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Lebensmittelverschwendung: diese Tipps helfen
Unsere Lebensmittelverschwendung ist enorm: Nur etwa die Hälfte aller produzierten Lebensmittel wird gegessen.
Über eine Milliarde Tonnen Essen landet jedes Jahr im Müll. Gleichzeitig hungern Millionen von Menschen. Als verantwortungsvolle Konsumenten sollten wir etwas gegen diese irrsinnige Lebensmittelverschwendung tun. Hier 10 einfache Tipps, die wir alle sofort beherzigen können.
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1. Mindestens haltbar ist länger als man denkt
Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, werfen wir oft als „abgelaufen“ in den Müll – eine völlig grundlose Lebensmittelverschwendung. Nicht umsonst steht da „Mindestens haltbar bis“. Oft kann man die Waren mehrere Tage bis Wochen über das Datum hinaus problemlos verzehren. Wir empfehlen: Schau dir das fragliche Produkt einfach genau an und vertrau auf deine Sinne!
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2. Saisonal und regional einkaufen
Obst und Gemüse entsprechend der Saison einzukaufen, ist für die Umwelt auf jeden Fall sinnvoll und gehört zum klimafreundlichen Einkauf. Saisonale Gemüse aus der Region halten sich erstens länger und laufen zweitens weniger Gefahr, beim Transport beschädigt und damit aussortiert zu werden. Obst und Gemüse aus fernen Ländern geht teilweise kaputt – auch das ist Lebensmittelverschwendung.
- Mit unserem Utopia-Saisonkalender findest du heraus, was wann in Deutschland wächst.
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3. Hässliches Gemüse gegen Lebensmittelverschwendung
Riesige Mengen Lebensmittel landen im Müll, bevor sie überhaupt die Supermärkte erreichen – in Deutschland rund zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Denn viele Verbraucher erwarten perfekt geformte Karotten, Gurken in Einheitsgröße und makellose Äpfel. Dabei kommt es bei Obst und Gemüse doch wirklich nicht auf das Äußere an! Setze ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung, indem du auch krummen Karotten eine Chance gibst.
- Weiterlesen: „Bio-Helden“ bei Penny – „Krumme Dinger“ bei Aldi
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4. Lebensmittel retten per App
Die App Too Good To Go soll helfen, die Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie zu reduzieren. Das Prinzip ist einfach: Restaurants, Cafés und Imbisse stellen ihre überschüssigen Speisen kurz vor Ladenschluss ein, der Kunde kann sie anschließend reservieren.
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Die Utopia-Bestenlisten
Übrigens: In den Utopia-Bestenlisten findest du viele Alternativen zu konventionellen Produkten. Einige Beispiele:
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5. Lebensmittel richtig lagern statt verschwenden
Die Lagerung hat großen Einfluss auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Kartoffeln und Zwiebeln beispielsweise haben es gerne dunkel und nicht zu kalt. Auch Tomaten und Zitrusfrüchte sind kälteempfindlich. Frischwaren wie etwa Salat, Spinat und natürlich Milchprodukte gehören dagegen immer in den Kühlschrank.
Richtiges Lagern kann helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren:
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6. Nicht zu viel des Guten
Kauf nur, was du wirklich brauchst. Überleg dir vor dem Einkauf mit einem Einkaufszettel, was du essen bzw. kochen willst und beschränke dich genau darauf – das vermeidet unnötige Lebensmittelverschwendung. Salat, Spinat, Beeren, Pilze oder Brokkoli halten nicht lange und sollten schnell nach dem Einkauf verbraucht werden. Je gezielter du einkaufst, desto seltener werden Lebensmittel schlecht und laden im Müll. Mehr dazu:
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7. Immer schön alles aufessen
Was fürs Einkaufen gilt, gilt auch fürs Kochen: Nur so viel, wie du brauchst. Wenn du schön brav alles aufisst, wandern weniger Reste in die Tonne. Sollte doch mal etwas übrig bleiben, dann bewahre das bis zum nächsten Tag im Kühlschrank auf, z.B. in einer Vorratsdose, du kannst es auch einfrieren. Statt Lebensmittel zu verschwenden hast du auch gleich ein selbst gekochtes „Fertiggericht“. Weitere Ideen:
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8. Kreative Resteverwertung
Eine halbe Zucchini, eine braune Banane, ein offener Becher Sahne: Auch angebrochene, übriggebliebene und leicht welke Lebensmittel lassen sich fast immer irgendwie verwerten. Einer Suppe, einem Pizzabelag oder einem Smoothie sieht keiner an, dass die Zutaten nicht mehr taufrisch waren. Das hilft gegen Lebensmittelverschwendung – und schmecken tut’s auf jeden Fall. Sei kreativ!
