Zecken solltest du so schnell wie möglich entfernen. Dabei musst du sehr vorsichtig sein und solltest die Finger von fragwürdigen Hausmitteln lassen, zum Beispiel Öl.
Wenn du in der Natur unterwegs warst, solltest du dich vor allem in der Zeckenzeit vom Frühjahr bis zum Spätherbst danach auf Zecken absuchen. Sie sitzen auf Kniehöhe im Gras und gelangen von dort auf die Haut. Besonders gerne setzen sich Zecken in feuchtwarmen Körperregionen fest, wie Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen. Dort solltest du besonders aufmerksam nach Zecken suchen.
Viele Zecken tragen den Borreliose-Erreger mit sich, einige auch den Krankheitserreger der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). FSME-Viren werden schneller übertragen als Borrelien. Beides kann, sofern sie frühzeitig erkannt wurden, geheilt werden. Gegen FSME kannst du dich übrigens auch durch eine Impfung immunisieren lassen.
Vermeide diese Hausmittel
Das RKI warnt und rät davon ab, die Zecke mit Öl oder Klebstoff zu beträufeln, um sie anschließend zu entfernen. Dadurch könnte die Zecke erst recht ihren infektiösen Speichel in die Wunde abgeben – und das gilt es zu vermeiden.
Zecken richtig entfernen: Zange, Schlinge und Haken
Wichtig: Du solltest eine Zecke immer so schnell wie möglich entfernen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Wenn du keine Pinzette oder eines der speziellen Werkzeuge hast, kann es auch mit den Fingernägeln klappen (ohne Drehen!), aber vermeide es wenn möglich oder suche ärztliches Fachpersonal auf. Untersuche dich und besonders Kinder zeitnah nach dem Aufenthalt im Wald und auf Wiesen.
Eine Zecke kannst du mit einer Pinzette oder Zeckenkarten, Zeckenschlingen oder Zeckenzangen herausziehen. Gehe dabei immer vorsichtig vor.
Anleitung für die Zeckenzange:
- Setze die Zeckenzange so nah wie möglich an der Haut an.
- Drücke die Zeckenzange zu und ziehe die Zecke langsam (ca. 30 Sekunden), vorsichtig und gerade heraus.
- Hinweis: Drehe die Zeckenzange dabei nicht, sonst könnte ein Teil des Zeckenkörpers in der Haut steckenbleiben.
Anleitung für die Zeckenkarte:
- Führe die Zeckenkarte so nahe wie möglich auf der Haut an die Zecke heran.
- Versuche, die Zeckenkarte so weiterzuschieben, dass die Zecke mit dem Kopf in die Öffnung der Zeckenkarte gelangt.
- Hast du die Zecke in der Öffnung der Karte, schiebst du die Zeckenkarte weiter und nach oben weg von deinem Körper.
Anleitung für die Zeckenschlinge/das Zeckenlasso:
- Lege die Schlaufe des Zeckenlassos auf die Haut um die Zecke herum. Sie befindet sich dann in der Mitte der Schlaufe.
- Ziehe die Schlinge zu und stelle den Griff senkrecht zur Haut auf.
- Hebe den Zeckenentferner mit der Zecke im Lasso langsam an und entferne so die Zecke aus der Haut.
Nach dem Entfernen der Zecke: Wanderröte beobachten
- Wie bei fast allen Stichen ist auch nach einem Zeckenstich die Haut etwas gerötet. Die Rötungen klingen aber nach zwei bis drei Tagen ab. Falls nicht, solltest du einen Arzt aufsuchen, mehr dazu hier: Zeckenbiss-Symptome: Was tun, wenn der Stich juckt und gerötet ist?
- Typisch für eine Infektion mit Borreliose ist die Wanderröte. Sie bildet sich kreisförmig um den Stich und tritt auf, nachdem die Rötung des eigentlichen Stichs bereits abgeklungen ist. Tipp: Um nach ein paar Tagen die Wanderröte lokalisieren zu können, kannst du den eigentlichen Zeckenbiss mit einem wasserfesten Stift einkreisen. Hole dann ärztlichen Rat ein, auch wenn du dich nicht an einen Zeckenstich erinnerst.
- In einigen Fällen bleibt der schwarze Stechapparat der Zecke in der Haut. Er wird umgangssprachlich auch als Kopf der Zecke bezeichnet. Wegen seinen Haken kann er oft nicht so einfach entfernt werden. Das macht aber nichts, da er keine Bakterien enthält und nach einer Weile ausgestoßen wird. Desinfiziere die Stelle. Bist du dir unsicher, kannst du trotzdem hausärztlichen Rat einholen.
- Symptome einer Infektion beginnen zwischen 7 und 14 Tagen nach dem Zeckenbiss. Bei einer circa vier Zentimeter großen Rötung um die Wunde oder grippeähnlichen Symptomen solltest du dich unbedingt ärztlich untersuchen lassen.
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