Wespenzeit beginnt: So überstehst du sie gut

Wespenzeit
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Sommer bedeutet auch Wespenzeit. Die Insekten sind für viele jedoch eher eine ungeliebte Begleiterscheinung der warmen Jahreszeit. Unser Ratgeber hilft dir, ruhig und verantwortungsvoll durch die Wespenzeit zu kommen.

Die Wochen von Juli bis September gelten als Hochsaison der Wespenzeit. In diesem Zeitraum sind die schwarz-gelben Insekten besonders aktiv – und besonders unbeliebt. Doch wer das Verhalten der Wespen versteht, kann sich besser vor Stichen schützen und nachhaltiger handeln. 

Wespenzeit: Warum du Wespen nicht töten solltest

Wespen gelten als lästige Plagegeister. Dabei sind sie für das Ökosystem unverzichtbar. Ein Wespenstaat kann täglich bis zu 3.000 Fliegen, Mücken, Raupen und andere Kleintiere vertilgen. Die Wespen leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Schädlingskontrolle. Einige Arten bestäuben zudem Pflanzen, auch wenn sie dabei weniger effektiv sind als Bienen.

Wespen zu töten ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern kann teuer werden. In Deutschland stehen Wespen unter allgemeinem Schutz. Wer ein Nest ohne Genehmigung entfernt oder Wespen tötet, riskiert ein Bußgeld.

Es ist deshalb ratsam, sich in der Wespenzeit Maßnahmen zu überlegen, mit denen du die nützlichen Insekten auf nachhaltige und friedliche Weise fernhalten kannst. 

Wespenzeit: Wie du die Insekten fernhältst

Für die Wespenzeit kannst du altes Obst am anderen Ende des Gartens platzieren, um die Insekten fernzuhalten.
Für die Wespenzeit kannst du altes Obst am anderen Ende des Gartens platzieren, um die Insekten fernzuhalten. (Foto: CC0 / Pixabay / kleinmoni59)

Gezielte Maßnahmen helfen in der Wespenzeit, Wespen auf Abstand zu halten und so Stiche zu vermeiden:

  • Lebensmittel abdecken: Obst, Kuchen, Fleisch oder Säfte wirken wie Magneten. Decke sie deshalb ab und stelle sie nach dem Essen zeitnah wieder in den Kühlschrank. 
  • Süße Getränke schützen: Lass Getränke nie unbeobachtet stehen. Wespen fliegen schnell in Gläser oder Flaschen. Decke die Öffnungen deshalb am besten mit einem Verschluss ab. 
  • Starke Gerüche vermeiden: Stark duftende Parfüms, Cremes oder Haarsprays locken Wespen an.
  • Müll sicher verstauen: Verschließe Biotonnen und Restmüll gut. Wespen nutzen sie als Nahrungsquelle.
  • Auf bunte Kleidung verzichten: Helle, gedeckte Farben sind weniger attraktiv für Insekten.
  • Duftbarrieren setzen: Nelken, Lavendel, Basilikum oder Zitronenscheiben mit Nelken wirken abschreckend. Platziere diese Pflanzen einfach auf dem Tisch, Balkon oder im Garten. 
  • Kaffeesatz gegen Wespen: In der Wespenzeit kannst du auch auf Kaffeesatz zurückgreifen, um Wespen zu vertreiben. Trockne den Kaffeesatz dafür, gib ihn eine feuerfeste Schale und zünde ihn an, sodass er leicht glimmt. 
  • Sprühflasche als Wespenabwehr: Ein einfacher Trick, um Wespen loszuwerden, ohne ihnen zu schaden, ist die Verwendung einer Sprühflasche. Fülle die Flasche mit Wasser und besprühe damit Wespen in deiner Umgebung. Die Insekten bekommen dann den Eindruck, dass es regnet und ziehen sich in ihr Nest zurück. 
  • Mehr Tipps gegen Wespen findest du hier: Keine Panik: 10 Tipps gegen Wespen

Wichtig: Wespenfallen wie Bier oder Zuckerwasser sind laut dem NABU problematisch, denn die Insekten können in der Flüssigkeit ertrinken. Nachhaltiger sind ablenkende Futterstellen in sicherer Entfernung (zum Beispiel eine Schale mit überreifem Obst am anderen Ende des Gartens). 

