Wer heute die Suchmaschine Google nutzt, wird auf ein Bild stoßen, dass eine schwarze Frau auf ihrem Weg zum Gericht darstellt. Das Doodle zeigt Sojourner Truth – eine frühere Sklavin, die erfolgreich für Freiheit und Frauenrechte kämpfte.
An manchen Tagen ziert statt dem Logo ein sogenanntes „Doodle“ – zu Deutsch „Kritzelei“ – die Google-Startseite. Dieses soll an berühmte Ereignisse oder Persönlichkeiten erinnern. So ist heute eine Zeichnung von Sojourner Truth zu sehen. Die Aktivistin setzte sich Mitte des 19. Jahrhunderts für Gleichberechtigung und das Ende der Sklaverei ein. Ihr Kampf vor Gericht und ihre Reden trugen entscheidend dazu bei, dass Frauen und Afroamerikaner in den Vereinigten Staaten gleiche Rechte erlangen konnten.
Sojourner Truth: Prozess gegen ihren früheren Sklavenhalter
Sojourner Truth wurde 1797 in Ulster County, New York als die Tochter zweier Sklaven geboren. Sie war damals noch unter dem Namen „ Isabella Bomfree“ bekannt. Nach dem Tod ihres Besitzers wurde die damals Neunjährige versteigert. Sie wechselte mehrmals Sklavenhalter, wurde körperlich misshandelt und zur Ehe mit einem anderen Sklaven gezwungen. Schließlich musste die fünffache Mutter zusehen, wie ihre Kinder in die Sklaverei verkauft wurden.
1827 gelang Truth die Flucht mit ihrer jüngsten Tochter Sophia. Mit der Hilfe der Van Wageners – einer Familie, die sich gegen die Sklaverei engagierte – konnte Bomfree sich freikaufen und ein neues Leben als Sojourner Truth beginnen. Doch ihre eigene Freiheit war nicht genug: In einem spektakulären Prozess ging Truth gegen ihren ehemaligen Sklavenhalter vor Gericht. Sie forderte von ihm, ihren fünfjährigen Sohn Peter in die Freiheit zu entlassen – und gewann. Damit war Truth eine der ersten schwarzen Frauen, die sich vor einem US-Gericht gegen einen weißen Mann behaupten konnte.
Truths Kampf gegen Sklaverei und für Frauenrechte
Auch nach ihrem Erfolg vor Gericht engagierte sich Truth weiter: Sie reiste als Wanderpriesterin durchs Land und lernte auf diesem Wege prominente Abolitionisten wie William Lloyd Garrison und Frederick Douglass kennen. Ihre 1850 veröffentlichten Memoiren sorgten landesweit für so großes Aufsehen, dass Truth sogar zum Präsident Abraham Lincoln ins Weiße Haus eingeladen wurde.
Bald begann Truth, sich auch für Frauenrechte einzusetzen. Auf einer Suffragetten-Konferenz fand ihre Rede „Ain’t I a Woman?“ großen Anklang. Der Kern: Frauen sind Männern ebenbürtig – egal welcher Ethnie oder Abstammung sie angehören.
Sojourner Truth eröffnet den Black History Month
Auch heute noch gilt Truth als eine der wichtigsten Aktivistinnen des 19. Jahrhunderts. Deshalb leitet Google mit ihrem Bild den sogenannten „Black History Month“ ein. Dieser Gedenk-Monat wird in den USA und Kanada jährlich im Februar gefeiert. Er soll dazu dienen, die Errungenschaften berühmter Afro-Amerikaner zu ehren. Außerdem soll während des Monats die Rolle der der afroamerikanischen Bevölkerung in der Geschichte der Vereinigten Staaten besonders gewürdigt werden. Dazu gehört auch, dass Schulen im Februar berühmte historische Persönlichkeiten wie Rosa Parks oder oder Martin Luther King Jr. behandeln.
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