Die Menschheit verbraucht jedes Jahr 60 Prozent mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb dieses Zeitraums nachbilden kann. Setzt sich diese Entwicklung ungebremst fort, wären bereits 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken.
Davor warnt die Naturschutzorganisation WWF in Berlin anlässlich des Tags der Erde (Earth Day) am 22. April. Laut dem globalen Zustandsbericht nehmen die ökologischen Reserven der Erde immer weiter ab.
„Nur wenn es uns gelingt den ökologischen Fußabdruck der Menschheit zu verringern, können auch noch zukünftige Generationen mit einem hohen Wohlstandsniveau rechnen. Wir brauchen daher endlich eine neue Definition von Wohlstand und Erfolg, die die Gesundheit von Individuen, der Gesellschaft und der Umwelt einbezieht“,
sagt Jörg-Andres Krüger, Leiter des Bereichs Biodiversität beim WWF Deutschland.
„Deutschland muss mit gutem Beispiel vorangehen.“
Die Auswirkungen des Raubbaus sind laut WWF bereits heute spürbar: Dürre und extreme Wetterereignisse, Hungersnöte und Artensterben nehmen immer dramatischere Ausmaße an. So zeigt etwa der Living Planet Index des WWF, der den Zustand der weltweiten biologischen Vielfalt erfasst, steil nach unten. Für die vergangenen vierzig Jahre wurde ein Rückgang von 58 Prozent gemessen. Damit haben sich die über 14.000 untersuchten Tierpopulationen mehr als halbiert.
Auch Deutschland als G20-Gastgeber sieht Krüger in der Pflicht:
„Deutschland und seine Partner müssen mit guten Beispiel vorangehen. Die wohlhabenden Industrienationen müssen ihre Systeme umstellen. So braucht die Bundesrepublik beispielsweise dringend eine erfolgreiche Energiewende, eine ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft und ein Finanzsystem, das Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Fokus hat.“
Außerdem müssten die G7 den Entwicklungs- und Schwellenländern einerseits helfen, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und zugleich deren Umbau zu einer nachhaltiger Wirtschaftsweise befördern.
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