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Wie gut sind vegane Joghurts? Stiftung Warentest und Öko-Test prüfen Produkte von dm, Rewe, Alpro und Co.

Wie gut sind vegane Joghurts? Stiftung Warentest und Öko-Test prüfen Produkte von dm, Rewe, Alpro und Co.
Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Vegane Joghurts gibt es seit einigen Jahren in vielen Supermärkten und Discountern zu kaufen. Sowohl Öko-Test als auch Stiftung Warentest haben bereits pflanzliche Joghurt-Alternativen getestet: von Soja über Hafer, bis Kokos und vieles mehr.

Ein guter Start in den Tag beginnt mit einem guten Frühstück, gerne auch mit frischem Joghurt. Wer dabei auf Milchprodukte verzichten möchte, findet inzwischen viele Alternativen in Form pflanzlicher Joghurts. Es gibt diese zum Beispiel auf Basis von Soja, Hafer, Cashew, Kokos, Mandel und Lupine.

2025: Stiftung Warentest bewertet mehr als jeden dritten veganen Joghurt „gut“

Die Zeitschrift Stiftung Warentest (Ausgabe 3/2025) hat insgesamt 18 Produkte der Sorte „Natur“ unter die Lupe genommen, acht Soja-Produkte und jeweils fünf auf Hafer- bzw. Kokosbasis. Das Ergebnis: sieben sind „gut“, neun „befriedigend“ und zwei „ausreichend“.

Als Testsieger benennen die Prüfer bei den Soja-Produkten „My Vay Sojaghurt Natur, ungesüsst“ von Aldi (Note 2,4). Die Soja-Produkte von Kaufland und Edeka schnitten zwar besser ab, haben laut Stiftung Warentest aber mittlerweile eine veränderte Rezeptur. Der Soja-Joghurt „Soja Natur“ von Rewe Bio kam immerhin auf „befriedigend“ (2,9), die bekannte Marke Alpro „Alpro ohne Zucker, natur“ ebenso (3,2).

Testsieger auf Kokosbasis ist „So good so veggie aus Kokosmilch Natur“ von Andros (Note 2,1), andere beliebte Produkte wie „dmBio Kokos Natur, Bio“ (2,8) von dm konnten ihn nicht schlagen. Beim Hafer wurde „Hafer Jogu Natur Bio“ von The vegan cow (2,2) am besten bewertet.

Geschmacklich überzeugt Kokos am meisten

Das Fazit beim Geschmack: grundsätzlich haben Sojaerzeugnisse eine bohnige Note, Kokosprodukte schmecken nach Kokos und Haferprodukte erinnern an Getreidebrei. Geschmacklich am besten schneiden insgesamt die Kokos-Alternativen ab, der Geschmacksverlierer kommt aus der Haferliga.

Was die Nährwerte betrifft, ist Soja unter den Alternativen die beste Wahl. Soja-Produkte punkten im Vergleich zu Hafer und Kokos mit viel Protein, weniger Fett und weniger Kalorien.

2021: Wie hat Öko-Test vegane Joghurts getestet?

Vegane Joghurt-Alterntiven
Vegane Joghurt-Alternativen (Fotos: Ökotest.de)

Öko-Test hat 2021 insgesamt 22 vegane Joghurts, die fruchtfreiem Naturjoghurt nachempfunden und größtenteils ungesüßt sind, getestet und die Produkte auf Mineralölrückstände, Rückstände von Pestiziden und Schwermetallen sowie auf mikrobielle Belastung untersucht. Bei 13 der getesteten Produkte stammten die pflanzlichen Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau.

Die Joghurts auf Sojabasis prüfte Öko-Test zudem auf gentechnisch veränderte Bestandteile. So viel vorab: Diese konnten in keinem der Produkte nachgewiesen werden. Außerdem untersuchten die Tester:innen die Produkte auf Geschmack, Konsistenz sowie Mundgefühl. Die Verpackung der Joghurts wurde auf Rückstände umweltschädlicher chlorierter Verbindungen wie PVC getestet.

Vegane Joghurts im Test: vor allem Bio-Produkte empfehlenswert

joghurt selber machen
(Foto: CC0 / Pixabay / EliasSch)

Die meisten der veganen Joghurt-Alternativen schnitten gut ab und Öko-Test stufte sie als empfehlenswert ein. Auffallend ist, dass die meisten Bio-Produkte das Gesamturteil „sehr gut“ erhalten: nämlich zehn der insgesamt 13 veganen Bio-Joghurts im Test. Kein Bio-„Joghurt“ enthielt bedenkliche Stoffe wie Pestizid- oder Mineralölrückstände.

