Die ausbeuterischen Zustände in asiatischen Textilfabriken oder auf den Kakao- und Kaffeeplantagen sind auch hierzulande bekannt. Moderne Sklaverei gibt es aber auch in Deutschland – und wahrscheinlich profitieren wir alle davon.
Weltweit werden 20,9 Millionen Menschen zur Arbeit gezwungen, schätzt die Internationale Arbeitsorganisation (IAO). Dazu kommen laut Hilfsorganisationen mehr als 100 Millionen Menschen, die in Sklaverei-ähnlichen Verhältnissen leben. Auch der Kinderhandel nimmt laut UNICEF weltweit zu. Solche Verhältnisse herrschen nicht nur weit von uns entfernt, sondern auch direkt vor unserer Nase: Nach Schätzungen des Europarats sind 500.000 Menschen hierzulande von Zwangsarbeit betroffen.
Die ARD-Dokumentation „Wir Sklavenhalter – Ausbeutung in Deutschland“ zeigt Menschen in Deutschland, die wie Sklaven behandelt werden: Schlachtarbeiter, Pflegekräfte privater Haushalte, Frauen, die nach Deutschland verkauft und prostituiert wurden, und Flüchtlinge, die in Gefahr sind, Deutschlands nächste Schattenarbeiter zu werden.
Es gibt viele Formen illegaler Beschäftigung – dabei gibt es Unterschiede zwischen schlecht bezahlten Jobs und modernen Sklaverei. Die Dokumentarfilmerin Joanna Michna will in ihrer Dokumentation herausfinden: Wie funktioniert das System der Ausbeutung? Und sind wir alle Profiteure dieser Schattenwirtschaft? Dabei kommen Betroffene, Helfer, Polizisten und Experten zu Wort.
„Wir Sklavenhalter – Ausbeutung in Deutschland“ lief am Montag, 5.12.2016, um 23.30 Uhr in der ARD. Ab jetzt für einige Zeit in der ARD-Mediathek.
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