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Minimalismus:
weniger Haben = mehr Sein

Triodos Minimalismus
© Alex auf Unsplash

Dein Kleiderschrank platzt aus allen Nähten und mit deinen nicht genutzten Küchenutensilien könntest du eine Großküche ausstatten? Dann ist es vielleicht an der Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und einmal gründlich auszumisten.

Das Konzept des Minimalismus steht für die Abkehr von Konsumwahn und Besitzgier. Nach dem Motto „weniger ist mehr“ werden die eigenen Besitztümer sortiert. Was man nicht mehr braucht, wird verkauft, verschenkt oder entsorgt. Neues wird nur gekauft, wenn etwas ersetzt werden soll. Wer minimalistisch lebt, spart Zeit und Geld und tut zudem noch etwas für die Umwelt, weil nicht ständig neue Dinge angeschafft werden „müssen“.

Minimalismus: Ausmisten ist nicht gleich wegwerfen!

Minimalismus bedeutet jedoch nicht, alles in die Tonne zu werfen, was dir auf den ersten Blick überflüssig erscheint. Mag sein, dass du mit dem jeweiligen Gegenstand nichts mehr anfangen kannst oder ihn als Ballast empfindest – jemand anderes könnte ihn aber vielleicht noch gut gebrauchen. Im Müll sollten deine aussortierten Dinge daher nur dann landen, wenn sie kaputt oder sehr abgenutzt sind.

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Aussortierte Kleidungsstücke muss man nicht wegschmeißen! Einfach verschenken oder spenden. (Foto: © Sarah Dorweiler - Unsplash.com)

Nutze stattdessen eine der folgenden drei Optionen:

Verschenken: Jemand aus deinem Bekannten- oder Freundeskreis hat dir ein Kompliment über die Jeans gemacht, die du gerade ausgemustert hast? Dann schenke sie demjenigen doch einfach – eine schöne Möglichkeit, Freude zu bereiten.
Spenden: Unterstütze eine oder mehrere Wohltätigkeitsorganisationen deiner Wahl, indem du deine Sachen spendest. Vorausgesetzt natürlich, sie sind in ordnungsgemäßem Zustand.
Verkaufen: Flohmärkte, Kleinanzeigenportale, Secondhandläden – es gibt eine Menge Möglichkeiten, Gebrauchtes zu verkaufen und ihm ein zweites Leben einzuhauchen.

Wege zu mehr Minimalismus im Leben

Die mit dem Minimalismus verbundene Befreiung von Besitz und Konsumdruck soll dich glücklicher und zufriedener machen. Blinder Aktionismus führt da allerdings selten zum gewünschten Ergebnis. Besser ist, dein Leben mit Hilfe erprobter Methoden minimalistischer zu gestalten. Ideen und Anregungen dazu kannst du dir in einem der vielen Minimalismus-Blogs holen. Oder du legst gleich mit dem Ausmisten los.

Hier sind fünf Wege, um deinen Besitz nachhaltig zu reduzieren:

1. Ausmisten als Spiel: Die 30-Tage-Minimalismus-Challenge

Fordere dich selbst heraus, 30 Tage lang Dinge auszusortieren, um Ordnung in dein Leben zu bringen. Am ersten Tag nur eines, am nächsten Tag zwei, am dritten Tag drei und so weiter. So wird dein gelebter Minimalismus täglich stärker! Aber nicht schummeln und die Gegenstände wirklich jeden Tag vor Mitternacht wegpacken!

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Viele Küchenutensilien werden nicht genutzt und nehmen unnötig Platz weg. (Foto: © Jarek Ceborski - Unsplash.com)

2. Eat the Frog First: Sprung ins minimalistische, kalte Wasser

Bei dieser Methode näherst du dich dem Lebensprinzip Minimalismus an, indem du als allererstes etwas weggibst, das dir wichtig ist. Klingt hart, ist aber oft ein Aha-Erlebnis. Hast du beispielsweise deine Lieblingsjacke erst einmal verkauft oder verschenkt, bist du auf dem besten Weg, zu begreifen, dass materieller Besitz und Glück zwei verschiedene Dinge sind.

3. Husch, husch ins Körbchen: Anti-Shopping für Minimalisten

Du gehst gerne shoppen? Prima, dann ist die Korb-Methode ideal, um dein Leben minimalistischer zu gestalten. Nimm einen großen Wäschekorb, wandere damit herum und lege wie beim Einkaufen ausgewählte Dinge hinein. Nur mit dem Unterschied, dass du diese Gegenstände aussortierst und weggibst, anstatt sie zu kaufen. Machst du das regelmäßig einmal die Woche, wirkt deine Wohnung schon bald viel aufgeräumter. Wichtig: Nicht parallel in echten Shops wieder alles einkaufen!

4. KonMari: Aufräumen wie die Minimalismus-Ikone

Die Japanerin Marie Kondo gilt als Superstar des Minimalismus. Die von ihr entwickelte und tausendfach erprobte KonMari-Methode beruht auf einer einzigen Frage: Macht dich das glücklich? Diese Frage stellst du dir für alles in deinem Besitz. Nimm jeden Gegenstand in die Hand, betrachte ihn und überlege, ob er dich glücklich macht. Wenn ja, bekommt er einen fixen Platz zugewiesen und darf bleiben. Wenn nein, wird er aussortiert.

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Befrei dich von überflüssigen Dingen in deiner Wohnung. (Foto: © Deborah Cortelazzi - Unsplash.com)

5. Karton-Methode: die Radikaldiät für fortgeschrittene Minimalisten

Der wohl radikalste Weg zum Minimalismus ist die Karton-Methode. Bei diesem Ansatz packst du sämtliche (ja, wirklich alle!) deiner Besitztümer in große Umzugskartons. Die nächsten paar Wochen lebst du aus diesen Kartons und nimmst bei Bedarf heraus, was du brauchst. Das wird anfangs viel sein, später immer weniger. Und was nach diesen Wochen noch in den Kartons steckt, kannst du theoretisch als überflüssig aussortieren.

Wie bei jeder Radikaldiät ist aber auch bei dieser Vorsicht angebracht – schließlich braucht man manche Dinge nur saisonal oder zu bestimmten Anlässen. Solche Gegenstände auszumisten, führt unter Umständen zu einer Art „Jojo-Effekt“. Denn im Bedarfsfall muss nachgekauft werden, was du gerade erst ausgemistet hast.

Doch ganz egal, nach welcher Methode du unnötige Gegenstände aus deinem Leben entfernst und dich dem Minimalismus annäherst: Aussortieren befreit nicht nur deine Wohnung, sondern auch deine Seele von überflüssigem Ballast.

Der Beitrag erschien ursprünglich im Triodos-Bank-Blog diefarbedesgeldes.de

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