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Alverde, Nivea, Neutrogena: Öko-Test hat 20 Gesichtscremes für trockene Haut untersucht

öko test gesichtscreme
Fotos: Ökotest

Die richtige Gesichtscreme soll der Haut einen Pflege-Boost verleihen. Doch Vorsicht: Bei vielen Produkten schmierst du dir auch einige Problemstoffe ins Gesicht, warnt Öko-Test.

Eine pflegende Gesichtscreme für trockene und sensible Haut enthält nur milde Zutaten, möchte man meinen. Doch Öko-Test hat in den Cremes viele Stoffe gefunden, die im Gesicht nichts zu suchen haben. Konservierungsstoffe, hormonell wirkende UV-Filter und weitere problematische Inhaltsstoffe kritisiert Öko-Test in mehreren Cremes für das Gesicht.

Eine Expertin hat im Labor 20 Produkte auf kritische Stoffe getestet, darunter auch viele Naturkosmetik-Cremes. Die Pflegeprodukte bekannter großer Marken hat Öko-Test ebenfalls untersucht, zum Beispiel die Gesichtscremes von L’Oréal, Neutrogena und Nivea. Doch welche Cremes sind wirklich empfehlenswert?

Gesichtscremes für trockene Haut bei Öko-Test

Verbraucher:innen habe es eigentlich ganz leicht. Denn alle getesteten Gesichtscremes aus zertifizierter Naturkosmetik für trockene und / oder sensible Haut haben bei Öko-Test mit der Note „sehr gut“ überzeugen können. Unter den getesteten Cremes befinden sich zum Beispiel:

  • Alterra Tagescreme Bio-Aloe Vera & Gletscherwasser
  • Lavera Basis Sensitiv Reichhaltige Feuchtigkeitscreme
  • Weleda Mandel Sensitiv Gesichtscreme
  • Alverde Sensitiv 24H Creme Bio-Hamamelis Bio-Kamille

Alle Naturkosmetik-Gesichtscremes waren im Test frei von kritischen Inhaltsstoffen. Dafür enthalten Sie jedoch unterschiedliche Duftstoffe. „Allerdings halten sich die Hersteller zurück, was stark allergisierende Duftstoffe angeht“, lobt Öko-Test. Stattdessen nutzen sie vor allem Duftstoffe mit einem schwachen allergenen Potenzial. Frei von Parfum ist aber kaum eine Creme, was für Duftstoffallergiker problematisch ist.

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Kritische UV-Filter in Gesichtscremes entdeckt

In vielen Cremes sind Silikone enthalten.
Manche Gesichtscremes enthalten UV-Filter – diese können Nebenwirkungen haben. (Foto: CC0 / Pixabay / AdoreBeautyNZ)

Gleich vier Cremes sind mit den Noten „Ungenügend“ oder „Mangelhaft“ bei Öko-Test durchgefallen. Einige von ihnen werden als Tagespflege mit Lichtschutzfaktor beworben, doch ein solche Faktor ist laut Öko-Test gar nicht nötig (zum Sonnenbaden ersetzt sie ohnehin keine echte Sonnencreme).

Dafür steigt das Risiko bei Gesichtscremes mit Lichtschutzfaktor, dass der verwendete UV-Filter potenzielle Nebenwirkungen hat: In drei Cremes stecken die kritischen Stoffe Octocrylen und Ethylhexylmethoxycinnamat. Beide stehen im Verdacht, ähnlich wie ein Hormon im Körper zu wirken. „In einer tagtäglich angewendeten Pflegecreme halten wir sie für problematisch“, so die Einschätzung von Öko-Test.

Es handelt sich bei den betroffenen Produkten unter anderem um die Reichhaltige Tagespflege 24h Feuchtigkeit von Nivea. Sie hat mit der Note „Ausreichend“ abgeschnitten. Denn sie enthält auch noch das Konservierungsmittel Butylhydroxytoluol (BHT), das ebenfalls unter Hormonverdacht steht. Öko-Test hat es auch in der L‘Oréal Hydra Active 3 Feuchtigkeitspflege Tag nachgewiesen und das Produkt mit „ungenügend“ bewertet.

Den Einsatz bedenklicher Konservierungsmittel kritisiert Öko-Test auch bei anderen Produkten: Die Neutrogena Hydro Boost Aqua Creme enthält beispielsweise den Stoff Chlorphenesin, bei dem es sich um eine halogenorganische Verbindung handelt. Sie kann die Haut stark reizen und sollte deshalb auf keinen Fall in einer Gesichtscreme für sensible Haut stecken. Ein weiteres Problem in der Neutrogena-Gesichtscreme sind Polyethylenglykole (PEG). Sie können die Haut durchlässig für Fremdstoffe machen. Eine PEG-Verbindung in der Gesichtscreme von L’Oréal hat ebenfalls dazu geführt, dass die Creme durchgefallen ist.

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Weniger Paraffine, weiterhin viel Mikroplastik

Eine positive Entwicklung stellt Öko-Test bei der Verwendung von Paraffinen fest: Nur noch in einem einzigen Produkt hat Öko-Test Mengen über einem Prozent nachgewiesen. Dabei handelt es sich um die Creme von L’Oréal, die im Test durchgefallen ist. Auch Silikone in größeren Mengen wurden nur in einer einzigen Gesichtscreme gefunden.

Weiterhin ein großes Problem bleibt aber Mikroplastik: In sieben der neuen getesteten konventionellen Gesichtscremes kritisiert Öko-Test „weitere Kunststoffverbindungen“ – also Mikroplastik.  Öko-Test bezeichnet diese zwar nicht als „Mikroplastik“, weil es sich nicht um feste Partikel handelt (mehr dazu hier: Was ist Mikroplastik? – Eine Definition).

Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und der BUND sprechen allerdings auch in diesen Fällen von Mikroplastik und wir von Utopia schließen uns dem an. Der Grund: Auch solche wasserlöslichen Kunststoffe sind äußerst bedenklich. Viele dieser Kunststoff-Verbindungen sind biologisch nicht oder nur schwer abbaubar und reichern sich über Jahrzehnte in der Natur an. Plastik bleibt also weiter ein Problem – ob man es nun Mikroplastik nennt oder nicht.

Alle Details kannst du in der Ausgabe 02/2021 von Öko-Test nachlesen sowie online auf www.ökotest.de.

Tipp: Empfehlenswerte Cremes von Naturkosmetikherstellern findest du in unserer Utopia-Bestenliste Gesichtscreme.

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