Die verheerenden Buschbrände bedrohen nach wie vor Tiere und Menschen in Australien. Auch wenn die Katastrophe noch lange nicht überstanden ist: Es gibt zumindest einige positive Nachrichten – und sehr viele Menschen, die helfen.
Mehr als 11,8 Millionen Hektar brannten, 28 Menschen und Milliarden Tiere sind den Flammen zum Opfer gefallen. Auch wenn Tiere das Feuer überstehen, ist für sie die Gefahr noch nicht vorbei: Sie verlieren ihre Nahrungs- und Schutzräume, werden leichter zur Beute oder werden von Autos überfahren. Viele Menschen, die in den betroffenen Gebieten zu Hause sind, verlieren ihr Haus und ihre Existenz.
Das Ausmaß der katastrophalen Buschbrände in Australien und die Bilder der Zerstörung machen fassungslos. Doch immerhin eines gibt bei alldem Hoffnung: Sehr viele Menschen werden aktiv, spenden für NGOS und Tierschutzorganisationen oder helfen unermüdlich als Einsatzkräfte vor Ort. Wir haben fünf Meldungen gesammelt, die ein wenig Mut machen.
1. Ein 6-Jähriger sammelt Spenden mit Ton-Koalas
Kinder haben meist ein Herz für Tiere, aber in der Regel keine Möglichkeit, selbst Geld zu spenden. Der sechsjährige Owen Colley aus den USA hat einen Weg gefunden, diese Beschränkung zu überwinden: Mit Hilfe seiner Eltern stellt er kleine Koalas aus Ton her. Bei einer GoFundMe-Kampagne sammelt er nun Spenden – jeder, der mindestens 50 US-Dollar (etwa 45 Euro) spendet, bekommt dafür einen Ton-Koala zugeschickt. Das Geld kommt der Organisation Wildlife Rescue South Coast zugute.
Wie „CNN“ berichtete, hatte Owen von den Buschbränden in Australien erfahren und seine Mutter gefragt, ob Tiere bei den Feuern verletzt werden. Die Antwort erschütterte den Jungen, und er wollte helfen. Zusammen mit seiner Familie kam er auf die Idee mit den Koalas. „Weil Tieren helfen besser ist als Fernsehen“, sagt Owen in einem Beitrag des Senders WFOR-TV.
Der Erfolg seines Engagements ist überwältigend: Owens ursprüngliches Ziel waren 1.000 US-Dollar. Mittlerweile sind durch die Spendenaktion bereits mehr als 89.000 US-Dollar zusammengekommen (Stand: 16.1.). Für jeden Koala braucht Owen übrigens drei bis vier Minuten – am liebsten formt er den Kopf.
2. Die Spendenwelle für Australien ist gewaltig
Der sechsjährige Owen Colley ist mit seiner Aktion keineswegs allein: Millionenbeträge wurden bereits für Australien gespendet, die Hilfsbereitschaft und Anteilnahme ist groß. Auch viele Prominente spenden und rufe ihre Fans dazu auf, es ihnen gleichzutun – zum Beispiel die Sängerin Kylie Minogue, die Schauspieler*innen Chris Hemsworth und Nicole Kidman (alle drei aus Australien), die Sängerin Pink oder die Heavy-Metal-Band Metallica.
Hier einige Botschaften prominenter Unterstützer*innen in den sozialen Netzwerken (evtl. musst du zuerst die Ansicht aktivieren)
Wenn du selbst den Einsatzkräften und NGOs helfen möchtest, lies auch: Australien brennt: 5 Dinge, die du jetzt tun kannst
3. Hungernde Tiere bekommen Hilfe
Es ist nicht nur wichtig, die Brände unter Kontrolle zu bekommen. Auch die überlebenden Tiere benötigen dringend Hilfe: Ihr verbrannter Lebensraum bietet ihnen nicht mehr genug Nahrung. Die Regierung des Bundesstaats New South Wales hat daher als Hilfsaktion für Beuteltiere 2.200 Kilo Süßkartoffeln und Karotten per Flugzeug verteilt.
Bilder zeigen, dass die Bereitstellung der Zusatznahrung von den Tieren dankbar angenommen wird – und dazu beiträgt, das Überleben von Vertretern gefährdeter Arten wie dem Bürstenschwanz-Felskänguru zu sichern.
Mehr dazu hier: Feuer in Australien: Regierung wirft Karotten aus Flugzeugen ab
4. Rare Urzeit-Bäume wurden vor dem Feuer gerettet
Eine positive Meldung kommt aus dem Wollemi Nationalpark nordwestlich von Sydney. Er ist Teil eines Unesco-Welterbe-Gebiets und beherbergt die seltenen urzeitlichen Wollemien. Diese Bäume galten bis zu ihrer Entdeckung 1994 als ausgestorben. Mit einem Bewässerungssystem, Feuerschutzmitteln und Hubschraubern gelang es Helfern, die weniger als 200 verbliebenen Bäume zu retten.
„Die Wollemi-Pinien haben die Dinosaurier überlebt. Als wir sahen, dass das Feuer sich ihnen nähert, wurde uns klar, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun müssen, um sie zu retten“, sagte der Umweltminister Matt Kean gegenüber ABC News. Obwohl das Feuer den Bäumen sehr nahekam, ist die komplizierte Rettungsaktion tatsächlich geglückt.
Hier kannst du ein Video zu den geretteten Urzeit-Bäumen von Guardian News sehen:
5. Es gibt endlich Regen!
Eine zumindest teilweise gute Nachricht vom 16. Januar: Endlich ist – nach monatelanger Dürre – in Teilen der australischen Buschbrandgebiete Regen gefallen. Wie das ZDF berichtete, kann der Regen zwar nicht alle Feuer löschen, aber einen großen Beitrag leisten, die Brände einzudämmen – eine Erleichterung für die Feuerwehr.
„Gute Regenfälle“ habe es gerade im Bundesstaat New South Wales gegeben, wo viele der schlimmsten Feuer loderten und vor dem Regen 30 Brände außer Kontrolle waren. Trotzdem ist die Gefahr damit noch nicht vorbei, weil das Buschbrandrisiko über den gesamten Sommer und Frühherbst bestehen bleibt. Und der lang ersehnte Niederschlag hat leider auch eine Schattenseite: Er könnte Löscharbeiten erschweren und sogar zu Sturzfluten führen.
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