Unter den Gewinnern des Tests sind unter anderem folgende Produkte:

  • dm BIO Cashew Natur mit der Gesamtnote „sehr gut“
  • Alnatura Mandel Natur mit der Gesamtnote „sehr gut“
  • Rewe Bio Sojagurt Natur ohne Zucker mit der Gesamtnote „sehr gut“

Auch konventionelle vegane Joghurts wie der vegane Kokos-Joghurt der Marke Vemondo von Lidl erhielten das Gesamturteil „sehr gut“. Ein weiteres empfehlenswertes Kokos-Produkt ist der pflanzliche Joghurt Andros So Good So Veggie, mit einer Gesamtbewertung „gut“. Punktabzug gab es bei diesem Produkt für Phosphate im Joghurt.

Die restlichen zehn veganen Joghurts – darunter ein Produkt aus Lupine, zwei aus Hafer, eines aus Cashew und die übrigen aus Soja – reichten in ihrer Gesamtbewertung von „gut“ bis „ausreichend“. Im unteren Mittelfeld befindet sich mit „befriedigend“ zum Beispiel der Soja-Joghurt von Alpro.

Mit der Bewertung „ausreichend“ müssen sich zwei Produkte begnügen. Der Grund: Sie enthielten Phosphate, Aroma und sogar das krebsverdächtige Spritzgift Glyphosat.

Alle Details findest du in der Ausgabe 10/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

Vegane Joghurts bei Öko-Test und Stiftung Warentest: Eine gute Alternative zu Joghurt aus Milch

Bei der Herstellung veganer Joghurts entsteht die cremige Konsistenz nicht durch die Bindung von Eiweiß, sondern durch die Verwendung stärkehaltiger Bindemittel, wie zum Beispiel Guarkernmehl. Dennoch hat dies kaum bis gar keine Auswirkungen auf den typisch säuerlichen Geschmack, der durch Fermentieren entsteht.

Probiotischer Joghurt kann sich positiv sowohl auf die Darm- als auch auf die Scheidenflora auswirken.
Fermentierte Produkte wie Joghurt sind gesund und können sich positiv auf die Darmflora auswirken. Das gilt auch bei veganen Joghurts. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Insgesamt kommen die veganen Joghurts bei den Tests somit auch geschmacklich gut weg. Es wird im Ergebnis von Öko-Test und Stiftung Warentest deutlich, dass pflanzliche Joghurts eine gute Alternative zu Joghurt aus Milch darstellen.

Von den Nährstoffen her ziehe die Deutsche Gesellschaft für Ernährung das Original dem Ersatz vor und empfehle zwei Portionen Milch oder Milchprodukte am Tag, heißt es bei Stiftung Warentest. Wer nur Alternativen esse, solle daher angereicherte Produkte wählen. Jedem dritten aller getesteten Produkte wurde Kalzium zugesetzt, meist zusammen mit Vitamin D und B12, um sich dem Original anzunähern. 

Klares Plus der Pflanzenbasierten dagegen: Sie sind besser fürs Klima als der echte Joghurt. Auch hier liegt Soja in der Bilanz noch einmal vor Hafer und Kokos.

Es sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass die veganen Joghurts sich darin unterscheiden, wie nachhaltig sie sind. Vegane Joghurts aus regionalen Rohstoffen (mit kurzen Transportwegen), zum Beispiel aus regional produziertem Hafer (idealerweise Bio), oder aus ressourcenschonenden Rohstoffen, die vergleichsweise wenig Wasser verbrauchen, sind nachhaltiger als es manch andere vegane Joghurts sind, zum Beispiel die Produkte aus importierten Kokosnüssen oder aus Mandeln.

Einen Vorteil, den aber all diese veganen Joghurts im Vergleich zu Natur-Joghurts aus Milch haben: Je nach Basis-Zutat kann das Geschmackserlebnis etwas variieren. Wer es also lieber etwas nussiger mag, kann zu Cashew- oder Mandel-Produkten greifen, wer es lieber cremig-säuerlich mag, greift zu Kokos-Produkten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

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