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Berliner wollen Steuer auf Coffee-To-Go-Becher

Kommt jetzt die Steuer auf Coffee-To-Go-Becher?
Foto: "Need. More. Coffee." von Quinn Dombrowski unter CC-BY-SA-2.0 (flickr)

Um die Müllmengen in der Hauptstadt zu reduzieren, haben Berliner Politiker eine Steuer auf Kaffeebecher aus Pappe vorgeschlagen. Bis zu 20 Cent pro Becher könnte die Abgabe betragen.

Laut Tagesspiegel landen pro Tag allein in Berlin rund 325.000 Pappbecher im Müll – jährlich sind es in Deutschland über 28.000 Tonnen. Eine Abgabe könnte dazu beitragen, dass weniger Becher verwendet und weggeworfen werden und stattdessen mehr Mehrwegbecher zum Einsatz kommen.

„Der Gebrauch von Pappbechern hat in den vergangenen Jahren erkennbar zugenommen und gerade in der Innenstadt haben wir damit ein massives Problem“, sagte Daniel Buchholz, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, der Berliner Morgenpost. Gemeinsam mit dem CDU-Abgeordneten Danny Freymark fordert er einen Preisaufschlag auf die Coffee-To-Go-Becher. Rechtlich käme aber wohl kein Pfandsystem, sondern nur eine zweckgebundene Steuer in Frage. Würde eine Steuer von 20 Cent pro Becher erhoben, kämen für die Stadt Berlin Einnahmen von rund 56 Millionen pro Jahr zusammen – diese könnten beispielsweise für die Müllbeseitigung und Reinigung in der Hauptstadt genutzt werden.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) befürwortet den Vorstoß und glaubt daran, dass die Abgabe den Verbrauch der Pappbecher senken würde. „Eine Abgabe in Berlin hätte Signalwirkung für den gesamten bundesdeutschen Raum und würde zeigen, wie Städte auf einfache Weise sauberer, attraktiver und umweltfreundlicher werden können“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Coffee to go-Becher sind Ressourcenfresser, weil sie nach ihrer einmaligen Nutzung bereits zu Abfall werden und durch die immerwährende Neuproduktion Unmengen an Energie, Wasser, Kunststoff und Pappe verbrauchen. Weil die Becher in der Regel aus Neumaterial bestehen, müssen für deren Produktion immer auch neue Bäume abgeholzt werden“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Wer der Umwelt zuliebe auf Pappbecher verzichten will, nicht aber auf Kaffee für unterwegs:  Wiederbefüllbare Thermobecher können die Einweg-Becher nachhaltig ersetzen.

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