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Supermärkte verkaufen schimmliges Obst und Gemüse

NDR: Supermärkte verkaufen schimmliges Obst und Gemüse
Foto: Screenshot NDR.de

Bei vier Supermarktketten haben Tester des NDR-Magazins „Markt“ Schimmel auf Obst und Gemüse gefunden. Das ist ein kleiner Skandal, denn Schimmelpilze können gesundheitsgefährdend sein. Aber nicht nur die Supermärkte, auch die Verbraucher sollte das nachdenklich stimmen.

In 15 von 17 Supermärkten von Edeka, Rewe, Aldi und Lidl wurde laut NDR verdorbenes Obst und Gemüse verkauft. Der verdeckte Test zeigt sogar: Teilweise bleiben die schimmligen Lebensmittel den ganzen Tag im Regal liegen, ohne aussortiert zu werden. Auch an der Kasse wurden die Gammel-Produkte einfach übers Band gezogen und beim Kunden abkassiert – trotz offensichtlicher Mängel.

Dabei dürften die Supermärkte solche Ware eigentlich gar nicht verkaufen: „Sie sind nicht verkehrsfähig und auch nicht zum Verzehr geeignet“, sagt die Biologin und Lebensmittelexpertin Dr. Bianca Brauer in der NDR-Reportage. „Schimmelpilze können gefährliche Giftstoffe produzieren, so genannte Mykotoxine, die leberschädigend sein können, die zum Teil auch krebserregend sein können“, erklärt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Edeka, Rewe, Aldi und Lidl haben allesamt angekündigt, ihre Qualitätskontrollen in Zukunft zu verstärken.

Den ganzen Beitrag könnt ihr in der NDR-Mediathek ansehen.

Utopia meint: Es ist nicht in Ordnung, wenn Läden verdorbene Produkte verkaufen und damit die Gesundheit ihrer Kunden aufs Spiel setzen. Aber: Anstatt sich nun bloß zu empören, könnten genau diese Kunden den NDR-Test zum Anlass nehmen, ihr eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen – dieses trägt dazu bei, dass Lebensmittel im Supermarkt vergammeln.

Brauchen wir wirklich zu jeder Jahreszeit eine riesige Auswahl an exotischen Früchten und nicht-saisonalem Gemüse, das um die ganze Welt gekarrt wird?
Ist es wirklich so überraschend, dass Papaya, Drachenfrucht oder „Zwergorangen“ (was auch immer das sein mag) nach ihrer langen Reise hierher leicht verderben? Und dass Tomaten und Erdbeeren, die im Winter aus Spanien oder von noch weiter her kommen, in ihrer Plastikverpackung anfangen zu gammeln?

Die Ankündigung der Supermärkte, in Zukunft ihre Gemüseabteilungen noch strenger zu kontrollieren, könnte nicht nur die Verbraucher schützen, sondern vor allem die Lebensmittelverschwendung weiter steigern.
Vielleicht wäre die bessere Lösung, den Fokus auf regionale uns saisonale Produkte zu legen – wie es zum Beispiel die Edeka-Werbung verspricht – und weniger zu verpacken. Der erste Schritt dorthin wäre, dass die Verbraucher durch ihren Einkauf zeigen, welche Produkte sie wollen – und welche nicht.

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