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So zerstört unser Ressourcenhunger kostbare Biodiversität 

Ressourcenhunger
CC0 Public Domain / Pixabay - Scott Rands

Unser Hunger nach Ressourcen ist verantwortlich für das weltweite Artensterben. Was Konsum und Ressourcenverbrauch mit Biodiversitätsverlusten zu tun hat, erfährst du hier. 

Wir konsumieren jeden Tag. Sehen wir uns um: überall Konsumgüter, die wir irgendwann mal gekauft haben. Wir tauschen Zeit gegen Geld und Geld gegen Ware. Das Problem dabei: In jedem dieser Dinge stecken wertvolle Ressourcen, die mühsam aus der Natur entnommen wurden. Die Umwelt wird dabei ausgebeutet und zerstört – in dem Fall tauschen wir Ressourcen gegen Biodiversität und sägen uns damit den Ast ab, auf dem wir sitzen.  

Lebensmittel: Unser Hunger nach Ressourcen  

Landwirtschaftliche Nutzflächen bestehen zum Großteil aus Monokulturen mit geringer, bis gar keiner Artenvielfalt – dort wo vorher unberührte Natur mit entsprechend großem Artenreichtum war.  

In Deutschland dienen etwa 50,6 Prozent der Landfläche der Landwirtschaft. Ferner berechnet das Umweltbundesamt 14,5 Prozent auf Siedlungen und Verkehr. Demnach haben fast zwei Drittel der Flächen allein in Deutschland keine natürliche Artenvielfalt mehr.  

Unser Ressourcenhunger endet natürlich nicht an deutschen Grenzen, sondern ist global zu betrachten. Denn etliche Lebensmittel, die wir täglich konsumieren kommen nicht von deutschen Äckern. Kaffee, Tee, Soja oder exotische und außersaisonale Obst- und Gemüsesorten zum Beispiel.  

Unser Hunger nach ständiger Verfügbarkeit von Konsumgütern ist demnach dafür verantwortlich, dass nicht nur bei uns, sondern weltweit artenreiche Natur durch artenarme Monokultur-Landwirtschaft ersetzt wird. Und nicht nur an Land haben es Arten schwer gegen die menschliche Ausbeute anzukommen. Auch der Konsum von Meerestieren ist durch Fischerei verantwortlich für Überfischung, die Arten an den Rand der Ausrottung bringt und damit ganze Ökosysteme zerstört

Rohstoffe auf Kosten der Biodiversität

Ohne Rohstoffe wie beispielsweise Eisen, Gold, Kupfer oder Aluminium kommen viele Alltagsgegenstände nicht aus. Zu einem hohen Preis: Die Gewinnung richtet enorme Umweltschäden an. Um an die Rohstoffe zu gelangen, werden weltweit Minen gebaut. Flächen werden durch Waldrodung freigesetzt. Obere Böden und damit die Lebensgrundlage für lokale Tier- und Pflanzenarten werden abgetragen. Unterkünfte und Transportwege für die Arbeiten vor Ort zerstören weitere Biodiversität. 

Zudem werden die Metalle mit Säuren aus dem Boden gelöst. Zurück bleiben Giftstoffe, die oft rücksichtslos in der Natur entsorgt werden.  

Ein Beispiel ist Aluminium, das Deutschland oft aus Brasilien importiert. Um das dafür notwendige Bauxit zu fördern, bauen Unternehmen Staukraftwerke. Flüsse werden umgeleitet, Wälder gerodet und damit Lebensraum vernichtet. Anfallende umweltschädliche Giftstoffe sind extrem umweltschädlich und verursachen unter Anderem immer wieder massives Fischsterben. Das gleiche gilt für Goldgewinnung oder auch die Förderung von Eisen für Verkehrsmittel und Gebäudebau.   