Wespen in der Nähe: So reagierst du richtig

Wespen greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Wer ihre Verhaltensweise und Körpersprache kennt, kann in der Wespenzeit Stiche vermeiden. Achte deshalb auf folgende Tipps, wenn sich Wespen in deiner Nähe befinden: 

  • Vermeide hektische Bewegungen. Fuchteln oder Wegpusten macht Wespen aggressiv.
  • Bewahre Ruhe. Ziehe dich langsam zurück, wenn eine Wespe dir zu nahe kommt.
  • Nicht pusten. Das enthaltene Kohlendioxid wirkt auf die Insekten wie ein Alarmsignal.
  • Gehe nicht barfuß über Wiesen. Reife Fallobststücke oder Kleeblüten ziehen Wespen an. Barfuß kannst du so leicht in die Insekten treten.
  • Lasse Wespennester in Ruhe. Ein Sicherheitsabstand von drei bis vier Metern reicht meist. Nähern sich Wespen in Gruppen, ist häufig ein Nest in der Nähe.

Wenn du regelmäßig draußen isst, kannst du einen Wespenschutz aufspannen (zum Beispiel ein feines Netz oder einen Baldachin), um entspannter zu essen.

Wespennest entfernen oder nicht?

Nicht jedes Wespennest ist für Menschen gefährlich.
Nicht jedes Wespennest ist für Menschen gefährlich. (Foto: CC0 / Pixabay / jcbeni)

In der Wespenzeit begegnest du nicht nur einzelnen Wespen. Es kann auch vorkommen, dass Wespen in der Nähe deiner Wohnung oder deines Hauses ein Nest bauen. Das klingt zunächst einmal problematisch, doch nicht jedes Nest muss sofort weg. Viele Wespenarten, etwa die Waldwespe oder die Sächsische Wespe, sind friedlich und meiden Menschen. Problematisch sind vor allem die Deutsche und die Gemeine Wespe, die teilweise ihr Wespennest im Rolladenkasten bauen oder sich in Dachböden einnisten.

Um ein Wespennest zu entfernen, solltest du die zuständige Naturschutzbehörde kontaktieren. Teilweise sind dafür auch die Stadtverwaltung oder das Landratsamt zuständig. Von diesen Stellen bekommst du eine Genehmigung, um das Nest zu entfernen. Allerdings solltest du das nicht auf eigene Faust tun, sondern Imker:innen oder Expert:innen von Naturschutzverbänden um Hilfe bitten. Diese Fachpersonen können häufig auch einschätzen, inwieweit das Nest tatsächlich gefährlich ist.

Wespenzeit: Was tun bei einem Wespentich?

Trotz Vorsicht kann es in der Wespenzeit immer mal wieder passieren: Ein Wespenstich ist schmerzhaft, aber selten gefährlich – außer bei Allergien oder Stichen im Mund-Rachen-Raum. In diesen Fällen solltest du sofort den Notruf wählen. 

Um gewöhnliche Wespenstiche zu behandeln, helfen folgende Tipps:

  1. Kühlen: Kühlpacks oder feuchte Umschläge lindern Schwellung und Schmerz.
  2. Hitze anwenden (optional): Ein sogenannter Stichheiler hat in der Regel Temperaturen von 50 Grad Celsius und erwärmt punktuell die Stelle mit dem Wespenstich. Dies kann das Wespengift neutralisieren, wenn der Stichheiler direkt nach dem Stich verwendet wird.
  3. Antihistaminika-Gel: Diese Gele lindern Juckreiz und hemmen die Entzündung.
  4. Hausmittel: Eine aufgeschnittene Zwiebel, Essigumschläge oder Spitzwegerich wirken leicht abschwellend.
  5. Beobachten: Bei Atemnot, Übelkeit, Herzrasen oder Kreislaufproblemen solltest du sofort ärztliche Hilfe aufsuchen – es könnte sich um eine allergische Reaktion handeln.
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