Unsere Welt ist laut, schnelllebig und stressig. Verkehrslärm, verschiedenste digitale Medien, Massen an Informationen, Smartphones, Erreichbarkeit rund um die Uhr. Das alles sind äußere Lärmquellen, die unsere innere Stille ins Wanken bringen können. Dabei brauchen wir Ruhe und Gelassenheit, um gut durch schwierige Zeiten zu kommen und Krisen besser überstehen zu können, sowohl als Einzelperson als auch als Gesellschaft
Innerer und äußerer Lärm stört unsere Konzentration und unser Wohlbefinden. Dadurch machen wir leichter Fehler, sind schneller gereizt und weniger widerstandsfähig gegenüber Problemen. Das schadet nicht nur unserer eigenen Gesundheit, sondern stresst auch unsere Mitmenschen. Wenn wir dagegen ein Weg zurück zu mehr Ruhe und Gelassenheit finden, können wir auch anderen helfen und so eine Art positive Spirale in Gang setzen.
Warum innere Ruhe und Gelassenheit so wichtig sind
Resilienz, die psychische Widerstandskraft im Angesicht von Krisen, ist durch die Pandemie in den letzten beiden Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Manche Menschen kommen scheinbar von Natur aus besser mit Ängsten, Problemen und Krisen zurecht und gehen gestärkt daraus hervor. Voraussetzung dafür ist ein achtsamer Umgang mit sich selbst und anderen. Ein achtsamer Umgang nimmt wahr, ohne zu bewerten, und sucht anschließend nach Lösungen.
Achtsamkeit und Resilienz sind jedoch keine Eigenschaften, die ein Mensch entweder hat oder nicht. Beides lässt sich lernen und trainieren. Basis dafür ist ein gewisses Maß an innerer Ruhe und Gelassenheit, ohne die wir unsere Psyche (und damit letztlich auch unseren Körper) nicht gesund erhalten können. Lärm vermeiden und die innere Stille zu suchen ist also keine Abgrenzung von unserer Umwelt, sondern ein notwendiger Schritt hin zu einem gesünderen Leben.
7 Wege zu mehr Ruhe und Gelassenheit
Ruhe und Gelassenheit entspringen dem Gefühl, eine Situation unter Kontrolle zu haben und handlungsfähig zu sein. Durch die Pandemie haben viele von uns genau dieses Gefühl verloren, weil Faktoren unser Leben auf den Kopf gestellt haben, die wir nicht beeinflussen konnten. Wir stellen sieben Möglichkeiten vor, die innere Ruhe und Gelassenheit zurückzugewinnen und so besser für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein.
Schaffe dir eine Morgenroutine
Gleich nach dem Weckerläuten aufstehen, schnell einen Kaffee zubereiten, ein paar Kleinigkeiten im Haushalt erledigen und dann zur Arbeit hetzen in der Hoffnung, das alles pünktlich abläuft. Wenn der Tag schon so stressig beginnt, ist es schwer, auf eventuelle Hindernisse mit Ruhe und Gelassenheit zu reagieren. Stattdessen sollte man eine Morgenroutine etablieren, die genug Zeit lässt, im Sitzen zu frühstücken und in Ruhe Kaffee zu trinken.
Routinen und Rituale geben uns Sicherheit. Ein bewusster Start in den Tag mit Zeit für sich selbst, frühstücken und trinken in Ruhe machen uns zum Beispiel achtsam gegenüber unserem Körper. Wie die Morgenroutine aussieht, ist für jede:n individuell verschieden und sollte an die eigenen Bedürfnisse angepasst sein. Wichtig ist, dass sie ein gutes, entspanntes Gefühl hinterlässt und den Start in den Tag so einfach und stressfrei wie möglich gestaltet.
Fang an, zu Meditieren
Die Mönche fernöstlicher Religionen sind für ihre Ruhe und Gelassenheit weltweit berühmt. Ihre „Geheimwaffe“ ist die Meditation. Was liegt also näher, als die eigene innere Ruhe durch meditative Übungen zu stärken? Meditieren lenkt den Fokus auf den Moment, auf den eigenen Körper und die bewusste Wahrnehmung des Jetzt. Dadurch können wir dem Gedankenkarussell entkommen und Ereignisse mit etwas Abstand aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Der Perspektivenwechsel hilft, Probleme richtig einzuordnen und so gelassener reagieren zu können. Ideal für den Einstieg ist beispielsweise ein Onlinekurs im Meditieren wie der von der Techniker Krankenkasse, der Techniken und Entspannungsübungen für den Alltag vermittelt.
Schlaf‘ dich gesund
Im Schlaf erholt sich unser Körper, unsere Psyche verarbeitet die Eindrücke des vergangenen Tages und unsere Energiespeicher werden wieder aufgefüllt. Wer nicht gut schläft, ist übermüdet, gereizt und anfällig für Fehler, die wiederum den Stress erhöhen und uns noch schlechter schlafen lassen. Für einen gesunden Schlaf sorgen neben dem passenden Bett auch ein Schlafzimmer, das dunkel, ruhig, bequem und nicht zu warm ist. Auch tägliche Bewegung an der frischen Luft unterstützten einen erholsamen Schlaf. Koffein, Alkohol und schwere Mahlzeiten knapp vor dem Einschlafen sollten ebenso tabu sein wie spannende Filme oder aufregende Computerspiele. Das mag zwar helfen, den Druck kurzfristig abzubauen, verhilft aber langfristig weder zu einem guten Schlaf noch zu mehr Ruhe und Gelassenheit.
