du, warum Walnussblätter nicht auf den Kompost gehören und wie du sie alternativ entsorgen und nutzen kannst.
Im Herbst räumen viele Hobbygärtner:innen ihren Garten auf und entsorgen Zweige und Laub auf dem Kompost. In manchen Gärten fällt auch das Laub von Walnussbäumen an. Wenn das bei dir der Fall ist, fragst du dich vielleicht, ob Walnussblätter auf den Kompost dürfen.
Einen eigenen Kompost anzulegen, hat viele Vorteile für den Garten und kann langfristig Boden und Artenvielfalt bereichern. Allerdings nur, wenn du deinen Kompost gut pflegst und Dinge, die nicht auf den Komposthaufen gehören, anderweitig entsorgst. Walnussblätter, zum Beispiel, sollten nicht auf den Kompost.
Walnussblätter: Tannine hemmen Kompostierung
Zwar sind Walnussblätter biologisch abbaubar und kompostierbar, haben aber auf dem Komposthaufen nichts zu suchen. Das hat folgende Gründe:
- Walnussblätter enthalten sogenannte Tannine. Das sind pflanzliche Gerbstoffe, die wegen ihrer medizinischen Wirkung geschätzt werden. Das liegt unter anderem an ihrer keimhemmenden Wirkung. Im Garten und auf dem Kompost bedeutet das jedoch, dass die Aktivität von Bakterien eingeschränkt und der Kompostiervorgang verlangsamt wird.
- Die Gerbstoffe machen Walnussblätter zudem schwerer verdaulich für Regenwürmer.
- Zusätzlich enthalten Walnussblätter ätherische Öle, welche ebenfalls unbeliebt bei Lebewesen im Kompost sind.
- Somit verrotten Walnussblätter nur sehr langsam.
Hinzukommt, dass der Kompost mit Walnussblättern am Ende sehr sauer wird. Saure Erde ist bei den meisten Pflanzen unbeliebt und daher wenig nützlich im Gemüsegarten.
Übrigens: Ähnlich ist es bei Eichenlaub und Kastanienlaub. Mehr Infos findest du hier:
Walnussblätter: So kannst du das Laub dennoch nutzen
Auch wenn Walnussblätter nicht auf den üblichen Komposthaufen gehören, solltest du das Herbstlaub nicht wegwerfen. Denn Laub ist wichtige Biomasse, mit der du Artenvielfalt in deinem Garten unterstützen kannst.
Walnussblätter kannst du am besten gesondert kompostieren. Lege dazu einen zweiten Komposthaufen an, auf dem du gerbstoffhaltiges Laub oder Gehölz entsorgst. Wenn du dazu Urgesteinmehl hinzufügst, kannst du das Kompostieren beschleunigen. So wird auch aus diesem Material wertvoller Laubhumus.
Wichtig: Achte darauf, das Laub nicht zu dicht, sondern locker und dünn zu schichten. Am besten kannst du es vorher zerkleinern, zum Beispiel mit einem Rasenmäher.
Kompost aus Walnussblätter: So verwendest du ihn
Wenn du Walnussblätter erfolgreich (separat) kompostiert hast, dann kannst den Laubhumus im Garten verwenden. Bedenke, dass es sich dabei um saure Erde handelt und dafür nur bedingt für den Gartenboden geeignet ist. Vor allem Moorbeetpflanzen profitieren von dem sauren Dünger. Dazu gehören:
- Heidepflanzen wie Blaubeeren oder Heidekraut
- Rhododendron
- Hortensien
- Azaleen
- Pfingstrosen
- Enzian
- Farne
- Schwertlilien
Verwende den sauren Laubhumus entweder als Dünger oder als Mulch bei geeigneten Pflanzen.
Übrigens: Wusstest du, dass du Walnussblätter als Färbe- und Heilmittel nutzen kannst?
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