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So war der Heldenmarkt 2015 in München

Heldenmarkt (Foto: A.Winterer)
So war der Heldenmarkt 2015 in München ()

Am 14./15. März fand in München der „Heldenmarkt“ statt, eine der schönsten Messen rund um nachhaltigen Konsum. Utopia war für Sie dort.

Grüne Messen wie die Biofach sind zwar zahlenmäßig größer als der „Heldenmarkt“, thematisch aber deutlich enger gefasst. Und anders als die Biofach richtet sich der Heldenmarkt an Verbraucher –  mit Produkten und Dienstleistungen, die im erhöhten Einklang mit den ökologischen und sozialen Ideen stehen sowie möglichst biologisch, fair und regional erzeugt wurden.

Ernährung war sichtlich ein wichtiges Thema. So zeigte unter anderem der Öko-Betrieb Rapunzel Naturkost seine Produkte, ebenso wie Barnhouse seine „Krunchy“-Müslis, die Weingüter Jakob Christ und Fuchs-Jacobus ihre Bioweine, Chjlya brasilianische (Bio-)-Cocktails und der Doldenhof Honigprodukte aus wesensgemäßer Imkerei. Da gab es auch manches zu probieren, etwa der leckere Thüringer Lyonel Dry Gin aus 13 handverlesenen Biokräutern wie Wacholderbeeren, Orangenschalen, Rosenblüten, Wermut und Kümmel. (Der Autor genehmigte sich eine Flasche.)

Viele nachhaltige Shops stellten einen Teil ihrer Produkte aus, etwa das Online-Nachhaltigkeits-Kaufhaus Monagoo, der nachhaltige Organic-Food-Onlineshop Sansibio und die Vegan-Supermarktkette Veganz, aber auch kleine Anbieter wie etwa voodoo food mit seinen afrikanischen Bio-Spezialitäten.

Um Kleidung kam auf dem Heldenmarkt keiner herum. 9t3 Clothing warb für seine bequemen, lockeren, ökofairen Sport- & Streetwear-Outfits, ebenso das junge Modelabel ZERUM, das ausschließlich unter fairen und nachhaltigen Bedingungen produziert, oder noxout, das mit GOTS- und FairWear zertifizierte Bio-Baumwoll-Shirts, Hoodies und anderes anbietet, inzwischen auch Holz-Sonnenbrillen und Holzkopfhörer.

Johanna Binger zeigte Teile ihrer größtenteils biozertifizierten und in Deutschland fair hergestellten Modekollektion. Nicht ganz so modisch, aber ohne Chemie waren die Hanftextilien aus 100% Hanfjersey von cannamoda. Die Kleiderhelden demonstrierten, wie man sich nachhaltig und fair mit Unterwäsche eindeckt und bei slumber4you hingen höchst eigenwillige Bio-Schlafanzüge mit Kapuze auf der Kleiderstange. Gertrud Taschen stellte Upcycling-Taschen aus alten Sicherheitsgurten und Fahnen, Feuerwehr-, Rad- oder Motorradschläuchen und anderen Materialien aus.

Möbel von träShic konnte man direkt auf der Messe anfassen. Sinn im Unsinn suchten Anbieter wie beanarella mit kompostierbaren Bio-Fairtrade-Kaffeekapseln. Dienstleister wie print-pool.com oder dieUmweltDruckerei zeigten, wie Unternehmen umweltfreundlich, ökologisch und klimaneutral Gedrucktes herstellen lassen können. Die faire Computermaus von Nager IT fand der Autor dieser Zeilen so interessant, das er sie gleich geshoppt hat: 29 Euro sind dafür (hoffentlich) nicht zu viel.

Erstaunlich war die hohe Zahl von Finanzanbietern im Umfeld der Nachhaltigkeit. ABO Invest stellte seine Bürgerwindaktie vor. BKK advita empfahl sich als ökologische Variante gesetzlicher Krankenversicherungen, Fibur als ethisch-ökologische Versicherung, bei der die eingezahlten Beiträge transparent nach ethischen, ökologischen und sozialen Kriterien angelegt werden. ForestFinance stellte ziemlich interessante Waldinvestment-Produkte vor. Die Handelsplattform greenxmoney.com zeigte, wie jedermann in grüne Energiegewinnung investieren kann. Die internationale Genossenschaft Oikocredit belegte, dass man Geld auch sinnvoll investieren kann. Miller Forest Investment warb für Direktinvestments in die Anlageklasse Wald.

Den ökologischen Verkehrsclub VCD konnte man vor Ort fragen, wie das Alternativangebot zum ADAC wirklich aussieht, bei dem es um ein Miteinander aller möglichen Verkehrsmittel geht. Zu sehen gab es auch die Smartphone-App SWOP-Team für iPhone und Android, die eine Art virtuellen Flohmarkt etabliert, auf dem verkaufte Dinge zu Geldspenden werden. Greenpeace Energy und Polarstern informierten über ihre Ökostrom-Angebote, Green City Energy über seine Energieprojekte.

Interessant und exotisch der kirchliche Kompensationsfonds Klima Kollekte, der hilft, die eigenen CO2-Emissionen zu bestimmen und sie durch die Förderung von Klimaschutzprojekten auszugleichen. Libera Terra zeigte „mafiafreie Produkte“: Aufgrund spezieller Gesetze kann der italienische Staat Personen schon beim begründeten Verdacht auf Mitgliedschaft in der Mafia enteignen, wonach die konfiszierten Güter zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Nutzung überlassen werden können. Lokale Sozial-Kooperativen stellen dort dann verschiedene Produkte her, die zum Beispiel über legalundlecker.de erhältlich sind. (Der Autor erwarb das Pesto di Peperoncini Piccanti.)

Und wer am Ende die Messe verlassen wollte, wurde von Kräuterbauer Paul J. Stoiber gezwungen, seine Pesto-Spezialitäten (Biokreis Richtlinien) zu probieren. Und zwar alle…

Die nächsten Heldenmarkt-Messen:
Ruhr: 28. bis 29. März 2015
Frankfurt: 17. bis 18. Oktober 2015
Stuttgart: 24. bis 25. Oktober 2015
Berlin: 14. bis 15. November 2015

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