Kann Müll vollständig als Rohstoff wiederverwendet werden? Die planet e.-Doku „Eine Welt ohne Müll“ geht dieser Frage nach und zeigt Unternehmen, die nur noch Produkte fertigen wollen, welche vollständig recycelt werden können.
Ein umweltfreundliches Wirtschaftssystem kann funktionieren, davon ist der deutsche Chemiker Michael Braungart überzeugt. Er sagt: Alles, was wir wegwerfen, kann als Rohstoff wiederverwendet werden. „Cradle-to-Cradle“ – „Von der Wiege zur Wiege“ – nennt er seinen Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft. Gemeinsam mit Unternehmen entwickelt Braungart Produkte, die am Ende ihrer Nutzung vollständig recycelt werden können. Doch können auch große Unternehmen wirklich auf 100-Prozent Cradle-to-Cradle umstellen?
Cradle-to-Cradle: Vordenker der Kreislaufwirtschaft
In der Doku „Eine Welt ohne Müll“ besucht die Filmautorin Angela Scheele einen niederländischen Teppichhersteller, der seine Ware zurücknimmt und recycelt, wenn sie kaputt ist oder ausgedient hat. Der Film zeigt zudem eine Hightech-Anlage in Slowenien, in der Plastikabfälle aus ganz Europa gesammelt, eingeschmolzen und zu synthetischen Garnen für die Textilindustrie verarbeitet werden.
Deutschland hinke mit solchen Unternehmen hinterher, meint Braungart. „Wir perfektionieren Mülltrennung und Müllverbrennung, anstatt Anreize für die Herstellung nachhaltiger Produkte zu schaffen“. Dabei könne vor allem das ressourcenarme Deutschland wirtschaftlich profitieren.
Das erwartet uns außerdem in der Doku: Ein deutscher Designer, der nicht darauf warten will, dass sich die Industrie umstellt. Er baut schon jetzt Regale, Sessel und Tische aus weggeworfenen Möbeln – und hat damit großen Erfolg.
Die planet.e–Doku „Eine Welt ohne Müll“ ist noch bis bis 23.04.2018 in der Mediathek des ZDF verfügbar.
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