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Außer Kontrolle: Kluges Video zeigt, was unser Smartphone mit uns macht

Smartphone, Video, Soziale Medien, Sucht
Bild: Screenshot Youtube / KIS KIS - keep it short

Facebook-Kommentare lesen, Mails checken oder Tiktok-Videos ansehen: Das Smartphone ist für viele ein ständiger Begleiter. Manche schaffen es gar nicht mehr, das Handy für längere Zeit wegzulegen. Ein animiertes Youtube-Video zeigt, welche Mechanismen daran schuld sind.

Ein Smartphone läuft zufrieden durch die Gegend, in seiner Hand hält es eine Leine. Am Ende der Leine läuft ein Junge mit leerem Blick hinterher. Er liest Facebook-Kommentare und ist völlig darauf konzentriert.

Plötzlich stolpert der Junge über eine Baumwurzel. Erst dann beginnt er, seine Umgebung wahrzunehmen: eine grüne Wiese, ein Baum und eine Schaukel. Doch bevor der Junge sich dazu entscheiden kann, schaukeln zu gehen, packt das Smartphone ihn am Kopf – und richtet seinen Blick auf die Facebook-Kommentare. Dazu schenkt es ihm ein „Like“, das der Junge freudig aufisst. Das Smartphone hat jetzt wieder seine volle Aufmerksamkeit. Hier das Video auf Youtube:

Soziale Medien aktivieren das Belohnungszentrum im Gehirn

Die Szene stammt aus einem preisgekrönten Kurzfilm, der seit seiner Veröffentlichung 2019 auf zahlreichen Festivals zu sehen war. Auch auf Youtube kann man sich den animierten Film seit Frühjahr 2021 anschauen – fast eine halbe Million Menschen haben ihn seither gesehen. Der Film soll Menschen auf humorvolle Weise dazu inspirieren, den Umgang mit ihrem Smartphone zu überdenken, schrieb uns Tobias Schlage, einer der Animatoren des Films.

Die Botschaft des Videos: Das Smartphone hat längst die Kontrolle übernommen – und der Mensch merkt es nicht einmal. Der Junge läuft dem Gerät wie ein Hund an der Leine hinterher. Mit „Leckerlis“ wie Likes, Spielen oder Videos sorgt das Smartphone dafür, dass sich der Junge immer weiter mit ihm beschäftigt. Mitunter wird das sogar gefährlich: Der Junge ist so abgelenkt, dass er ein Auto übersieht und angefahren wird.

Das Video spielt auf einen der Mechanismen an, die vor allem soziale Medien so erfolgreich machen: Gehirnforscher:innen fanden heraus, dass Likes auf eigene Bilder, Posts oder Kommentare das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren. Dadurch wird Dopamin ausgeschüttet – ein Neurotransmitter, der stimmungsaufhellend wirkt. Das sorgt wiederum dafür, dass man mehr Zeit am (Smartphone-)Bildschirm verbringt.

Wege aus der Smartphone-Sucht

Der Junge aus dem Video schafft es jedoch, diesen Kreislauf zu unterbrechen. Er sieht zwei Personen, die in einem Baumhaus spielen und ihn einladen, mitzumachen. Das Smartphone versucht verzweifelt, ihn davon abzulenken. Aber alle angebotenen Spiele und Videos können ihn nicht überzeugen – stattdessen schaltet der Junge das Handy aus.

Damit liefert das Video eine mögliche Strategie, um gegen die Smartphone-Sucht vorzugehen: das Gerät einfach mal für gewisse Zeiten ausschalten. Noch mehr Mittel gegen Smartphone-Sucht findest du hier: 7 Tipps, um weniger Zeit am Smartphone zu verbringen

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