Auch vergangene Woche haben wir wieder viel Neues gelernt, waren überrascht, frustriert und ermutigt von Nachrichten aus der Nachhaltigkeits-Welt. Diese 5 Dinge haben uns besonders bewegt.
Foodsharing wehrt sich gegen Behörden.
Die Organisation Foodsharing kämpft normalerweise gegen Lebensmittelverschwendung – und jetzt auch gegen den Regulierungswahn der Berliner Lebensmittelämter. Die Ämter haben Hygiene-Bedenken bei den sogenannten „Fairteilern“, in denen übriggebliebene Lebensmittel gelagert und verteilt werden. Die Betreiber sollen darum als Lebensmittelunternehmen eingestuft werden. Der damit einhergehende Wust an Bestimmungen würde die Fairteiler aber effektiv beseitigen. Foodsharing wehrt sich via Petition dagegen – und ruft zur Unterstützung auf.
Jugendliche in Lettland bekommen keine Energy-Drinks mehr.
In Lettland stehen Energy-Drinks wie Red Bull & Co. künftig auf einer Stufe mit Alkohol und Zigaretten: sie dürfen nicht mehr an Minderjährige verkauft werden. Auch Werbung, die sich an Jugendliche richtet oder die Energy-Drinks mit Sport in Verbindung bringt, ist ab Juni verboten. Die deutsche Organisation Foodwatch ist längst hellwach und fordert für Deutschland ein ähnliches Verbot der umstrittenen Energy-Drinks.
Kinderschminke ist ungesund.
Öko-Test hat herausgefunden, dass in vielen Kinderschminken gefährliche Schadstoffe stecken. 9 von 14 Produkten fielen komplett durch: unter anderem fanden die Tester Blei, potenziell krebserregende PAK und sogar verbotene Konservierungsmittel. Nur zwei getestete Schminken bekamen die Note „gut“. Da kann es einem aber wirklich zu bunt werden.
Es geht noch billiger als Aldi.
In London hat vergangene Woche ein neuer Billig-Supermarkt eröffnet: der „EasyFoodstore“. Dahinter steckt der Gründer der Billig-Airline Easyjet. Im neuen Discounter gibt es rund 70 verschiedene Artikel, alle für umgerechnet nur 33 Cent. Im Sortiment sind Konserven und Trockenwaren wie Nudeln oder Kekse, Frischwaren gibt es nicht. Angeblich musste der Laden nach 2 Tagen vorübergehend schließen, weil er leergekauft war. Nach eigenen Angaben will der Gründer damit „den nicht so Wohlhabenden“ helfen. Dass so billige Ware nur auf Kosten von Umwelt, Produzenten und Beschäftigten hergestellt werden kann, stört ihn offenbar nicht.
Bio bei dm kommt bald von Naturland.
In Zukunft sollen viele Produkte der Bio-Eigenmarke der Drogeriemarktkette dm das Naturland-Siegel tragen. Nach der Auslistung der meisten Alnatura-Produkte setzt dm nun voll auf die Eigenmarke – und die soll „qualitativ hochwertige Bio-Produkte anbieten“, sagt dm-Geschäftsführer Christoph Werner. Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit Naturland-Betrieben, „die Bio-Lebensmittel nach hohen Verbandsstandards produzieren“. Die Standards des Bio-Anbauverbands gehen über die gesetzlichen Bio-Richtlinien hinaus. Wird dm nun zur Premium-Bio-Marke? Man wird sehen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Öko-Test: Kinderschminke mit gefährlichen Schadstoffen belastet
- Behörden wollen Foodsharing stoppen
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