Berlin hat zu wenig öffentliche Toiletten, deswegen sollen jetzt neue Klos her. Geplant sind nicht nur gewöhnlichen Kloschüsseln – sondern Bio-Trockentoiletten ganz ohne Wasser.
Der Berliner Senat hat ein neues Klo-Konzept für die Hauptstadt entwickelt. Zentraler Teil des Konzepts: Bio-Toiletten, die statt einer Wasserspülung ein Kompostierungssystem haben.
„Trockentoiletten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und haben die Nische der Öko-Pioniere schon lange verlassen“, teilte Umweltstaatssekretär Kirchner in einer Senatsantwort mit. Der Senat bereite das neue Toilettenkonzept für die Zeit ab 2019 vor, berichtet die Berliner Zeitung.
Alternative zu Chemietoiletten
Trockentoiletten kommen ganz ohne Wasser aus, sind also ressourcensparender als herkömmliche Klos. Der Toiletteninhalt wird in einen mit Rindenmulch oder Stroh gefüllten Behälter geleitet und dort kompostiert.
Damit die Toiletten nicht stinken, werden Stoffe wie etwa Holzspäne eingesetzt, die die Gerüche absorbieren. Trockentoiletten gelten als umweltfreundlichere Alternativen zu Chemietoiletten, die oft auf Baustellen oder Festivals stehen.
Eignen sich die Toiletten für Berlin?
Ob die Öko-Klos jedoch auch als dauerhafte öffentliche Toiletten funktionieren können, ist bislang noch wenig erprobt. In Hamburg ist ein entsprechender Versuch bereits gescheitert – unter anderem weil die Kompostierung zu aufwendig war.
Dem Berliner Kurier zufolge will der Senat deshalb zunächst testen, wie die Trockentoiletten in der Hauptstadt ankommen. Vorerst soll Berlin erst einmal neun Bio-Klos bekommen, fünf davon in Lichtenberg.
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