(Fast) plastikfrei zu leben ist möglich: Hier findest du Tipps für ein Leben ohne Plastik, die du ganz einfach und sofort umsetzen kannst!
In der modernen Welt sind Kunststoffe überall zu finden: Verpackungen, Küchenutensilien, Kosmetik- und Hygieneartikel, Alltagsgegenstände, Vorratsbehälter und vieles mehr bestehen heute ganz oder teilweise aus Plastik.
Das ist verständlich: Kunststoff ist relativ haltbar und kann fast jede Form annehmen. Was lange praktisch erschien und immer noch erscheint, ist ein enormes Problem geworden: Der Plastikmüllberg auf unserem Planeten wächst und wächst. Und plastikfrei zu leben, erscheint uns heute schwer, wenn nicht unmöglich.
Stimmt aber nicht: Jeder von uns kann dazu beitragen, unnötiges Plastik zu reduzieren. Wie das gelingen kann, zeigen dir die folgenden Tipps.
Einkaufen ohne Plastik
Verbrauchten unsere Großeltern so viel Plastik wie wir? Auf keinen Fall – aber warum eigentlich nicht? Weil sie anders einkauften.
Lieber frisch und plastikfrei als fertig
Kauf vor allem frische Waren, die nicht in Plastik eingeschweißt sind. Müssen es wirklich die drei Salatherzen oder der bequeme Fertigsalat im Plastikbeutel sein? Und: Gibt es das Brot nicht auch an der Frischetheke statt abgepackt im Regal, mit Plastik-Sichtfenster in der Tüte? Ob Äpfel Brot oder Gemüse: Bestimmt findest du einen Markt in deiner Nähe, wo es all das ohne Plastikverpackung gibt.
Plastikfreier leben ohne To-go-ProdukteDie meisten To-go-Produkte kannst du schon beim Einkaufen vermeiden. Brauchen wir wirklich vorgeschnittenes Obst im Plastikbecher mit Wegwerfgabel? Eingeschweißte Sandwiches? Einzeln portionierte Salate? All diese Produkte kannst du nicht nur frischer, sondern vor allem plastikfrei erwerben.
Plastik: Der Supermarkt ist voll davon
Fast alle Lebensmittel kommen in irgendeiner Verpackung daher. Nicht immer ist sie vollständig vermeidbar. Versuch deshalb zu unterscheiden zwischen Produkten, die sinnvoll sind und sich wahrscheinlich kaum anders verpacken lassen (etwa Müsli, auch wenn man es in Unverpackt-Läden auch plastikfrei bekommen kann) und Produkten, die entweder nicht wirklich notwendig oder nicht wirklich gesund sind – und darüber hinaus auch noch in Plastik verpackt werden. Beispiele sind: Smoothies in Plastikflaschen, überzuckerte Cerealien, mehrfach verpackte Schokolade etc.
Außerdem gibt es sinnvolle Produkte, bei denen du oft die Wahl hast zwischen einer Variante mit und einer ohne Plastik, beispielsweise bei Butter aus Plastikdosen oder Gurken in Plastikfolie.
Plastikfrei leben in der Küche
Auch beim Blick in Küchenschränke und Vorratsregale lässt sich einiges finden, auf das du für ein Leben ohne Plastik besser verzichten kannst.
Aufbewahren ohne Plastik
Zu den Klassikern in jedem Haushalt gehört die beliebte Tupperdose – die aus Plastik besteht. Das ist nicht per se verkehrt, denn sie ist wiederverwendbar und damit wesentlich besser als Wegwerfplastik. Also bitte nicht wegwerfen – aber auch keine neuen kaufen! Brot, Zwiebel, Nudeln und Co. bewahrst du nämlich besser in Behältnissen aus Glas, Keramik oder Edelstahl auf. Diese sind hygienisch genauso einwandfrei, halten aber länger und sehen zudem schick aus: Denn wer würde bestreiten, dass Gewürze im Glas und eine Brotschale aus Keramik deutlich stilvoller sind als die gleichen Gegenstände aus Plastik?
Plastikfrei am Herd
Glas, Keramik, Edelstahl, Emaille oder Holz sind attraktive Plastik-Alternativen, was Rührschüsseln, Siebe sowie die Griffe von Kochtöpfen und Pfannen betrifft. Omas Emaille-Topf und ihre gute alte gusseiserne Pfanne mögen zwar keinen modernen Komfort bieten, aber seien wir ehrlich: Omas Essen schmeckte deswegen trotzdem nicht schlechter – ganz im Gegenteil!
Übrigens waren früher auch Kochlöffel, Messergriffe oder Pfannenwender aus Holz – ein Trend, den du wiederaufleben lassen kannst, wenn du plastikfrei leben möchtest.
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Plastikfrei leben im Bad
Du meinst, in deinem Badezimmer gäbe es gar nicht so viel Optimierungspotenzial, um ein Leben ohne Plastik zu führen? Lass dich überraschen!
