Ob Vollkorn oder Dinkel die gesündere Wahl ist, hast du dich vielleicht auch schon mal in der Bäckerei oder beim Backen zu Hause gefragt. Welche Vor- und Nachteile Vollkorn und Dinkel jeweils bieten, erfährst du hier.
Vollkorn und Dinkel finden sich sowohl in herzhaften als auch süßen Backwaren und gelten beide als gesundes Getreide. Vielleicht hast du dir dabei auch schon mal die Frage gestellt, ob nun Vollkorn oder Dinkel die bessere Wahl ist.
Diese Frage kann nicht direkt beantwortet werden, da es sich um zwei völlig unterschiedliche Kategorien von Getreide handelt, die man schwer miteinander vergleichen kann. Denn Vollkorn bezieht sich auf den Verarbeitungsgrad des Getreides, während es sich bei Dinkel um eine bestimmte Getreideart handelt. Dennoch steht eben die Frage im Raum, was von beidem gesünder ist. Daher hier die jeweiligen Vorteile.
Vollkorn oder Dinkel: Das kann Vollkorn
Vollkornprodukte werden aus den ganzen Körnern von Getreidearten wie Weizen, Roggen oder Gerste hergestellt. Auch Dinkel ist dementsprechend als Vollkornvariante oder als Weißmehl erhältlich – je nachdem, wie es verarbeitet wurde. Deshalb ist die Frage „Vollkorn oder Dinkel“ eigentlich nicht logisch, da sich die beiden Kategorien nicht ausschließen: So findest du im Handel auch Dinkelvollkornmehl und ähnliche Produkte.
Vollkornprodukte bringen dabei einige gesundheitliche Vorteile mit sich:
- Da sie das „volle Korn“ enthalten, sind sie im Vergleich zu Weißmehl reicher an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, wie etwa B-Vitaminen, Eisen, Zink oder Magnesium.
- Ballaststoffe wirken dabei sättigender, fördern einen gesunden Stuhlgang und eine gesunde Darmflora, so die AOK.
- In der Forschung ist man sich laut der AOK einig, dass ein regelmäßiger Verzehr von Vollkornprodukten verschiedenen Erkrankungen vorbeugen kann. So sinkt etwa das Risiko von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Darmkrebs.
Wenn du es nicht gewohnt bist, Vollkorn zu essen, solltest du jedoch Vorsicht walten lassen. Wenn du zu schnell zu viel Vollkorn in deine Ernährung einbaust, kann es zu Blähungen und Bauchschmerzen kommen. Schließlich ist dein Verdauungssystem so viele Ballaststoffe nicht gewöhnt. Stelle deine Ernährung deshalb nur langsam um.
Vollkorn oder Dinkel: Das macht Dinkel gesund
Dinkel ist eine urtümliche Getreidesorte, die in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat. Sie soll gesünder und bekömmlicher sein als Weizen. Es kursiert unter anderem die Annahme, dass Dinkel weniger Gluten enthalte als Weizen und deshalb auch bei einer Zöliakie verträglich sei. Dies ist jedoch wissenschaftlich widerlegt. So erklärt Professor Detlef Schuppan von der Universitätsmedizin Mainz gegenüber dem SWR, dass sowohl in Dinkel als auch Weizen Glutenproteine enthalten sind. Diese unterscheiden sich zwar in ihrer Konsistenz, jedoch nicht in ihrer Verträglichkeit.
Auch zwischen dem Nährstoffgehalt von Weizen und Dinkel gibt es keine nennenswerten Unterschiede, so die AOK. Beide Getreidearten sind in der Vollkornvariante nährstoffreicher. Werden die Schichten um das Korn entfernt, sinkt der Nährstoffgehalt. Vollkorn-Dinkel ist Vollkorn-Weizen dabei zwar im Protein-, Kalium- und Eisengehalt überlegen. Allerdings enthält Vollkorn-Weizen mehr Ballaststoffe und mehr Vitamin B3.
Aus ökologischer Perspektive bietet Dinkel jedoch einige Vorteile: So kommt das Getreide im Vergleich zu Weizen mit weniger Nährstoffen aus, so der SWR. Laut der AOK ist Dinkel zudem robuster und weniger anfällig für Krankheiten. Dementsprechend müssen Landwirt:innen weniger Düngemittel und Pestizide einsetzen. Wir empfehlen bei jeglichen Getreidearten möglichst auf Bio-Qualität zu achten, um chemisch-synthetische Pestizide zu meiden und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
Tipp: Wenn du Bio-Getreide im Großgebinde kaufst, kannst du Verpackungsmüll und oft auch Geld sparen. Solche Großgebinde findest du online zum Beispiel bei Bioaufvorrat oder Biogewinner
Fazit: Vollkorn oder Dinkel?
Auf die Frage „Vollkorn oder Dinkel“ gibt es also keine eindeutige Antwort. Grundsätzlich ist in der Regel empfehlenswert auf Vollkornprodukte zurückzugreifen, da diese reicher an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen sind.
Dinkel ist dabei nicht grundsätzlich gesünder oder bekömmlicher als Weizen. Ob du also Vollkorn-Dinkel oder Vollkorn-Weizen verwendest, spielt kaum eine Rolle.
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