Ernährungsexperte Niko Rittenau spricht im Utopia-Podcast über seinen Wandel vom “veganen Posterboy” zum Hühnereiproduzenten. In Teil 2 des Interviews erklärt er, wie er seinen Tieren ein möglichst leidfreies Leben ermöglichen will.
Mit seinem Bestseller „Vegan Klischee ade!“ wurde Ernährungsexperte Niko Rittenau 2018 schlagartig zu dem Liebling der veganen Szene, weil er darin gängige Vegan-Mythen mit wissenschaftlichen Argumenten widerlegte. Mittlerweile lebt Rittenau aber nicht mehr vegan. Im Gegenteil: Er produziert jetzt Hühnereier und lässt Hähne sogar zu Fleisch verarbeiten. Wieso er das ethisch vertretbar findet und welche innovativen Maßnahmen er nutzt, um das Leben seiner Tiere möglichst leidfrei zu gestalten, erfährst du im Utopia-Podcast.
Du findest die neue Podcastfolge auch auf folgenden Plattformen:
Aufgepasst! Diese Folge ist bereits Teil 2 des Interviews mit Niko Rittenau. Wer Teil 1 verpasst hat, in dem es vor allem um die gesundheitlichen Aspekte veganer Ernährung ging, kann ihn hier nachholen:
Niko Rittenau möchte “Initiator für Veränderung” sein
Wie Rittenau in Teil 1 des Interviews bereits erklärte, hat sich seine Position zu veganer Ernährung im Laufe der Zeit verändert. Es gebe einfach noch nicht genug Daten, um die rein pflanzliche Lebensweise allen Menschen zu empfehlen, sagte Rittenau im Gespräch mit Utopia. War er vor einiger Zeit noch Veganer, so isst der Autor von “Vegan Klischee ade!” nun selbst fast täglich Eier zum Frühstück. Andere hätten ihren Eierkonsum zur Privatsache gemacht, doch Niko Rittenau ging gleich in die Vollen und gründete seine eigene Hühnerfarm: den Maranhof in Österreich.
Doch warum einen so großen – und angesichts seiner veganen Fanbase auch provokanten – Schritt wagen? Warum ins Hühner-Business einsteigen, wenn man vor nicht all zu langer Zeit selbst noch Veganer war? Rittenau antwortet in der neuen Folge des Utopia-Podcasts: “Weil ein reelles Problem besteht, das nicht nur mich betrifft, sondern sehr viele andere Menschen auch.”
Der Ernährungsexperte habe gemerkt, dass all seine Bemühungen für die bessere Anreicherung veganer Lebensmittel “einfach in der Luft verpufft” seien. Dadurch sei ihm klar geworden, “dass ich keinerlei Initiator für Veränderung sein kann, wenn ich nur der Ideengeber bin.” Deshalb möchte er nun selbst zur Tat schreiten und anderen ein Vorbild sind: “Mir ging es darum, ein Leuchtturmprojekt zu schaffen, das aufzeigt, wie die menschlichen und tierischen Interessen bestmöglich in die Waagschale gegeben und fair gelöst werden können.”
Niko Rittenau ist Bestseller-Autor, studierter Ernährungsberater, absolviert aktuell seine Doktorarbeit im Fachbereich Ernährungswissenschaften und hat mittlerweile seine eigene kleine Farm – den Maranhof, wo er Hühnereier produziert und die Bruderhähne der Legehennen für die Fleischproduktion aufzieht. Auf seinem Youtube-Kanal nimmt er regelmäßig Nährstoffe unter die Lupe, die viele gar nicht kennen, und bezieht – teils kontrovers – Stellung zu Ernährungsthemen, vor allem zum Veganismus.
Mit mobilen Ställen und KI: So leben Hühner auf dem Maranhof
Wer Tierhaltung zur Lebensmittelproduktion grundsätzlich ablehnt, wird Rittenaus Hühnerfarm ebenfalls kritisch sehen. Doch eines kann man nicht leugnen: Der Österreicher ergreift Tierwohlmaßnahmen weit über den Industriestandard hinaus. Das fängt schon bei der Wahl der Hühner selbst an, die sich von klassischen Legehennen unterscheiden. Mobile Ställe ermöglichen den Tieren zudem Ortswechsel, ein KI-System – genannt Chicken Watcher – nimmt regelmäßig Tierwohlkontrollen vor und Hühner, deren Legeleistung nachlässt, werden an private Halter:innen weitervermittelt, um nicht geschlachtet werden zu müssen.
Anders sieht es allerdings mit den Bruderhähnen aus, die sich nicht so einfach vermitteln lassen. Sie landen tatsächlich nach einiger Zeit unterm Messer. Wie Rittenau diese Entscheidung rechtfertigt und welche Utopie er sich in Sachen Ernährung wünscht, kannst du dir im Utopia-Podcast anhören:
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