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Keine Verschwendung: das Utopia-Buch …
Du willst noch mehr Tipps für bewussten Konsum? Im Utopia-Buch „Meine Reise nach Utopia“ gibt es in 52 Themenwochen nachhaltige Infos und Tipps – vom minimalistischen Kleiderschrank bis hin zum plastikarmen Badezimmer. Und die ganz besonderen Impulsseiten zeigen wöchentlich auf, wie man Kraft für Veränderungen tankt – und gestärkt die Komfortzone hinter sich läßt.
- Hier mehr zum Utopia-Buch „Meine Reise nach Utopia“.
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9. Zusammen isst man weniger allein
Du hast dir auf dem Markt unglaublich günstig drei Kilo Spinat aufschwatzen lassen und weißt jetzt nicht wohin damit? Der Sack Kartoffeln im Schrank fängt an, Triebe zu bilden und der Block Parmesan im Kühlschrank muss jetzt dann auch mal weg? Wenn du große Mengen Lebensmittel schnell verbrauchen willst, teile sie! Lade Nachbarn, Freunde oder Kollegen zum Essen ein oder koch mit ihnen zusammen. Je mehr Leute, desto mehr kommt weg, desto weniger Lebensmittelverschwendung und desto mehr Spaß macht das Ganze.
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10. Lebensmittelsharing statt Lebensmittelverschwendung
„Lebensmittel teilen statt wegwerfen“ ist das Motto der Organisation Foodsharing. Für alle, die gerade nicht die Möglichkeit haben, ihr überschüssiges Essen bei den Nachbarn loszuwerden, bietet Foodsharing eine Online-Plattform, auf der man Lebensmittel kostenlos anbieten oder bekommen kann. Das Angebot richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an Händler und Hersteller und hat inzwischen in den meisten größeren deutschen Städten Mitmacher.
- Erfahre hier mehr zu Foodsharing und über Containern.
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Warum wir Lebensmittel verschwenden
Erste Lebensmittel werden schon auf den Äckern aussortiert, etwa weil sie nicht der Norm für Supermärkte entsprechen. Läden sortieren Nahrungsmittel aus, bevor sie das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen – weil Kunden es sonst nicht kaufen. Und weil heute das ganze Jahr über alle erdenklichen Lebensmittel verfügbar sein sollen, importieren wir sie aus den entferntesten Winkeln der Welt. Doch je länger der Weg und je mehr Zwischenstationen es gibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Lebensmittel während des Transports Schaden nehmen und verderben.
- Lebensmittelverschwendung gehört wohl zu den dekadentesten Momenten unserer Überflussgesellschaft und ist ein Luxus, den wir uns nicht länger leisten sollten. Hier sind 10 einfache Tipps für weniger Essen im Müll.
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Noch mehr Tipps
Aber nicht nur Landwirtschaft und Handel treiben die Lebensmittelverschwendung voran, sondern auch wir Verbraucher. Und zwar am meisten. Warum? Weil wir gerne „impulsiv“ einkaufen. Wir packen uns viel zu viel in Einkaufswagen, kochen zu große Mengen und lagern wir unser Essen dann auch noch falsch. Tipps dagegen:
- Mindesthaltbarkeitsdatum: Wie lange halten Lebensmittel?
- 10 Lebensmittel, die nicht in den Kühlschrank gehören
- Foodwaste: Wie stoppen wir den Wahnsinn?
- 20 Dinge, die viel zu schnell im Müll landen
- Vorräte anlegen: 7 simple Tricks zur Vorratshaltung
English version available: Food Waste: 10 Pro Tips for Reducing Food Waste
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Schlagwörter: Essen Lebensmittel Lebensmittelverschwendung Verbraucher Verschwendung
Wie wäre es mal mit:
„10 Tipps für weniger Müll im Essen?“
https://utopia.de/galerien/10-tipps-fuer-weniger-muell-im-essen/ 🙂
ja, das wäre auch ein sehr spannendes Thema. man weiße ja garnicht mehr so ganz richtig was man Essen darf.
wunderbare idee + der bericht ist auch sehr gut, wenn auch einiges davon schon bekannt sein dürfte – dass jedoch die eingefügten links für mehr information fast alle auf eine fehler seite führen, ist wohl nicht so prickelnd 🙁
nachtrag: betrifft den artikel „Kreative Resteverwertung“
Danke für den Hinweis. Wir haben den kaputten Link entfernt.
Also, da ich gerne Eintöpfe esse, mach ich mir immer eine größere Menge, nach dem Kochen konserviere ich den größten Teil in Einmachgläßer/Weckgläser. Nach 2-3 Wochen schmeckt es immer noch fast wie am ersten Tag. (Ist auch noch länger haltbar). Auf Fleisch verzichte ich. Das Gemüse kaufe ich mir natürlich aus der Region. Man sollte einfach mal überlegen, wie Oma u. Opa es damals gemacht haben. So geht praktisch gar nichts verloren. Mein Brot mache ich ebenfalls selber.