Ressourcenhunger
Zum Abbau von Rohstoffen wird Land und Biodiversität zerstört (© CC0 Public Domain – Pixabay – Dimitris Vetsikas)

Anders gesagt: Die Alufolie einer Kaffeekapsel, Goldschmuck oder aber auch unsere technischen Geräte wie Smartphones und Laptops, Fernseher ebenso wie die Akkus in Handys, Tablets und Elektroautos zerstören weltweit Biodiversität.  

Die Liste der Produkte ist gefühlt unendlich, Ressourcen in den Minen sind es nicht. Daher gieren Industrien und Nationen nach immer neuen Rohstoffquellen. Die ersten Projekte für Tiefseebergbau starten bereits, und mit ihnen zerstören wir für Ressourcen dann auch die Biodiversität in den Meeren. Greenpeace setzt sich dagegen ein – mit deiner Unterschrift kannst du die Tiefsee vor Zerstörung schützen! 

Verpackung: Zerstörung der Artenvielfalt in Wäldern 

Überleg mal: Was hast du heute schon alles ausgepackt? Die traurige Wahrheit: Praktisch alles, was wir heute konsumieren, ist in irgendeiner Weise verpackt. Ungefähr die Hälfte in Plastik, die andere Hälfte in Papier und Pappe, was viele als „nachhaltiger“ sehen. Doch für Papierprodukte wird weltweit jeder fünfte Baum gefällt und damit der Artenreichtum der Wälder ruiniert.  

Waldzersötung jetzt stoppen!

Der weiterhin wachsende Bedarf nach Papier, Pappe und Zellstoff ist für beispielsweise für die Vernichtung der nordischen Urwälder in Schweden, Finnland oder Kanada verantwortlich. Auch aus Brasilien und damit aus dem noch artenreichen Regenwald kommt immer mehr Zellstoff für Papiere und Verpackungen. 

Das Ökosystem Wald ist in Gefahr unter anderem für Papierprodukte und Verpackung. (© CC0 Public Domain – Pixabay – Michael Gaida) (© CC0 Public Domain - Pixabay - Michael Gaida)

Maßnahmen wie industrielle Aufforstung kann die Artenvielfalt nicht erhalten: Baumplantagen entwickeln sich zwangsläufig anders als ein natürlicher Wald, in dem Bäume auch nach ihrem Leben zum Beispiel als Totholz für Insekten und Pilze zur Verfügung stehen. Durch die Waldwirtschaft, so wie sie heute meist betrieben wird, geht die enthaltene Artenvielfalt zwangsläufig zurück: Tausende von Säugetieren, Reptilien, Vögeln, Insekten, Pflanzen, Kräutern, Pilzen und andere Arten sind dadurch bedroht.  

Mit deiner Unterschrift kannst du dagegen vorgehen! Jetzt hier die Petition Waldzerstörung stoppen unterschreiben. 

Wir bekleiden uns mit Artenverlust

Baumwollfasern sind einer der wichtigsten Rohstoffe für Textilien und im Vergleich zu Kunstfasern biologisch abbaubar. Unproblematisch ist Baumwolle aber trotzdem nicht: Der Anbau verbraucht viel Wasser und die Pflanzen werden mehrmals pro Saison mit Giften eingesprüht, weil Baumwolle in gigantischen Monokulturen angebaut wird und daher besonders anfällig für Krankheiten und Befall von Schädlingen ist. Ausgenommen sind hier kleine Baumwollplantagen, die nach biologischen Standards weniger Schaden anrichten. 

Speziell gentechnisch veränderte Baumwolle wird mit Pflanzenvernichtungsmitteln wie Glyphosat behandelt, die außer der Gen-Pflanze praktisch alles pflanzliche Leben im Boden vernichten – und genau das passiert weltweit im großen Maße!  

Artenvielfalt
Baumwolle wächst hauptsächlich in Monokulturen und zerstört durch Pestizide Artenvielfalt (© CC0 Public Domain – Pixabay – Jim Black)

Petition „Detox my fashion“ jetzt unterschreiben!

