In vielen Drogerien und Supermärkten sind die Regale seit Tagen leer – ist die Lebensmittelversorgung in Gefahr? Dm-Geschäftsführer Christoph Werner gibt in einem Interview Entwarnung – und verrät außerdem, wie es um die Klopapier-Bestände steht.
Auch wenn es laut dem Landwirtschaftsministerium nicht nötig ist: Viele Menschen in Deutschland machen aktuell Hamsterkäufe, um sich mit einem Vorrat an Lebensmitteln und Hygieneartikeln einzudecken. Das Ergebnis: Viele Produkte sind ständig ausverkauft, allen voran Desinfektionsmittel und Toilettenpapier.
Die leeren Regale in den Supermärkten und Drogerien vermitteln den Eindruck, dass die Geschäfte mit den neuen Lieferungen nicht nachkommen. Allerdings gebe es keinen Grund zur Sorge, sagt dm-Chef Christoph Werner. In einem Interview mit dem „Deutschlandfunk“ erklärte er, wie die Drogeriekette in Zeiten der Corona-Krisen für ausreichend Nachschub sorgt.
Dm-Chef Christoph Werner: Toilettenpapier wird weiterhin geliefert
„Im Einzelhandel und beim dm-Drogeriemarkt ist es ja so, dass wir die Belieferung unserer dm-Märkte aufgrund von Prognosen auslösen, die wir über die zu erwartenden Abverkäufe tätigen“, sagte Werner. In den letzten Wochen haben die Kund*innen deutlich mehr eingekauft als sonst – die Prognosen stimmen also nicht mehr. Inzwischen habe dm die Prognosen entsprechend angepasst und sich mit Produktherstellern abgestimmt, um schnelle Lieferungen zu ermöglichen.
Auch das Klopapier werde in nächster Zeit nicht ausgehen: „Toilettenpapier wird weiterhin geliefert. Und vor allem, was wir nicht vergessen dürfen: Entscheidend ist ja nicht, wieviel gekauft wird, sondern wieviel verbraucht wird, und wir können davon ausgehen, dass die Menschen nicht mehr Toilettenpapier verbrauchen werden als in der Vergangenheit.“
Werner erwartet, dass Restaurants und Hotels in der nächsten Zeit weniger Klopapier einkaufen werden. Damit werde „das, was früher mehr in den Gastrobereich geliefert wurde, jetzt mehr in den Einzelhandel geliefert.“ Für die Hersteller werde das keinen Unterschied machen.
Zu wenig Personal für längere Öffnungszeiten bei dm
Die größere Herausforderung für dm sei aktuell, neue Auflagen der Behörden zu erfüllen. Verlängerte Einkaufszeiten beispielsweise würden das Personal überlasten. Die Drogeriekette erwäge daher, Personen aus solchen Branchen oder Geschäften einzustellen, deren reguläre Arbeitsstellen wegen des Coronavirus geschlossen haben.
Utopia meint: Christoph Werner betont im Interview immer wieder: Es gibt keinen Grund, sich Sorgen um Lebensmittelengpässe zu machen. Um eine lückenlose Versorgung zu gewährleisten, würde es allerdings helfen, wenn weniger Leute Hamsterkäufe machen. Lasst uns solidarisch sein und nur das einkaufen, was wir tatsächlich brauchen – auch dem Personal in den Geschäften zuliebe!
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