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Vitaminpräparate: die meisten sind eher schädlich als nützlich

Vitaminpräparate
Foto: "090515_schuessle_010" von weisserstier unter CC-BY 2.0

Mit ein paar Tabletten zur optimalen Ernährung: Das suggerieren die Hersteller vieler künstlicher Vitaminpräparate. Doch eine aktuelle Untersuchung des Magazins ÖKO-TEST zeigt: Man sollte besser die Finger davon lassen.

In jüngster Zeit mehrten sich die Hinweise, dass Vitaminpräparate der Gesundheit mehr schaden als nützen, heißt es bei ÖKO-TEST. Die Zeitschrift hat sich daher insgesamt 47 gebräuchliche Multivitaminpräparate näher angesehen. Beurteilt wurden neben allgemeinen Nahrungsergänzungsmitteln auch Vitaminpräparate für Schwangere, für ältere Menschen und Vitaminpräparate für Kinder.

Vitamintabletten: kein Nutzen, zu hohe Dosierungen

Das Ergebnis könnte kaum eindeutiger sein: Die Tester beurteilen kein einziges der untersuchten Produkte als empfehlenswert. Mehr als die Hälfte der Vitaminpräparate fällt im Test mit der Bewertung „ungenügend“ glatt durch. Für die schlechten Bewertungen seien besonders der fehlende Nutzen der Nahrungsergänzungsmittel in Kombination mit den oft viel zu hohen Dosierungen verantwortlich, so die Tester.

Bei den Vitamintabletten für Menschen über 50 sorgen insbesondere fragwürdige Produktinformationen für die schlechten Bewertungen. Viele gesundheitliche Vorteile, die auf den Packungen versprochen werden, sind den Testern zufolge schlichtweg nicht belegt. Außerdem überschreiten viele Vitamintabletten die empfohlenen Mengen der enthaltenen Nährstoffe deutlich.

Vitaminpräparate sind für Schwangere und Kinder nicht zu empfehlen

Besonders schlecht schneiden die Vitaminpräparate für Kinder ab. Die enthaltenen Nährstoffe könnten leicht durch eine abwechslungsreiche Ernährung ausgeglichen werden. Eine falsche Ernährung der Kinder könnten aber auch die Vitamintabletten nicht ausgleichen. Mehrere Präparate enthalten zudem fragwürdige Inhaltsstoffe wie Süßungsmittel, Zucker oder Zitronensäure. In zwei Produkten findet sich Natriumbenzoat. Das Konservierungsmittel steht im Verdacht, Allergien auszulösen.

Auch die Vitaminpräparate für Schwangere werden grundsätzlich als nutzlos beurteilt. Selbst wenn in der Schwangerschaft der Bedarf an vielen Nährstoffen stark ansteigt, sind ÖKO-TEST zufolge bei vollwertiger Ernährung keine Mangelerscheinungen zu befürchten. Lediglich Arzneimittel mit Folsäure und Jodpräparate können während der Schwangerschaft sinnvoll sein. Auch ihren erhöhten Eisenbedarf sollten Schwangere nicht über Nahrungsergänzungsmittel decken, sondern allenfalls nach Rücksprache mit dem Arzt über geeignete medizinische Präparate.

Zum Artikel bei ÖKO-TEST

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