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Workation: So gehen Arbeit und Urlaub zugleich

workation
Foto: CC0 / Pixabay / AmarilyMoreno

Eine Workation stellt eine Kombination aus Arbeit und Urlaub dar. Wir erklären dir, wie dieses Konzept funktioniert und für wen diese Arbeitsform möglich ist.

Eine Workation ist eine Form des mobilen Arbeitens. Das Wort „Workation“ setzt sich aus den beiden englischen Begriffen „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub) zusammen. Was sich erst einmal wie ein Gegensatz anhört, ist inzwischen für einige Arbeitnehmer:innen Realität. Dahinter steckt die Idee, flexibel an einem Urlaubsort – in den Bergen oder direkt am Meer – zu arbeiten. Dieses Arbeitsmodell eignet sich für Abenteuerlustige wie Ruhesuchende gleichermaßen. 

Für wen ist Workation möglich?

An einem Urlaubsort zu arbeiten, ist nicht für alle Berufsgruppen möglich.
An einem Urlaubsort zu arbeiten, ist nicht für alle Berufsgruppen möglich.
(Foto: CC0 / Pixabay / Darkmoon_Art)

Eine stabile Internetverbindung stellt meist die einzige Voraussetzung für eine Workation dar. Diese Arbeitsform eignet sich vor allem für Freiberufler:innen, aber auch Angestellte können mit der Genehmigung des Arbeitgebers beziehungsweise der Arbeitgeberin an Urlaubsorten arbeiten. Wichtig ist, dass deine Arbeit hauptsächlich digital und ortsunabhängig erledigt werden kann. Unter anderem für folgende Berufsgruppen eignet sich Workation:

  • PR-Expert:innen
  • Informatiker:innen
  • Bloger:innen
  • Designer:innen
  • Projektmitarbeiter:innen
  • Redakteur:innen

Neben dem Beruf gibt es jedoch noch andere Faktoren, die eine Rolle dabei spielen, ob eine Workation für dich infrage kommt. Wenn du allein lebst und Haustiere hast, musst du zunächst sicherstellen, dass diese entweder am Workation-Standort erlaubt sind oder dass du eine Betreuung für sie zu Hause finden kannst. Auch wenn es in deinem Umfeld Menschen gibt, die du regelmäßig betreust oder pflegst, musst du dir vor einer Workation Gedanken darüber machen, wie du deren Betreuung in deiner Abwesenheit organisieren kannst. Nicht zuletzt kann auch dein individueller medizinischer Betreuungsbedarf darüber entscheiden, ob du eine Workation durchführen kannst. Wenn es an deinem geplanten Workation-Zielort keine ausreichend ausgebaute medizinische Versorgungsinfrastruktur gibt, solltest du dich vielleicht für einen anderen Aufenthaltsort entscheiden.

Rechtliche Grundlagen für Workation

Nach Angaben der Tagesschau dauert ein Workation-Aufenthalt im Durchschnitt 25 Nächte. Es ist sinnvoll, sich einen Ferienort auszusuchen, der in der gleichen Zeitzone liegt wie das Unternehmen, für das du arbeitest. Dies erleichtert die Zusammenarbeit mit deinen Kolleg:innen in Form von Telefonaten oder Videokonferenzen. Sinnvoll kann es außerdem sein, wenn du dir gezielt einen Ort mit Co-Working-Spaces aussuchst. So hast du nämlich auch einen Drucker zur Verfügung, wenn du diesen benötigst, und kannst dich auf eine stabile Internetverbindung verlassen. 

Sieht dein Arbeitsvertrag die Möglichkeit mobilen Arbeitens vor, gilt dies für gewöhnlich für einen Arbeitsort innerhalb Deutschlands. Möchtest du gerne eine Zeit lang im Ausland arbeiten, ist eine Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag notwendig. Du arbeitest zu den Konditionen des deutschen Arbeits- und Steuerrechts, zumindest solange du die 182-Tage-Grenze nicht überschreitest. Dann käme nämlich, laut Hopkins.law, das Steuerrecht des jeweiligen Aufenthaltsortes zum Tragen.

