Katzen sind aus den deutschen Haushalten nicht mehr wegzudenken – doch auch die geliebten Vierbeiner hinterlassen einen CO2-Abdruck. Zum Weltkatzentag verraten wir dir, worauf Katzenbesitzer achten müssen und wie du deine Katze nachhaltiger halten kannst.
Heute ist Weltkatzentag, ein Ehrentag für eines der Lieblingshaustiere der Deutschen. Laut einer Erhebung des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) hielten wir 2016 rund 13,4 Millionen Samtpfoten – sowohl Stubentieger als auch Freigänger. Im Schnitt leben die Vierbeiner also in fast jedem vierten Haushalt.
Doch was bedeutet der Katzen-Boom für die Umwelt? Viele Menschen verzichten inzwischen dem Klima zuliebe auf Fleisch – für eine Katze keine Option. Die Vierbeiner haben sich im Laufe der Jahrtausende auf Fleisch als Hauptnahrungsmittel spezialisiert – sie brauchen viele Proteine, und können bestimmte Vitamine nur durch ihre Beutetiere aufnehmen.
Wie viel Katzenfutter wird verspeist?
In freier Wildbahn ernähren Katzen sich hauptsächlich von Mäusen und kleineren Wirbeltieren. Die meisten Katzenbesitzer füttern ihre Katzen jedoch mit industriell gefertigtem Nass- oder Trockenfutter.
Wenn man davon ausgeht, dass eine ausgewachsene Katze im Durchschnitt 300g Futter am Tag benötigt, würden allein Deutschlands Miezekatzen täglich 4 Millionen Kilo fleisch-basierte Nahrung verschlingen. (Diese Zahl ist nur eine grobe Schätzung: Viele Menschen füttern ihren Katzen mehr, junge und Babykatzen hingegen essen weniger.)
Das zeigt sich auch finanziell: Laut IVH gaben deutsche Haustierhalter 2017 allein für Katzenfutter 1,6 Milliarden Euro aus.
Woraus besteht Katzenfutter?
Katzenfutter besteht größtenteils aus Resten der Fleischindustrie: In der EU wird Kategorie-3-Fleisch verwendet – also die Teile eines Tieres, die auch Menschen verzehren könnten, für die es aber keine Nachfrage gibt – zum Beispiel Innereien.
Aber auch Schlachtabfälle wie Knorpelstücke werden beigemischt. Zwar sind auch diese Körperteile für die Ernährung einer Katze wichtig, allerdings sollten sie im richtigen Verhältnis mit „richtigem“ Fleisch gefüttert werden. Käufer können derzeit jedoch nicht nachvollziehen, in welchem Verhältnis diese Schlachtabfälle im Futter enthalten sind – und wie viel Huhn, Pute und Fisch tatsächlich in der Dose ist.
Ist industrielles Katzenfutter gesund?
Im Jahr 2016 untersuchte Öko-Test 21 Nassfuttersorten und konnte nur vier für „gut“ befinden – viele Sorten waren aus Sicht der Tester nicht ausgewogen und können bei Katzen zu Mangelerscheinungen führen.
In vielen Katzenfuttern waren viel mehr Mineralstoffe oder Vitamine enthalten, als die Katze eigentlich braucht – oder sie fehlten völlig. Auch zwei Bio-Futter schnitten in dem Test schlecht ab – Öko-Test bewertete jedoch nicht die Herkunft und Qualität der einzelnen Bestandteile.
Was bedeutet Katzenfutter für die Umwelt?
Auch wenn Katzenfutter ein Restprodukt der Fleischindustrie ist, wird für seine Herstellung genauso CO2 produziert. Hinzu kommt, dass eine Ernährung auf Fleisch-Basis viel Energie, Land und Wasser benötigt. Konventionelles Katzenfutter ist außerdem ein Produkt der Massentierhaltung und steckt voller chemischer Zusätze und anderer bedenklicher Stoffe.
Eine Katze kann sich ihren Fleischkonsum nicht aussuchen – aber du kannst entscheiden, welches Fleisch auf ihren Teller kommt.
So kannst du deine Katze nachhaltiger ernähren
Für deine Katze ist Fleisch ein wichtiger Teil ihrer Ernährung – trotzdem kannst du beim Kauf aufpassen, und sowohl deiner Katze als auch der Umwelt Gutes tun:
- Kaufe Bio-zertifiziertes Tierfutter: Inzwischen gibt es einige Bio-zertifizierte Tierfuttermarken – ihr Fleisch stammt aus biologischer Tierhaltung. Was Bio-Siegel fürs Tierwohl bedeuten, kannst du hier nachlesen: Bio-Siegel: Was haben die Tiere davon? Mehr Infos und einzelne Marken findest du hier: Besseres Tierfutter: Bio, vegan oder selbstgemacht?
- Du kannst Katzenfutter auch selbst zubereiten, und deinen Liebling so mit biologisch artgerechtem rohen Futter (kurz B.A.R.F.) versorgen. Der Vorteil: Du entscheidest, welches Fleisch in seinem Napf landet. Die Richtige Mischung ist hier besonders wichtig: Deine Katze sollte einen gesunden Mix aus Fleisch und Innereien bekommen, und alle Vitamine und Mineralstoffe, die sie braucht. Lasse dich also am besten im Vorfeld von einem Tierarzt beraten.
Was für Ausmaße der CO2-Abdruck von Vierbeinern annehmen kann, zeigt eine US-Studie: Ihr zufolge verspeisen die Hunde und Katzen der Vereinigten Staaten derzeit dieselbe Menge an Kalorien wie die Bevölkerung Frankreichs. Sie seien somit für etwa ein Viertel der Umweltbelastungen verantwortlich, die in den USA durch Fleischkonsum entstehen – nämlich 64 Millionen Tonnen Treibhausgase. Die Ergebnisse sollten uns darüber nachdenken lassen, was für Auswirkungen Tierliebe und Katzenvernarrtheit haben können – die Verantwortung für diese Zahlen tragen nämlich nicht unsere Vierbeiner.
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