Gepflegt ohne Plastik
Plastikfalle Nummer eins im Bad sind flüssige Seifen und Shampoos, die fast ausschließlich in Plastikflaschen zu bekommen sind. Mithilfe von Nachfüllpacks und Seifenspendern aus Glas lässt sich dein „Plastik-Fußabdruck“ an dieser Stelle schon mal reduzieren.
Noch besser stellst du allerdings auf feste Seifenstücke für Haut und Haare um. Seife ist platzsparend, ergiebig und natürlich. Und: Sie kommt meist komplett ohne Plastikverpackung aus. Feste Seifenstücke gibt es auch als Shampoo oder Rasierseife. Probier es einfach mal aus!
Plastikfrei leben und rasieren
Apropos rasieren: Die meisten Rasierer bestehen zu einem großen Teil aus Kunststoff. Das gilt nicht nur für Wegwerfrasierer, sondern auch für Systemrasierer, bei denen man nur den Klingenblock wegwirft.
Die nachhaltigere Alternative sind traditionelle Rasierhobel aus Holz und/oder Metall, bei denen nur hin und wieder die Metallklinge ausgetauscht werden muss.
Plastikfrei Zähneputzen
Beim Zähneputzen ist es ähnlich: Statt der Standardmodelle kaufst du besser Zahnbürsten aus Bambus oder Holz. Selbst die dm-Eigenmarke Alverde hat eine Zahnbürste aus Holz im Programm, die noch dazu vegan ist.
Perfekt für das plastikfreie Leben im Bad ist es, wenn du zusätzlich einen Zahnputzbecher aus Glas, Keramik oder am besten Metall aufstellst.
Inzwischen gibt es sogar Zahnpasta, die ohne Plastiktube auskommt! Der Trick: Zahnputztabletten, die du zerkaust, bis sie im Mund aufschäumen und dann wie normale Zahnpasta verwendet werden können. Sie sind in Unverpackt-Läden zu haben oder auch bei dm.
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Im Alltag ohne Plastik leben
Gerade im Alltag fällt oft mehr Plastikmüll an, als uns bewusst ist.
Plastikverzicht unterwegs
Leben ohne Plastik ist vor allem dann schwierig, wenn du viel auf Achse bist. Klar, die Tasse Kaffee im Sitzen schmeckt besser als der Coffee to go, doch wenn der nächste Termin drängt, bleibt meist keine Zeit dafür. Ähnlich ist es beim Essen tagsüber, ein schneller Snack zwischendurch muss oft reichen. Und der wird dir oft auf oder in Plastik angeboten.
Trotzdem kannst du auch in solchen Situationen auf Plastik verzichten. Becher für den Mitnehmkaffee gibt es ebenso wie Brotdosen aus Keramik, Bambus oder Metall. Mit witzigen Designs sorgen die wiederverwendbaren Behälter außerdem noch für gute Laune.
Wasser marsch, aber bitte plastikfrei
Wasser in Plastikflaschen zu kaufen und sich damit abzuschleppen, ist nicht nur mühsam, sondern auch unnötig. Beinahe überall in Deutschland kommt Trinkwasser in hoher Qualität aus dem Wasserhahn, das einfach in Gläser oder Krüge gefüllt werden kann.
Für unterwegs gibt es wiederverwendbare Trinkflaschen. Wer gerne Getränke mit mehr Geschmack hat, kann auch das mit einem plastikfreien Leben unter einen Hut bringen, indem er Fruchtsirup ins Wasser mischt – aber bitte aus der Glasflasche!
Stoffbeutel statt Plastiktüte
Plastiktüten waren lange eine Hauptursache des stetig wachsenden Bergs an Plastikmüll. Sie sind praktisch, schnell bei der Hand und waren oft kostenloser Bestandteil des Einkaufs.
Plastikfrei leben bedeutet, zu Plastiktüten konsequent Nein zu sagen und lieber solche aus Papier zu nutzen. Oder noch besser: die eigene Stofftasche zu befüllen. Ein Jutebeutel passt in jede Jackentasche. Kleine Stofftaschen gibt es inzwischen auch als Ersatz für die Obst-und-Gemüse-Plastiktütchen und für die Brottüte beim Bäcker.
Im Alltag ohne Plastik leben
Am Ende ein Hinweis: Auch wenn du so schnell wie möglich plastikfrei leben willst – nicht alles ist sofort und sinnvoll möglich.
Es ist zum Beispiel nicht klug, jetzt das gesamte Mehrweg-Plastik in deinem Haushalt wegzuwerfen und dir neue Dinge zuzulegen. Mehrweg-Plastik in den Müll zu werfen und durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen, bringt der Umwelt nichts – sondern produziert nur zusätzlichen Abfall und verbraucht unnötig Ressourcen.
Plastik, das du schon hast, bitte so lange wie möglich weiterverwenden. Das gilt in allen Bereichen: Es ist nachhaltiger, die vorhandenen Dinge zu benutzen, bis sie kaputtgehen – und sie erst dann durch bessere Produkte für ein Leben ohne Plastik zu ersetzen.
Der Beitrag erschien ursprünglich im Triodos-Bank-Blog diefarbedesgeldes.de
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