Vorteile einer Workation

Wer an einem Urlaubsort arbeitet, kann dies vermutlich entspannter und stressfreier tun.
Wer an einem Urlaubsort arbeitet, kann dies vermutlich entspannter und stressfreier tun.
(Foto: CC0 / Pixabay / Julius_Silver)

Die Möglichkeit einer Workation bringt einige Vorteile mit sich. Dazu zählen beispielsweise Folgende:

  • Wertschätzung: Eine Workation beweist, dass der Arbeitsplatz nicht zwangsläufig an einen festen Ort gebunden ist. Stattdessen kann er überall dort sein, wo du produktiv arbeiten kannst. Das viel Wichtigere dabei ist aber sicherlich, dass du, als Arbeitnehmer:in, dich wertgeschätzt fühlst, weil deine persönlichen Wünsche und Bedürfnisse durch die Möglichkeit einer Workation wahrgenommen und umgesetzt werden.
  • Entspannung: In einer von einem US-Reisedienstleister veröffentlichten Studie gaben mehr als vier Fünftel der Befragten an, dass die Workation ihre Produktivität und Kreativität gesteigert und dabei geholfen habe, arbeitsbedingten Stress zu bewältigen, wie die BBC zitiert. Mehr als zwei Drittel gaben an, dass sie ihre mentalen und emotionalen Batterien aufladen konnten und die Erkundung neuer Orte zu einem Motivationsschub geführt hätte.
  • Teambuilding: Es ist möglich, nicht nur alleine eine Workation durchzuführen, sondern dies auch gemeinsam in einem Arbeitsteam zu tun. An einem Ferienort bekommt ihr nicht nur neue Impulse durch den Austausch untereinander oder kreatives Brainstorming in der Gruppe, sondern ihr könnt auch das Wir-Gefühl durch gemeinsame Freizeitaktivitäten in der Gruppe stärken.
  • Akquise neuer Mitarbeiter:innen: Die Möglichkeit einer Workation stellt auch ein attraktives Angebot dar, um neue Mitarbeiter:innen für das Unternehmen anzuwerben. Das unterstreicht auch die EY-Studie „Work Reimagined“, laut der 54 Prozent der Befragten bereit wären, ihren Job zu kündigen, sollte dieser keine Flexibilität im Hinblick auf den Arbeitsort und die Arbeitszeit bieten.

    Kritische Sicht auf eine Workation

    Eine Workation wird zum Teil aber auch kritisch gesehen. Diese Aspekte können in einem negativen Licht erscheinen:

    • Langsamere Kommunikation untereinander: In der Firma kannst du ungezwungen Informationen an deine Kolleg:innen im Nachbarbüro, in der Kaffeeküche oder am Nebentisch weitergeben. Arbeitest du im Ausland, so bist du auf telefonische Termine oder E-Mail-Verkehr angewiesen. Beide Wege stellen eine langsamere Kommunikation untereinander dar. Außerdem könntest du dich in einer anderen Zeitzone als deine Kolleg:innen befinden. Daher empfiehlt es sich, mit deinem Arbeitgeber:in und deinem Team vorab Absprachen zu treffen, zu welchen Zeiten du sicher und gut erreichbar bist.
    • Herausforderung Work-Life-Balance: Drei Viertel der Arbeitnehmer:innen, die eine Zeit lang an einem Urlaubsort gearbeitet haben, bestätigen laut der Studie eines Reisedienstleistungsunternehmens, dass man eine Workation nicht mit einem Erholungsurlaub gleichsetzen könne. Denn auch am Strand mit Meerblick musst du deinen Arbeitsaufgaben nachgehen. Laut dem Bericht eines Unternehmens, das ein Workation-Experiment durchgeführt hat, ist es für einige Arbeitnehmende dabei schwierig, Arbeit und Freizeit während einer Workation in Einklang zu bringen. Die Work-Life-Balance ist also auch mit Laptop am Meer nicht von sich aus gegeben.
    • Die Dauer ist entscheidend: Workation funktioniert meist nur über einen begrenzten und vorab festgesetzten Zeitrahmen. Langfristig gesehen fehlen dir sicherlich die Gespräche mit deinen Kolleg:innen im Büro und der Austausch über Sorgen, Ängste, Probleme, Erwartungen und Wünsche. Das deckt sich auch mit den Ergebnissen der NEWOKA-Workation-Studie. Demnach wünschen sich die Hälfte der Befragten eine Workation mit einer Dauer von ein bis zwei Wochen, während nur ein Fünftel (21 Prozent) von einem mehrmonatigen Aufenthalt an einem Urlaubsort träumt.

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