Super Tipps! Ich schreibe gerade meine Masterarbeit über die Thematik und lasse mich von euch inspirieren.
Mich hat nur gewundert, dass beim Containern das Bild vom Foodsharing auftaucht, da das doch etwas anders gehandhabt wird.
Vielen Dank für das Lob! 🙂 „Containern“ und „Foodsharing“ sind in der Bilderstrecke oben eigentlich zwei komplett separate Tipps, weder die Bilder noch die Texte haben miteinander zu tun.
Auch noch ein Denkanstoß: Viele Menschen greifen im Supermarktregal routinemäßig ganz nach hinten ins Regal, um die neu eingeräumten Artikel mit dem längsten MHD zu bekommen. Habe ich früher auch so gemacht, wie bei Muttern gelernt…
Dabei kauft man doch auch immer wieder Zutaten, die man noch am selben oder nächsten Tag verbraucht. Da sollte man dann gezielt die Artikel mit dem kürzesten MHD kaufen, dann kommt der Supermarkt gar nicht so oft in die Situation, unverkäufliche Lebensmittel loswerden zu müssen.
Funktioniert auch bei Sachen ohne MHD, z. B. Obst/Gemüse: manchmal sieht man welches mit kleinen Macken und weiß: wenn das morgen noch hier liegt, wird es mindestens vom Laden aussortiert oder eventuell wirklich schlecht, kann aber heute noch problemlos verzehrt oder verarbeitet werden.
Mache ich auch so.
Viele Dinge schmecken auch besser, wenn sie schon etwas liegen.
Z.B. die Bananen mit leicht braunem Hauch.
Und die gibts dann in meinem Naturkostladen auch günstiger…
Foodsharing kann ich uneingeschränkt empfehlen! Bin seit April/Mai 2016 dabei.
Den meisten Menschen ist vermutlich bewusst, dass in Supermärkten große Mengen an genießbaren Lebensmitteln weggeschmissen werden. Genauso ist es kein Geheimnis, dass das MHDatum kein Verbrauchsdatum ist – dennoch landet die Milch einen Tag nach dem MHD im Mülleimer und der Apfel mit der kleinen, braunen Delle wird sofort entsorgt.
Es ‚gehört‘ sich eben nicht, abgelaufene Lebensmittel zu verzehren. Außerdem sind Lebensmittel nicht gerade teuer bei uns, warum also aus der Reihe tanzen?
Bei mir war die Motivation anfangs rein finanziell. Mein erstes Startup war ein Fehlschlag, Studium abgebrochen, Unterstützung der Familie verloren, knapp 1500 € Schulden – das ging nicht spurlos an mir vorbei, arbeitsfähig war ich in diesem Zustand nicht.
Hartz 4 beantragen oder Obdachlosigkeit waren erstmal meine zwei Optionen.
Nach meinem sozialen Abstieg stand ich also vor der Herausforderung meine Schulden zu tilgen (~150€/Monat) und dennoch vom Regelsatz meine laufenden Kosten zu decken.
Ein Freund erzählte mir von Foodsharing. Da Lebensmittel auf einmal ein verhältnismäßig großer Kostenposten für mich geworden waren, meldete ich mich an.
Über einen Zeitraum von gut 4 Monaten ging ich 2-3 Mal die Woche „sharen“. Nicht nur klassisch beim Supermarkt, wo es in erster Linie Milch-, Getreide- und Fertigprodukte gibt, sondern vor allem 1x wöchtenlich bei unserem Wochenmarkt.
Es ist unglaublich, was für Mengen an verschiedensten (,kostenfreien!) Lebensmitteln ich auf einmal zur Verfügung hatte. Kartoffeln, Karotten, Spargel, Erdbeeren, Trauben, Zwiebeln, Paprika, Spinat, rote Beete… alles frisch vom Markt!
Da ich eh gerne koche und aufgrund meiner Arbeitslosigkeit Zeit im Überfluss vorhanden war, kochte ich Bananen- und Apfelmus ein, machte Marmelade mit leicht matschigen Erdbeeren, ließ Eintöpfe brodeln – kurzum, ich investierte Zeit und Kreativität in mich und meine Ernährung. Was ich selber nicht essen konnte/wollte, (Laktoseintoleranz, Kern- u Steinobstallergie + Ernährungsumstellung [keine Fertigprodukte mehr]) gab ich an Freunde weiter. Meistens Supermarktprodukte.
So kam es schonmal vor, dass ich mit 30 Sahnepuddings/Joghurts im Rucksack bei einer befreundeten WG vorbeifuhr o.Ä.
Das Essen landet nicht im Müll, man spart Geld, macht anderen Menschen eine Freude, kann sich kreativ ausleben und lernt (wenn man möchte) obendrein noch neue Leute kennen. Genial!