Du bist, was du isst
Ein bekanntes Sprichwort lautet „Du bist, was du isst“. Das gilt auch, wenn es um die innere Ruhe und Gelassenheit geht. Hektisch konsumierte Snacks zwischen Tür und Angel, zuckerreiches Fastfood und -Getränke lassen ebenso wie Fertiggerichte unseren Insulinspiegel steigen. So stellen wir dem Körper viel Energie bereit, die wir unserer Biologie zufolge, mit Kampf oder Flucht abbauen wollen – keine guten Voraussetzungen, um ruhig und gelassen reagieren zu können. Ganz abgesehen davon, dass solch eine Ernährungsweise weder gesund noch nachhaltig ist.
Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse versorgt unseren Körper mit allen nötigen Nährstoffen. Bei Stress benötigt der Körper beispielsweise besonders viele B-Vitamine und Magnesium, die in Lebensmitteln wie Haferflocken, Nüssen oder Bananen stecken. Herrscht ein Mangel an diesen Stoffen, liegen die Nerven im wahrsten Sinne des Wortes schnell blank.
Richtig atmen und entspannen
Richtig atmen? Klingt banal und sollte jeder von uns können. Tatsächlich verändert sich unsere Atmung in stressigen Situationen. Wir atmen flacher und schneller, das ist Teil des Alarmsystems unseres Körpers. Bewusst mehrmals tief durchzuatmen unterbricht diesen Kreislauf und lässt uns besonnener vorgehen. Das Gehirn wird mit mehr Sauerstoff versorgt und kann besser arbeiten, wir reagieren rationaler und weniger instinktiv.
Auch beim Sport ist die richtige Atmung enorm wichtig. Wer die körperliche Bewegung mit Ruhe und Gelassenheit angeht und statt auf Leistung, Wert auf Zeit in der Natur und gemeinsame Unternehmungen in der Gruppe mit Gleichgesinnten setzt, findet beim sogenannten Resonanzsport Entspannung. Dabei steht die Aktivität in der Natur allein oder in der Gruppe im Vordergrund. Hierzu bieten sich Lauf- oder Walkinggruppen oder auch Outdoor-Yoga sowie andere Sportarten an.
Sei nett zu dir selbst
Menschen, die nett zu sich selbst sind, wissen, dass Fehler passieren und eben menschlich sind, aber kein Weltuntergang. Nichts und niemand ist perfekt, niemand kann alles wissen oder können, daher sollte man das auch nicht von sich selbst erwarten. Eine freundliche Einstellung sich selbst gegenüber und ein entspannter Umgang mit den eigenen Fehlern hilft dabei, gelassen und ruhig mit stressigen Situationen umzugehen und daraus zu lernen. Wer nett zu sich selbst ist, kann auch leichter erkennen, ob ein Problem innerhalb des eigenen Einflussbereiches liegt, denn nur diese Dinge können wir ändern.
Social Media Detox
Social Media kann in Zeiten wie diesen, wo Pandemie, Krieg und Teuerung in aller Munde sind, sehr belastend für die Psyche sein. Statt fröhlicher, persönlicher Austausch mit Freunden ist der Newsfeed voll von schlechten Nachrichten, die einem nicht nur den Schlaf, sondern auch die innere Ruhe und Gelassenheit rauben können.
Abhilfe schafft eine „Entziehungskur“, etwa nur noch morgens und abends für einen begrenzten Zeitraum durch den Newsfeed zu scrollen und sonst auf Social Media zu verzichten. Sollte das Gefühl den Kontrollverlusts zu übermächtig sein, kann auch eine „Social Media Pause“ von ein paar Tagen oder Woche helfen. Informationen über aktuelle Ereignisse sammelst du dann nur noch einmal am Tag aus vertrauenswürdigen Quellen.
Ruhe und Gelassenheit als Schlüssel für eine gesunde Zukunft
Um gut durch Krisen zu kommen, brauchen wir Resilienz und Besonnenheit. Nur so können wir, als Einzelperson und als Gesellschaft, die Herausforderungen der heutigen Zeit bewältigen, ohne dass zusätzliche Probleme oder Konflikte entstehen. Wer sich dabei Unterstützung suchen möchte, kann das zum Beispiel innerhalb einer Gruppe machen und pflegt so auch gleich noch seine sozialen Kontakte. Gruppen, Kurse und Beratung findet man zum Beispiel bei Krankenkassen wie der Techniker Krankenkasse, die einem bei der Suche nach geeigneten Angeboten helfen kann.
Die gute Nachricht ist: Resilienz und Achtsamkeit kann man lernen und trainieren und so ein Stück weit wieder die Kontrolle zurückgewinnen, die uns zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhilft.
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