Ausgetrickst am Buffet: So versuchen Restaurants, dich zu beeinflussen

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Foto: CC0 / Pixabay / Engin_Akyurt

Am Buffet locken Vielfalt und vermeintlich günstige Preise – doch dahinter stecken häufig gezielte Tricks. Wir zeigen, wie du den cleveren Verkaufsstrategien entkommen kannst.

All-you-can-eat-Buffets wirken auf den ersten Blick wie das Paradies für Genießer:innen: unbegrenzte Auswahl, selbst bestimmtes Tempo, scheinbar fairer Preis. Doch wer genauer hinsieht, erkennt oft ein durchkomponiertes System – bei dem vieles darauf ausgelegt ist, dass das Restaurant letztendlich mehr Profit macht. Von der Preisgestaltung über die Platzierung der Speisen bis zum Geschirr nutzen Restaurants eine Vielzahl subtiler Mittel, um dein Verhalten zu steuern.

Teurer Preis, besserer Geschmack?

Dass wir beim Essen und Schmecken relativ leicht beeinflussbar sind, zeigt eine Studie der Cornell University aus dem Jahr 2014. Die Forschenden begleiteten Personen in einem italienischen All-you-can-eat-Restaurant. Einigen wurde das Buffet für vier Dollar angeboten, den anderen für acht Dollar. Das Ergebnis: Die Kund:innen, die für das acht-Dollar-Buffet zahlten, genossen ihr Essen um elf Prozent mehr als die Personen, die für das gleiche Buffet nur vier Dollar gezahlt hatten.

Hinzu kommt: Beide Personengruppen aßen in etwa die gleiche Menge. Für Restaurants kann es demnach durchaus sinnvoll sein, ein Buffet für einen etwas teureren Preis anzubieten – auch wenn die Qualität der Speisen den teureren Preis nicht unbedingt rechtfertigt. 

Trick am Buffet: Kleine Teller, große Gläser

Bei einem All-you-can-eat-Buffet findest du häufig kleinere Teller, damit du dir pro Gang weniger Speisen nehmen kannst.
Bei einem All-you-can-eat-Buffet findest du häufig kleinere Teller, damit du dir pro Gang weniger Speisen nehmen kannst. (Foto: CC0 / Pixabay / Counselling)

All-you-can-eat-Restaurants haben ein Interesse daran, dich mit möglichst kleinen Portionen satt und zufrieden zu bekommen. Ein subtiler, aber äußerst wirksamer Trick dafür betrifft laut Psychology Today die Wahl des Geschirrs. Während zu Hause große Essteller und Suppenschüsseln die Regel sind, greifen viele All-you-can-eat-Restaurants bewusst zu kleineren Varianten. Statt normaler Teller für Hauptspeisen werden nur kleine Vorspeisenteller oder Schälchen bereitgestellt. Das begrenzt automatisch, wie viel Essen du pro Gang aufladen kannst. 

Getränke sind oft nicht im Buffetpreis inbegriffen, sondern müssen extra bezahlt werden. Hier nutzen Restaurants häufig die gegenteilige Strategie und nutzen besonders große Gläser. Wasser und Softdrinks sind schließlich für wenig Geld erhältlich, können aber von Restaurants in großen Gläsern für deutlich höhere Preisen verkauft werden. Ein weiterer Pluspunkt: Viel Flüssigkeit hilft dabei, die Mägen der Kund:innen zu füllen, ohne dass diese mehr vom Buffet nehmen. 

Kein Zufall: Anordnung und Zusammenstellung des Buffets

Am Buffet sind günstige Sättigungsbeilagen in der Regel in besonders hohen Mengen vertreten.
Am Buffet sind günstige Sättigungsbeilagen in der Regel in besonders hohen Mengen vertreten. (Foto: CC0 / Pixabay / Engin_Akyurt)

Neben der Tellergröße beeinflusst auch die Zusammenstellung der Speisen, was auf deinem Teller landet, so Psychology Today. Buffets setzen gezielt auf große Mengen günstiger Sättigungsbeilagen wie Reis, Kartoffeln oder Nudeln. Diese dominieren die Auslage, während teurere Zutaten wie Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchte in kleinen Portionen präsentiert werden – oft in Form winziger Stücke oder als Einzelschälchen. So wirkt das Angebot vielfältig, obwohl die kostspieligen Komponenten stark rationiert sind.

Auch die Platzierung der Speisen ist kein Zufall: Teure Hauptgerichte sind häufig strategisch zwischen mehreren günstigen Gemüsebeilagen arrangiert. Um einen Schokokuchen gruppieren sich Melonenscheiben, Apfelschnitze und Trauben. Diese Umgebung führt dazu, dass Kund:innen auch mehr zu den preiswerten Alternativen greifen. Gleichzeitig wirken die kleinen Mengen der teureren Speisen weniger einladend für Nachschlag, während die stets vollen Beilagenschüsseln zum Zugreifen einladen.

Tipps: So lässt du dich nicht manipulieren

Um nicht auf die vielen, kleinen Tricks von All-you-can-eat-Restaurants hereinzufallen, können dir folgende Tipps helfen:

  • Bevor du zum Teller greifst, verschaffe dir einen Überblick über das gesamte Buffet. So vermeidest du, dich von der Reihenfolge der Speisen lenken zu lassen – und entscheidest bewusst, was du wirklich willst.
  • Große Gläser fördern den Softdrink-Konsum – und damit die Zuckeraufnahme und eventuelle Zusatzkosten. Frage deshalb lieber nach, ob du ein Glas Leitungswasser bekommen kannst. Das ist in der Regel kostenlos oder für sehr wenig Geld erhältlich. 
  • Ist der Preis wirklich „all-inclusive“? Frage nach, ob Getränke, Saucen oder bestimmte Speisen (zum Beispiel Desserts oder Spezialitäten) zusätzlich berechnet werden. So vermeidest du Überraschungen auf der Rechnung.
  • Erkundige dich, woher ein Restaurant seine Lebensmittel bezieht. Kommen sie größtenteils aus ökologischer Landwirtschaft oder von regionalen Höfen? Dann könnte ein höherer Buffetpreis gerechtfertigt sein. Sind die meisten Zutaten hingegen die günstigsten Produkte vom Discounter, sollte ein Restaurant auch niedrigere Buffetpreise berechnen. 
  • Iss langsam und bewusst. Wenn du intuitiv isst, merkst du eher, wann du wirklich satt bist. 
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