Das bedeutet: Nicht nur werden auch für unsere Textilien artenreiche Wälder und Grünflächen abgeholzt und zu biodiversitätsarmen Monokulturplantagen gemacht, auch werden die letzten dort lebenden Organismen noch mit Ackergiften bekämpft. Anders gesagt: Wo Baumwolle wächst, lebt sonst kaum noch etwas. 

Hinzu kommt das Problem der industriellen Herstellung von Kleidung. Seit Jahrzehnten nutzen Unternehmen die Natur und insbesondere unsere Flüsse und Ozeane als Abladeplatz für gefährliche Chemikalien, die sowohl Menschen als auch ganze Ökosysteme krank machen.  

Mit der Kampagne „Detox my Fashion” will Greenpeace erreichen, Unternehmen die Möglichkeit zu geben, eine positive Rolle beim Schutz des Planeten zu spielen. Die Modeindustrie muss sich verpflichten, die Freisetzung von Chemikalien zu beenden. 

Ressourcenhunger senken: Warum wir Effizienz, Suffizienz und Konsistenz anstreben sollten

Oben Genanntes waren nur einige Beispiele, wie unser Ressourcenhunger die Artenkrise verursacht und den globalen Artenreichtum gefährdet. Weitere Bereiche sind beispielsweise Energiegewinnung, die Auto- Leder oder Möbelindustrie und vieles mehr. Wie Anfangs erwähnt: Unser Konsum geht auf Kosten von Biodiversität. Die Nutzung natürlicher Ressourcen übersteigt jährlich die Regenerationsfähigkeit der Erde. Und bei nicht-regenerativen Rohstoffen ist ohnehin klar, dass diese begrenzt sind.  

Doch noch haben wir die Möglichkeit, unsere Wirtschaft umzustellen – auf einen Dreiklang aus Suffizient, Effizienz und Konsistenz: 

  • Effizienz: Das Konzept der Effizienz bedeutet Ressourcen besser und sparsamer zu nutzen. Ökoeffizienz kann rein technisch verstanden werden, etwa durch effizientere Verkehrsmittel, die weniger Energie verbrauchen, um den gleichen Weg zurückzulegen, oder Häuser, die besser gedämmt sind.  
  • Suffizienz: Brauchen wir mehrere Tablets und Notebooks? Muss jeder ein Auto besitzen, manche zwei? Unter Suffizienz versteht man die Fähigkeit, mit möglichst wenig auszukommen, um weniger Energie und Rohstoffe zu verbrauchen. Dazu muss man Konsum und Ansprüche zurückschrauben, und doch geht es nicht einfach um Verzicht – sondern um einen „Verbrauch mit Augenmaß“. Minimalismus oder Sharing-Economy sind Wege, die dabei helfen können.  
  • Konsistenz oder Ökoeffektivität: Dabei verfolgt man Methoden, um Ressourcen so zu nutzen, dass die dabei belasteten Ökosysteme möglichst nicht geschädigt werden. Vorbild sind natürliche Ökosysteme, in denen einzelne Arten zwar verschwenderisch handeln (es gibt mehr Früchte an einem Baum als für die Fortpflanzung notwendig), aber dennoch nicht die Umwelt schädigen (Fallobst gelangt zurück in biologische Kreisläufe und ist dabei auch noch nützlich für die Artenvielfalt). 

Zu beachten ist: Nur zusammen gedacht führen diese Ideen zu Lösungen, die uns einen geringeren Ressourcenverbrauch und damit dem Schutz der Biodiversität näherbringen. Zum Beispiel erlaubt es Suffizienz alleine nicht, unterhalb eines gewissen Verbrauchs- und damit Schadensniveaus zu gelangen – und ist immer auch eine heikle Frage dessen, was Menschen für ihren Alltag im Sinne eines glücklichen Lebens für sich beanspruchen dürfen oder wollen. Und an der Effizienzsteigerung arbeiten industrialisierte Länder seit Jahren: Sie erreichen damit wenig – weil parallel weiterhin der Verbrauch steigt, also nicht konkret an der Suffizienz gearbeitet wird. 

Artenvielfalt jetzt schützen

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